Political correctness, ein gescheitertes Experiment

derchinese1 schrieb:Wen man als Person nicht mehr seine Meinung sagen darf

ich wüsste jetzt nicht, dass man seine Meinung nicht mehr sagen darf. Wer behauptet denn soetwas?

@Deepthroat23
Danke für den Link ( http://www.focus.de/politik/deutschland/mutmasslich-mehr-als-20-faelle-in-bremen-expertin-sexuelle-belaestigung-durch-fluechtlinge-ist-ein-problem-so-loesen-wir-es_id_5768934.html )

Das ist ein sehr gutes Beispiel für PC, da sagt Fr.Susanne Schröter, Islam-Expertin (während andere noch Einzelfälle "komprimieren"):

Es gibt in Deutschland immer noch eine Debatte darüber, ob man wirklich ansprechen sollte, dass die Taten genau von dieser Gruppe ausgehen, aus Angst, rassistische Vorurteile zu verstärken.

Wie gesagt, sexuelle Belästigungen, die von Deutschen ausgehen und alltäglich sind, werden allein aus Platzgründen auf dem Papier erst gar nicht erwähnt, zumal nur ein Bruchteil ("die Spitze des Eisbergs") aus den genannten Gründen (Angst vor Jobverlust etc.) überhaupt angezeigt wird. Wenn ich also sage: Eine ganze bestimmte Gruppe von Presse hetzt, reicht es diejenigen Presseprodukte herauszusuchen, die gern und häufig (also überproportional) über Ausländerkriminalität berichten, und die kommen halt aus einer ganz bestimmten politischen Ecke, nämlich von weit rechts.

Ach wie schön, dass unser politsch-mediales System so leicht durchschaubar ist. Dazu muss man nicht einmal Zeitungswissenschaft studiert haben.

Die (Mit-)Nennung der ethnischen und religiösen Herkunft wird gerne und heiß diskutiert.

Natürlich gibt es politisch Zunder, wenn bei einem Sexual- oder gar Kapitaldelikt ein Ausländer beteiligt war. ;)

Ich weiß nicht, bei uns stand erst heute morgen ein Gerichts-Artikel über einen 18jährigen Deutschen, der eine Mitschülerin sexuell genötigt hat in der Zeitung. Ich finde, man nimmt Taten von Tätern ausländischer Herkunft anders war und setzt andere Maßstäbe an, das ist wohl eher das Problem.

@Realo
Joah, schönes Beispiel für PC - eine weitere Eigenschaft dieser Ideologie(Strategie?) ist, Sachen oder Meinungen zu verbieten die einem nicht passen...aber legal sind.

@Abahatschi:

Das Thema hatten wir gerade in einem anderen Thread bei der Frage, ob der Begriff "Neger" nun diskriminierend ist oder nicht.

Ich habe gesagt, dass das nicht zwingend so sein muss!

Es ist sicher oft abwertend gemeint.

Aber in der Nachkriegszeit haben sich viele Bürgerrechtler selber so genannt.
Außerdem gibt es noch heute den UNCF, den United Negro College Fund. :)

@Momjul
Das war auch hier das Thema...aktuell übt man hier die neue PC Mathematik: 1 Einzelfall + 1 Einzelfall + 1 Einzefall = 1 Einzelfall.

Allerdings ist auch die Gefahr, dass das "Brechen der PC" von Provokateuren wie Trump dafür verwendet wird, Schlimmeres in den Köpfen der Menschen vorzubereiten!

Trump will ja keine "übertriebene PC" abschaffen, sondern er will - so denke ich zumindest - den Rassismus von weißen Frustrierten als Vektor für seine politischen Absichten nutzen!

@Momjul
Chattest Du mit Dir selbst? Du kannst Beiträge zu Ende schreiben oder sogar durch Bearbeiten dazu schreiben.

Momjul schrieb:Das Thema hatten wir gerade in einem anderen Thread bei der Frage, ob der Begriff "Neger" nun diskriminierend ist oder nicht.

Ich habe gesagt, dass das nicht zwingend so sein muss!

Ich sage, dass er in den allermeisten Fällen rassistisch ist. Ausnahmen bestätigen bekanntlich die Regel.

Momjul schrieb:Außerdem gibt es noch heute den UNCF, den United Negro College Fund

Selbstbezeichnungen stehen natürlich außer Konkurrenz, da sie per se nicht diskriminierend sein können. Wobei in den USA auch noch Unterschiede zwischen "Nigger" und "Negro" gemacht werden.

Ich leite dann in solchen Fällen immer aus dem Lateinischen her:

PC will:

Studenten → Studierende

In Wirklichkeit heißt beides DASSELBE. Studens/studens = Studierender (männlich und weiblich).
[Eigentlich heißt es "studierend", aber das ist hier als Nomen bzw. Substantiv verwendet.]


PC will:

Neger → Schwarze (oder noch etwas anderes)

In Wirklichkeit meint beides dasselbe, denn niger = schwarz!

Das ist ähnlich wie beim Wort Professor-in.

Das ist sehr holprig. Man müsste sagen "Frau Professor" oder gar "Professix"!

(vgl. Imperator → Imperatrix)

Momjul schrieb:Außerdem gibt es noch heute den UNCF, den United Negro College Fund. :)

Ja und bis vor einem halben Jahrhundert sagte man auch noch Negro Spirituals zu ner religiösen schwarzen Musik. Seither heißt es Gospel.

@Momjul

genderkorrekte Sprache hat aber weniger was mit PC zu tun.

@Realo
Negro Spiritual und Gospel sind zwei verschiedene Liedgattungen, wobei letztere aus erster entstand. Gospel ist kein PC-Synonym für Negro Spiritual
Oft wird das "Negro" weggelassen und es bleiben Spirituals und Gospels nebeneinander übrig.

Na, da hab ich jetzt doch noch was gelernt. ;)

@Realo
Haja, mit mir bist du eben zufällig an einen Musiker geraten. ;)

Ja, das hab ich wirklich nicht gewusst. War ne Vermutung von mir, weil ich das mit dem N.S. schon seit Ewigkeiten nicht mehr gehört hab, die Bezeichnung Gospel aber weiterhin gebräuchlich ist.