@KillingTime KillingTime schrieb:Ich spreche niemandem seine Chancen ab, allerdings sind die Chancen sehr gering. Der Konkurrenzdruck auf dem Arbeitsmarkt ist hoch. Du brauchst gute Schulzeugnisse, die englische Sprache, du musst motiviert sein und dich konzentrieren können. Sicherlich, eine Flüchtlingsfamilie, die bei uns ihre Kinder bekommt und sich an unsere Kultur anpasst, hat die besten Chancen. Aber wenn sie das nicht tut, oder die MUFLs mit Mitte 20, da sind die Chancen sehr sehr gering. Wie oft musste man schon lesen, dass sie ihre Ausbildung abbrechen, weil sie als Azubi wenig verdienen, aber als Lagerist oder Kistenschlepper mehr? Das ist nicht zukunftsfähig, im Hochtechnologiestandort Deutschland.
Ich schrieb auch, dass es Geduld braucht und die, die jetzt ankommen es erstmal sehr schwer haben werden, das streitet niemand ab. Wenn Du schon zitierst, dann auch bitte nicht aus dem Zusammenhang reißen.
Ich sprach von langfristig und die beiden Studien die ich verlinkt habe, prognostizieren alles andere als nur Loser. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung beherrbergt mit Sicherheit keine Deppen.
Du stellst die Fähigkeit, sich konzentrieren zu können in Abrede. Diese Fähigkeit ist nicht an eine ethnische Herkunft gebunden. Auch die Möglichkeit Englisch zu lernen und einen guten Schulabschluss zu erwerben nicht. Und Motivation ist ebenfalls keine Kompetenz, die an eine bestimmte Nationalität gebunden ist.
Niemand bezweifelt, dass es Schul- und Ausbildungsabbrecher auch bei den Flüchtlingen und Migranten gibt. Man kann das aber nicht auf alle verallgemeinern. Es betrifft sie genauso wie auch die gebürtigen Deutschen. Die glänzen nämlich auch nicht gerade alle mit Vorzeigekarrieren:
Mehr als zwei Millionen Deutsche unter 34 Jahren haben keinen Berufsabschluss. Damit ist der Plan von Bund und Ländern, die Zahl der Schul- und Ausbildungsabbrecher bis 2015 zu halbieren, gescheitert. Der Deutsche Gewerkschaftsbund spricht von der "Generation abgehängt".
http://www.sueddeutsche.de/karriere/bund-und-laender-verfehlen-bildungsziel-mehr-als-zwei-millionen-junge-deutsche-haben-keinen-abschluss-1.1454946Wenn man ausgrenzt, scheitert die Integration beim anderen. Integration ist keine Einbahnstraße.
Wenn man immer nur das Negative sehen will, dann verliert man das Positive aus den Augen. Das nennt man Referenzfehler. Zwischen Schwarz und Weiß befinden sich ziemlich viele Grautöne, die darf man nicht ausblenden.
Außerdem galt es nicht Dir, wenn ich schrieb, nicht generell die Chancen abzuprechen, sondern den Thesen vom Heinersohn, die widerlegbar sind. Darauf bezog sich mein Kommentar.