@Warhead Warhead schrieb: Sozialpädagogen,auch und gerade interkulturelle Pädagogen kosten Geld,mehr Geld als ein Polizist.
Die setzt man folglich erst dann in Marsch wenn das Feuer sich vom ersten Stock in den Dachstuhl vorgearbeitet hat.
Also anstatt wie vorgesehen präventiv zu wirken dürfen sie Trümmer beseitigen
Da hast Du ausnahmsweise mal Recht.
:D Zudem liegt auch nicht jedem Sozialarbeiter/Sozialpädagogen die interkulturelle Arbeit, manche haben romantische Vorstellungen und werden von der Realität, andere sind eben besser in der Arbeit mit Kindern, Alten, oder Behinderten. Die Arbeit mit Flüchtis ist nämlich eine ziemlich stressige Angelegenheit.
@Optimist Optimist schrieb: Ich sage mal ganz provokant, da hat Politk irgendwas falsch gemacht, oder die Sozialpädagogen oder die Eltern (vielleicht zu viel Stress und keine Zeit sich um den Nachwuchs zu kümmern?)....
Wie ich oben schon sagte, ist die Arbeit mit den Flüchtis eh nicht einfach. Auf die Details will ich hier gar nicht eingehen, würde zu lang.
Aber ich kann Dir sagen, was die Politik falsch gemacht hat. Seit 2005 hat die Regierung diverse Projekte und Einrichtungen geschlossen, bzw. das Geld gestrichen und zwar in allen sozialen Bereichen. Man wollte lieber die Agenda 2010 durchziehen und wo kann man da am besten Kohle einsparen? Richtig, bei den sozial Schwachen, die haben keine große Lobby. Stattdessen wurden dann Milliarden verpulvert, um Banken zu retten und zum Beispiel den BER-Flughaufen (nicht) zu bauen, etc.
Zudem hat die Regierung bis Ende 2015 gehofft, sie könnten die Flüchtlingskrise mit Ehrenamtlichen bewältigen, weil das Geld spart und es schon genug Doofe gibt, die umsonst schuften. Als man merkte, dass das wohl in die Hose gehen würde, weil die Flüchtis sich doch nicht, wie gehofft, nach ein paar Wochen wieder in Luft auflösen, dachte sich die Regierung, man gibt den Ländern einmal (!) einen Zuschuss von EINER Milliarde Euro und dann ist das Problem erledigt. Das zeigt schon die politische Unfähigkeit und Uninformiertheit, bzw. Realitätsferne unserer Abgeordneten. Dabei wusste man seit den 90er Jahren schon, was kommen würde, Journalisten, Klimaforscher, Wirtschaftswissenschaftler und Entwicklungshelfer haben davor gewarnt. Zudem hat die Regierung weltweit Botschaften, Konsulate, Goethe-Institute und die Geheimdienste. Das alles zu ignorieren und dann Mitte vergangenen Jahres so zu tun, als wäre man völlig überrascht worden, war schon eine schauspielerische Leistung, die einen Oskar verdient hätte.
Aber als uns die Flüchtis dann die Bude eingerannt haben, hat man sich endlich den Realitäten stellen müssen und Gelder für den sozialen Bereich freigegeben, weil der öffentliche und soziale Frieden in Gefahr war und ist. Das Problem ist nun aber, dass alle Kommunen und Verbände gleichzeitig Sozialarbeiter und Sozialpädagogen suchen und kaum noch welche auf dem Arbeitsmarkt sind, um den Bedarf ausreichend zu decken. Ähnliches gilt für Lehrer, Psychologen, Polizisten, Verwaltungsfachkräfte usw. Ergo arbeiten die Profis im Bereich Flüchtlinge im Moment im Notfall-Alarm-Modus und zwar durchgehend. Bis genügend Neue in den oben genannten Berufen ausgebildet sind, dauert es mindestens noch drei Jahre, bis der Bedarf gedeckt ist.
Ich hoffe, die Leute halten solange durch, denn die Regierung weigert sich noch immer, die Leute entsprechend zu bezahlen, Verträge flächendeckend zu entfristen, usw., um tatsächliche Anreize für den schwierigen Job zu schaffen. Denn die nächste Realität, der sich die Regierenden werden stellen müssen ist, dass sie keine europäische Lösung hinbekommen werden und dass die Flüchtis weiter kommen werden, völlig egal, was für Obergrenzen irgendwer beschließt und selbst wenn man, wie Petry das will auf sie ballern würde, würde das nichts ändern, denn ihr Leben riskieren die Flüchtis sowieso auf der Reise und auf sie geschossen wurde oft schon zuhause, das ist nichts Neues für die.
Was Deutschland machen kann und sinnvoller Weise sollte? Illegale Einwanderer und Menschen ohne Bleibeperspektive konsequent wieder ausweisen und die westlichen Werte durchsetzen und verteidigen, keine Toleranz gegenüber Kriminalität, Islamismus und irgendwelchen Steinzeit-Traditionen. Aber eben sich auch klar machen, dass man über Jahre echt viel Geld braucht, um die Flüchtis zu integrieren. Diese Möglichkeiten müssen ebenso geschaffen werden. Wirklich Fördern und Fordern muss angesagt sein. Es wird Jahre dauern, die Flüchtis wirklich zu "sortieren" und zu integrieren. Es wird viel Geld kosten. Aber dann kann es irgendwann in 10-20 Jahren ein Segen und ein Glücksfall für Deutschland und Europa sein.
Es gilt in wie immer im Leben, von nix kommt nix. Bleibt es halbherzig, fliegt uns irgendwann in ein bis zwei Jahren unsere Gesellschaft, wie wir sie kennen um die Ohren.