Political correctness, ein gescheitertes Experiment

@Bauli

Bauli schrieb:Nein, bedeutet es nicht.

Ich sehe dies anders.. kann mit Deinem Beispiel allerdings auch nicht wirklich etwas anfangen.. sorry.

Wenn Du Dich als Linkshänderin nicht diskriminiert fühlst.. ist doch toll.
Das Beispiel solle auch nur verdeutlichen, das man sich je nach persönlichen Gusto, diskriminiert fühlen KANN. Sofern man denn will.
Will sagen.. bemüht man sich, findet man mit Sicherheit das Haar in der Suppe :)

@Gwyddion

Gwyddion schrieb:Ich sehe dies anders.. kann mit Deinem Beispiel allerdings auch nicht wirklich etwas anfangen.. sorry.

Ich will damit sagen, das viele Initiativen -und das ist meine Sicht- darauf aufbauen, Diskriminierung einzureden.

Wenn das Wort Diskriminierung fällt kann man sich fast schon sicher sein, das man Gehör findet.

@Bauli

Bauli schrieb:Ich will damit sagen, das viele Initiativen -und das ist meine Sicht- darauf aufbauen, Diskriminierung einzureden.

Ahso.. ja dem kann ich zustimmen.
Ähnliches sehe ich täglich im Kollegenkreis.

Mir fällt dann auch auf... das sich der eine oder andere gerne der Meinung der Gruppe, auch wenn diese falsch ist, anschließt um dann gemeinsam auf einen einzelnen herumzuhacken...

Für mich nicht nachzuvollziehen... aber ist leider so.

Beitrag von Gwyddion (Seite 24)
@Gwyddion
Ist doch super, scheinbar verhältst du dich im richtigen Leben korrekt. Verstehe jetzt nicht ganz, wieso du dann die PC kritisierst; so kam das zumindest rüber.
Und klar spielt die Quantität eine Rolle, eine Person zu beleidigen ist unschön, tausende zu beleidigen unschöner.

@vincent

vincent schrieb: Verstehe jetzt nicht ganz, wieso du dann die PC kritisierst

Kam das so rüber? :ask:

Ich kritisiere die PC nicht. Eher das Gegenteil. Ich finde nur, in einigen Dingen wird zuviel hineininterpretiert und zuviel Buhei gemacht. Deswegen auch das Beispiel "Weißer Riese". Meiner Meinung nach sollte man in der Tat schon im kleinen anfangen... Diskriminierung zu vermeiden. Ist ein Anfang gemacht.. fällt es nicht schwer auch größere Gruppen pi zu behandeln. Ist wie mit Mord... der erste fällt vlt. noch wegen Gewissensbissen schwer... und wenn der nächste und nächste folgt... Routine. Ist ein bischen hart das Beispiel.. aber es zeigt den Weg auf wie aus einem Schritt... ein 100 m Lauf erwachsen kann.

Aber okay.. letztenendes haben wir wohl den selben Anspruch. Von daher... alles gut :)

http://www.fr-online.de/gericht/amtsgericht-frankfurt-ab-wann-ist--asylant--eine-beleidigung-,1472814,34828130.html

Der Angeklagte sagt: „Du bist doch nur ein Asylant“ und macht sich damit der Beleidigung schuldig.

der nicht vor Gericht erschienene Angeklagte wurde in Abwesenheit wegen Beleidigung zu einer Geldstrafe von 90 Tagessätzen à 30 Euro verurteilt.

@Realo
besser Asylbewerber nicht mehr als Asylanten bezeichnen. ich finde das schon seit vielen Jahren diskriminierend -- du hast aber sicher ne gute Asrede, warum es bei dir politisch korrekt ist


weiter aus dem Artikel:

Das Frankfurter Oberlandesgericht hat 1995 höchstrichterlich festgestellt (Aktenzeichen 17U202/94), dass auch der Begriff „Nazi“, etwa im Zorn bei einer Wirtshauskeilerei geschrien, durchaus eine Beleidigung darstellen kann. Selbst wenn der Adressat einer sein sollte. Das funktioniert auch außerhalb des Wirtshauses. 2013 etwa hatte der Musiker Jan Delay in einer österreichischen Zeitung seinen Kollegen Heino gedisst, der zu Delays Unmut neues deutsches Liedgut coverte: „Alle sagten plötzlich: Ist doch lustig, ist doch Heino. Nee, das ist ein Nazi.“ Die saloppe Bemerkung landete nicht vor Gericht: Delay erklärte sich schon vorher bereit, dies künftig zu unterlassen und Heino 20.000 Euro zu zahlen.

auch einen Menschen Nazi zu schimpfen, kann eine Straftat sein


sollten sich einige dick hinter die Ohren schreiben. Man kann Äußerungen vieler Menschen zu Recht kritisieren, dass berechtigt aber nicht, sie straffrei als Nazis zu betiteln.

allein in diesem kurzen thread wurden von mehreren usern andere Menschen , zT. user als Nazis betitelt.
@Pan_narrans

die PC am stärksten kritisieren ist, dass sie meist selber für sich in Anspruch nehmen, nur mit positiven Begriffen belegt zu werden. Nennt man so einen z. B. besorgten Bürger oder gar Nazi

@Realo

Realo schrieb:Wer sich hier wie ein Nazi aufführt.....

und

Realo schrieb:Weil man keinen AfD'ler, der braune Sprüche loslässt, einen Nazi nennen darf

sicher, man darf alles, aber es ist nicht immer straffrei. siehe Urteil


mn sollte dabei die Geschichte nicht ganz außer acht lassen, man trägt da womöglich gar zur Relativierung von Naziverbrechen bei , wenn man solche Vergleiche inflationär anstellt ....

hoffe , dass ich zu mehr pc beigetragen habe mit diesen beiden Beispielen

auf eine Flut diskriminierender Beiträge bin ich gefasst :)

@lawine
Welchen User habe ich denn konkret als Nazi betitelt?

@Pan_narrans
lies deinen eigenen post . das du einen konkreten user so betitelt hast, schrieb ich nicht

wir sind hier im thread political correctnes

@lawine
Wenn ich mich nicht irre, dann muss für den Tatbestand der Beleidigung jemand konkret adressiert werden. Der Vergleich, dass die, die am lautesten das Recht fordern, Farbige als Neger zu bezeichnen, selber unglaublich selektiv mit den Bezeichnungen sind, die sie für sich zulassen, erfüllt wohl kaum diesen Tatbestand. Von daher scheint mir das einfach wieder als durchsichtiger Versuch, User mit anderer Meinung einzuschüchtern.

@Pan_narrans
ich kritisiere , wie pc von manchen gehandhabt wird und möchte dafür nicht pauschal als irgendetwas, auch nicht pauschal als Nazi (auch nicht als Gruppe) betitelt werden.
ist das so verständlicher für dich?


wie Tussinelda schon sagte - man achte auf seine Wortwahl

@lawine
Nur wurdest Du nicht als solcher betitelt, sondern genau das, was Du jetzt machst, nämlich Dich dagegen zu verwehren, wurde hier unter anderem von @Pan_narrans und @Realo aufgezeigt. Man verwehrt sich gegen Bezeichnungen, die man als beleidigend oder nicht zutreffend empfindet, besteht aber auf bekanntermaßen rassistischen Bezeichnungen, weil man das nicht so meint und Betroffene sich nicht so anstellen sollen. Erklärt auch schon mal gerne selbst, was wann rassistisch ist oder nicht, denn die Deutungshoheit liegt selbstverständlich bei denen, die Rassismen verwenden und nicht bei denen, die davon betroffen sind. Hinzu kommt, dass es einen Unterschied gibt, zwischen einer Beleidigung, einer Diskriminierung und einer rassistischen Beleidigung oder rassistischen Diskriminierung. Vielleicht findest Du die Unterschiede noch irgendwann.

Mag sein, dass das in den USA anders gehandhabt wird. Aber bei uns nervt es schon gewaltig, wenn das in das bis ins Stalken von FB-Posts von irgendwelchen Konkurrenten ausartet und man da bis ins hinterletzte Detail die Sprache analysiert um jemand andern dadurch angreifen zu können.

Und es nich mal möglich ist salopp/locker drauf zu sein und irgendwas zu sagen.

Dagegen sollte man vorgehen. Extreme sprachliche Veränderungen sind hier auch krass. (Jemand brachte das Beispiel mit der "SalzstreuerIN" die er nicht möchte - möcht ich auch nicht. Und bestehende Dinge gehen schon zu weit. Und wers nicht nutzt gilt dann als angreifbar, obwohl ers gar nicht böse meint.)

Ich denke immer mehr Wähler fühlen sich auch von sowas genervt. Da wählt man lieber nen politisch inkorrekten Trump in den USA und erhofft sich dass der tatsächlich brauchbare Dinge umsetzt als politisch korrektere Personen zu wählen die sonst nix machen als nach außen politisch korrekt zu wirken. (Was niemandem hilft, nur zum schein so wirkt.)

Trump ist ein Paradebeispiel für PI

Das Wahlergebnis spricht Bände!

In der ursprünglichen Bedeutung bezeichnet der englische Begriff politically correct die Zustimmung zur Idee, dass Ausdrücke und Handlungen vermieden werden sollten, die Gruppen von Menschen kränken oder beleidigen können

wikipedia

Der falsche Umgang mit political correctness hat jetzt einen Präsident wie Donald trump gemacht.

@Bestatter

Bestatter schrieb:Der falsche Umgang mit political correctness hat jetzt einen Präsident wie Donald trump gemacht.

Wie genau ist das gemeint?
Im Sinne von "nicht genuegend ueber political correctness gesprochen", oder im Sinne von ueberstrapaziert?

Bestatter schrieb:Der falsche Umgang mit political correctness hat jetzt einen Präsident wie Donald trump gemacht.

Vollkommene Verdrehung der Ursachen. Trump ist das Ergebnis falscher oder fehlender Analyse und Restaurationswünschen. Aber das ist ein gutes Beispiel wie wirkmächtig die falsche Prämisse ist, die dieses Gerede von PC suggeriert.

lkdwpi schrieb:Mag sein, dass das in den USA anders gehandhabt wird.

Yepp - Du sagst deine Meinung, z.B. "Zaun um Kalifornien wegen Mexikaner bauen", jeder denkst sich sein Teil, dass Du ein Idiot bist, vielleicht kriegst es auch gesagt, aber dann warst das.
Du kriegst aber nicht den Mund verboten.
*Dies ist ein Beitrag zu PC/PI, nicht zu US Politik & Trump.

@Abahatschi

Abahatschi schrieb:Yepp - Du sagst deine Meinung, z.B. "Zaun um Kalifornien wegen Mexikaner bauen", jeder denkst sich sein Teil, dass Du ein Idiot bist, vielleicht kriegst es auch gesagt, aber dann warst das.
Du kriegst aber nicht den Mund verboten.
*Dies ist ein Beitrag zu PC/PI, nicht zu US Politik & Trump.

Najaaa. Rechtlich endet an der Stelle alles, soweit hast du recht. Dafuer sind auf der anderen Seite jedoch auch die Social Justice Warrior nicht selten lauter als bei uns. Immerhin duerfen die dort genauso deutlich weiter gehen.

Man denke mal an die Geschichte bei Mozilla und deren CEO, der fuer Prop 8 (es ging um ein Verbot der Ehe zwischen Homosexuellen) gespendet hat. Man braucht sich sicher nicht darueber zu unterhaltn, ob dieser Mann mit dieser Spende ein ekliges A-Loch war. Das war er natuerlich. Aber dass man ihn wegen seiner privaten Interessen mittels nicht enden wollender Shitstorms aus dem Job kantet, ist schon sehr bezeichnend fuer die (imho genauso eklige) SJW-Gefolgschaft.

//edit: Zum Vergleich bei uns koennte man die Geschichte an der Humbold-Uni anfuehren, an der eine Horde verstrahlter SJW (was im Wesentlichen ja Extrem-PC-Anhaenger sind) mit ebenfalls gigantischem Shitstorm eine Vorlesung abblasen wollten, weil ... aufgepasst ... Kant besprochen werden sollte. Weil der naemlich ein oller Rassist war. Dass die Vorlesung jedoch keinen Rassismus verbreiten sollte, sondern von anderen Inhalten handelte, spielte fuer diese keine Rolle.
Sowas kommt bei uns eben doch etwas seltener vor - zum Glueck.

@lawine
Danke, dass Du meinen Einwurf durch ein Beispiel verdeutlichst :)