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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

21.513 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Hartz IV, Sanktionen, BGE ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

17.05.2019 um 21:46
Zitat von NegevNegev schrieb:Deine Fragen? Sind wohl eher rhetorischer Natur. Fachinformatiker werden doch gesucht und gebraucht - überall. Jedenfalls auch in meiner Stadt und natürlich ziehe ich gerne überall dahin, wo gesucht wird.
Nein ganz im Gegenteil. Leider sind Städte mit Hochschulen oder Universitäten oft ein Hindernis.
Der Arbeitsmarkt sucht dann ggf Fachinformatiker, jedoch priorisieren Arbeitgeber die Hochschulabsolventen, gegenüber Umschülern.

Darum ist die Frage ganz und gar nicht rethorischer Natur, sondern es interssiert mich.
Die wichtigste Eigenschaft, ist dann echt die Bereitschaft des Umzuges, was ich dir dann hoch anrechne.

An deiner Stelle, würde ich mit einem kleinen Zettel nochmal das Gespräch suchen im Jobcenter, mit folgenden Punkten die angebracht werden sollten.

- Rückblickend auf 6 Jahre nicht erfolgreicher Arbeitssuche, woher die Zuversichert der zuständigen Vermittlerin kommt, dass es dennoch klappt? Lass es dir erklären, ob da überhaupt ein Plan hinter steckt.

- Nach 6 Jahren ohne Berufserfahrung, bist du für den Arbeitsmarkt wieder "ungelernt", frage Sie ob Sie es für sinnvoll erachtet einen jüngeren Arbeitssuchende in diesem Bereich des Helfers suchen zu lassen.

- Erkläre ich klar deine Bereitschaft bundesweit umziehen zh wollen, nach der Umschulung.


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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

17.05.2019 um 21:56
Zitat von capspauldincapspauldin schrieb:Der Arbeitsmarkt sucht dann ggf Fachinformatiker, jedoch priorisieren Arbeitgeber die Hochschulabsolventen, gegenüber Umschülern
Hier wäre sogar meine Behinderung vorteilhaft. Bei gleicher Leistung würden die Stellen, im öffentlichen Dienst, an Menschen mit Beeinträchtigungen bevorzugt vergeben werden.



Wenn man alleine ist, dann kommt eben diese Ideenlosigkeit zustande.


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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

17.05.2019 um 21:57
Zitat von NegevNegev schrieb:Hier wäre sogar meine Behinderung vorteilhaft. Bei gleicher Leistung würden die Stellen, im öffentlichen Dienst, an Menschen mit Beeinträchtigungen vergeben werden.
Das stimmt sogar, leider natürlich auch Hochschulabsolventen mit einer Behinderung. Aber klar, gegenüber Bewerben ohne Behinderung hättest du die Nase vorn.


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18.05.2019 um 08:29
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Mach Dich selbständig!
Das ist ja nun ein ziemlich blöder Vorschlag, ohne weitere Kenntnisse der Situation.


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18.05.2019 um 10:56
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Das ist ja nun ein ziemlich blöder Vorschlag, ohne weitere Kenntnisse der Situation
Wenn man das Zitat so schneidet, ja. Da stand aber noch dass man Gründungszuschuss beantragen könnte, mit dem man eine Ausbildung finanzieren kann.
Und: man wäre raus aus dem „Schweinesystem“.


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18.05.2019 um 12:36
Wenn ich das richtig überflogen habe dann bekommen den Gründungszuschuss nur Menschen mit Arbeitslosengeld I. Nach 6 Jahren Arbeitslosigkeit bekommt man das aber bestimmt nicht mehr.

Wikipedia: Gründungszuschuss


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18.05.2019 um 18:45
@Bone02943
Die haben die Namen einmal zu oft für mich gewechselt, jetzt heisst es "Einstiegsgeld als Förderung zur Existenzgründung aus ALG 2":
https://www.deutschland-startet.de/gruendung-aus-alg-1-2/einstiegsgeld-aus-alg2/


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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

19.05.2019 um 07:35
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Wenn man das Zitat so schneidet, ja.
Nein, weil das, was ich weg gelassen habe, nichts mit meiner Kritik zu tun hat.
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Da stand aber noch dass man Gründungszuschuss beantragen könnte, mit dem man eine Ausbildung finanzieren kann.
Also das muss ich überlesen haben.
Sicher, wenn man damit eine Umschulung finanzieren könnte - wovon ich nichts gelesen habe - dann wäre das was anderes.

Nein, den Rat "Mach dich selbstständig" finde ich völlig daneben, wenn man so gar nichts über die Fähigkeiten desjenigen, dem man das rät, weiß.

Vielleicht ist er in seinem Job super, aber ihm fehlen, die skills, die man für eine Selbstständigkeit braucht (z.B.Kundenaquise, Buchhaltung).
Vielleicht ist seiner Stadt, der Markt, für das, was er anzubieten hätte, schon komplett dicht.
Usw.

Ohne Wissen um solche Faktoren, finde ich "Mach dich selbstständig" keinen Rat, sondern eine Frechheit.


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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

19.05.2019 um 07:40
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Ohne Wissen um solche Faktoren, finde ich "Mach dich selbstständig" keinen Rat, sondern eine Frechheit.
Nur war der Vorschlag nicht für dich bestimmt, da ist es einzig und allein von Relevanz wie Negev diesen Vorschlag findet.
Es sind mir grundsätzlich eh die liebsten, die selber aktiv nichts konstruktives beitragen, aber die ersten sind die von "Frechheit" und "blöd" schreiben, so was bringt Negev natürlich nach vorne.


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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

19.05.2019 um 07:44
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Einstiegsgeld als Förderung zur Existenzgründung aus ALG 2":
Was nicht wirklich viel ist und leider dann doch ganz anders aufgebaut ist, wie der damalige Existenzgründungszuschuss.
Bei dem Einstiegsgeld handelt es sich um ca, einen monatlichen Betrag der nicht dazu reicht eine Selbständigkeit zu gründen/planen geschweige davon anderweitig leben zu können. Es ist ein kleiner Zuschuss um anfängliche Werbungskosten finanzieren zu können.

Dieses Einstiegsgeld gibt es ja auch zb bei einer sozialversicherungspflichtigen Arbeitsaufnahme, da sieht man auch dass es wirklich nur als kleiner Bonus zu sehen ist.


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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

19.05.2019 um 07:45
Zitat von capspauldincapspauldin schrieb:Nur war der Vorschlag nicht für dich bestimmt, da ist es einzig und allein von Relevanz wie Negev diesen Vorschlag findet.
Nur habe ich nicht mit dir geredet, da ist es nur relevant, wie @Abahatschi meine Antwort findet.
Zitat von capspauldincapspauldin schrieb:Es sind mir grundsätzlich eh die liebsten, die selber aktiv nichts konstruktives beitragen, aber die ersten sind die von "Frechheit" und "blöd" schreiben, so was bringt Negev natürlich nach vorne.
Also ich finde es schon konstruktiv, einen Vorschlag mit Argumenten zu kritisieren.
Unkonstruktiv, ist leider dein Beitrag, der nirgends sagt, was an meinen Einwänden falsch ist.


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21.05.2019 um 07:36
Am Ende ist natürlich jede Lebenssituation individuell aber ich rate manchen die schon länger Arbeitslos sind und / oder Handicaps haben sich auch mal den öffentlichen Dienst anzusehen.

Ich spreche zumindest aus Erfahrung (Handicaps und Faktoren die einen für den durchschnittlichen Arbeitsmarkt unlukrativer gegenüber anderen Bewerbern machen).

Mindestens kann man je nach Lebensalter und persönlicher Zielsetzung eine Stelle dort als Sprungbrett für die Zukunft, aus der Arbeitslosigkeit, Nutzen. Ich finde man ist da kulanter, auch wenn man zynisch sagen kann, dass der öffentliche Dienst ja nicht das eigene Geld erwirtschaften muss wie ein Unternehmen und daher gewisse Faktoren bei Bewerbern nicht so negativ auslegt wie viele Unternehmen. Zum Beispiel, aber nicht nur, Schwerbehinderung.

Der Vorteil ist, dass der öffentliche Dienst breit gefächert ist und alle möglichen Jobs anbietet oder auch sucht. Ich rede hier wohlgemerkt, da ich es ja generell anspreche, von normalen Jobs mit Arbeitsvertrag, Ausbildungen in anerkannten Berufen wie auch dem Beamtentum als weitere Möglichkeit.

Da gab man mir zumindest mehr Chancen und eine Zukunft als bei Unternehmen mit vergleichbaren Jobs. Wäre meine Arbeitosigkeit noch länger gewesen (und es waren insgesamt mit Pause dazwischen "nur" 2 Jahre insgesamt, nach Schule), so wäre ich vermutlich bekloppt geworden. Ich weiß nicht wie es anderen geht aber mich macht das irgendwann wahnsinnig!

Auch die Konstellation mit dem Jobcenter. Nicht falsch verstehen, bei mir hatte ich akzeptable Sachbearbeiter ohne zwischenmenschliche Probleme. Aber am Ende hab ich mir auch das was ich wollte selbst rausgesucht, hab mich aktiv beworben, durchgehend. Vom JC kamen primär trotz Angabe meiner Präferenzen (wollte auch primär in den öD) eher nicht ganz so passende Vorschläge. Das endet perspektivisch selbst mit positiver Grundeinstellung nach Jahren wohl zwangsweise in der Frustration.

Kurz bevor ich die Zusage bekam oder das klar war, sollte ich in irgendeinem Callcenter anfangen. Man könnte die theoretisch in den Bereich "Kaufmännisches, Wirtschaft und Verwaltung" (Grundfokus) legen aber das wäre auch überhaupt nicht mein Bereich gewesen.

Lange Rede kurzer Sinn, an die, die (lange) suchen: schaut euch alternativ den öffentlichen Dienst an. Ob in eurer Kommune, im Land oder auf Bundesebene. Auch wenn es hier prinzipielle Kritiker jener geben mag aber wer körperlich fit ist konnte je nach Lebenslage auch mit z. B. freiwilligem Wehrdienst Unterlagen möglicherweise für künftige Bewerbungen bei Unternehmen oder gewissen Behörden "aufwerten" wenn man länger arbeitslos war oder keine anderen "Meilensteine" im Lebenslauf hat. Kurzum auch an Sprungbretter denken um irgendwo einen Fuß in die Türe zu kriegen.

Das muss am Ende aber jede/r für sich individuell prüfen. Am Ende bleibt die Quintessenz "Von nichts komm nichts" bestehen.


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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

23.05.2019 um 23:22
Zitat von NegevNegev schrieb am 17.05.2019:Fachinformatiker werden doch gesucht und gebraucht - überall. Jedenfalls auch in meiner Stadt und natürlich ziehe ich gerne überall dahin, wo gesucht wird.
Guck dir die Ausbildungsvergütungen an, vielleicht ist es dir mit einem kleinen Nebenjob möglich das erste Lehrjahr zu überstehen.


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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

24.05.2019 um 23:31
@Warden

Der Vorteil des öffentlichen Dienstes ist vor allem die Sicherheit des Arbeitsplatzes bzw. des Dienstverhältnisses. Als Beamter wird man Dich nie entlassen, es sei denn, Du begehst Straftaten. Und auch als unbefristet Angestellter musst du mindestens drei goldene Löffel klauen, um ...... versetzt zu werden. Kündigungen finden sehr selten statt. Beamte erhalten übrigens auch im Krankheitsfall immer die gleichen Bezüge. Das ist nicht so wie bei den Arbeitnehmern, die nach 6 Wochen Lohnfortzahlung im Krankengeld landen. Dazu kommt auch noch die private KV, die Pensionen etc. Es lässt sich sicherlich aushalten.

Des Weiteren muss der Staat eine Vorreiterrolle als ArbGeb einnehmen, wenn es um Arbeitnehmerrechte geht. (Gerade) die Vereinbarkeit von Beruf und Familie wird dort ebenso stark gefördert wie die Gleichberechtigung von Mann und Frau, die Umsetzung von Antidiskriminierungsrichtlinien und Boni wie Jobtickets, Jahressonderzulagen, leistungsorientierte Bezahlung light und was es da alles gibt sind auch drin. Dafür laufen die Maschinen auf Access 2000 und die Drucker sind von vor 2005. Man muss eben Abstriche machen. :)

Das oben Erwähnte sagt allerdings noch nichts über die Arbeitsbelastung aus. Da unterscheiden sich die verschiedenen Bereiche des öffentlichen Dienstes doch sehr stark. Bauamt versus Polizei, Straßenverkehrsamt versus Jobcenter, da gibt es gravierende Unterschiede.
Zuletzt: Man wird im öff. Dienst in der Regel nicht so viel verdienen können wie in der Privatwirtschaft, sofern es um Hochqualifizierte geht. Dafür ist die Sicherheit da und bei vielen Stellen erträgliche Arbeitszeiten. Berufseinsteiger und Angestellte des mittleren Dienstes und darunter und auch Auszubildende sind im öff. Dienst bei der Entlohnung jedenfalls gut aufgehoben. Grundsätzlich zumindest.

@Negev

Stellen im Bereich des öffentlichen Dienstes findet man hier:

https://www.interamt.de (Archiv-Version vom 23.06.2022)
https://www.service.bund.de/Content/DE/Stellen/Suche/Formular.html;jsessionid=E48F731B09F6922AB668CE6A94B32CD2.1_cid376?nn=4641514
https://jobboerse.arbeitsagentur.de/vamJB/startseite.html;jsessionid=r27rwK1l1jYEDdkXqgcMq8iVV18DReevyOQ0O2gRPVHhih28dtmD!-1170601580?aa=1&m=1&kgr=as&vorschlagsfunktionaktiv=true

Da sind auch regelmäßig Stellen zu finden, die mittelbar oder unmittelbar was mit Informatik zu tun haben.


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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

25.05.2019 um 08:59
TL;DR / Zusammenfassung: Ich zeige auf, dass man im öffentlichen Dienst (der nicht perfekt ist, aber auch einige Vorteile bieten kann) Alternativen finden kann und dass man sich im Idealfall als Langzeitarbeitsloser lieber aus einer Beschäftigung heraus bewirbt bzw. eine sucht, weil man so lukrativer auf Unternehmen wirkt. Zuletzt sollte man auch erwägen, einige Stellen, auch wenn sie ggf. keine Wunschstellen sind, als Sprungbretter zu betrachten um (langsam aber stet) dahin zu kommen, wo man hin möchte.

@Aldaris


Irgendein Polizist beschrieb es in einer Doku mal ziemlich zutreffend was Besoldung angeht. Frei zitiert: "Der Rock (oder Kittel) des Staates ist eng, aber warm".

Am Ende muss man halt schauen ob man potentiell Fachkraft oder Spezialist für irgendwas ist, und ob man im öffentlichen Dienst (öD) dann eine Stelle findet, die das berücksichtigt. Es gibt ja auch IT-Zulagen usw. Wenn evtl. Schwerbehinderung im Spiel ist, ist der öD meines Wissens nach viel kulanter oder gewillt, einzustellen, als gewisse Unternehmen.


Was ich nun mit mehr Bezug zum Thread ausdrücken möchte:

Für mich war vor allem eines wichtig: Aus Hart 4 raus. Ich war bzw. bin immer noch jung und war damals ergo noch jünger, wollte nicht rumpimmeln wie manch andere die nach der Schule direkt da gelandet sind und, wenn sie nicht gestorben sind, vermutlich noch heute H4 kriegen. Also vorsätzlich.

Ich wollte was machen. Vielleicht war es Schicksal oder Zufall dass ich am Ende nach ein wenig Orientierung im öD gelandet bin, der nicht perfekt ist, aber genau da wollte ich eigentlich dann auch hin nachdem ich anderes für mich ausgeschlossen habe. Also Glück, dass der Bereich der mich interessierte auch noch kulanter bei mir war. Aber ich drohte kurz vor Zusage zeitlich quasi insgesamt dann zwei Jahre (mit Unterbrechung von nem Semester dazwischen) schon in H4 gewesen zu sein, und war auch kurz davor in irgendein Callcenter gesteckt zu werden.

Kurzum wäre ich persönlich vermutlich quasi wahnsinnig geworden wenn da nochmal 1-2 Jahre am Stück H4 draufgekommen wären. Ich wäre perspektivloser geworden, was eine mentale oder physische Abwärtsspirale befeuern kann. Selbst wenn mich der öD gar nicht interessiert hätte, ich da aber bessere Chancen gehabt hätte: Ich wär vermutlich da hin um nicht durchzudrehen. Wer länger arbeitslos ist kann oder sollte Zwischenstellen auch als Sprungbrett ansehen: Firmen oder auch Behörden werden im Schnitt mehr gewillt sein, Leute einzustellen oder überhaupt ins weitere Auswahlverfahren zuzulassen oder zu erwägen, wenn man sich aus Arbeit heraus bewirbt oder kürzlich eine hatte. Selbst wenn man ohne mitmischen kann: in einem potentiellen oder sicherlich vorhandenen internen Ranking hat man dann auch mehr Punkte und bessere Chancen eine Stelle zu finden. Man kann ja nicht für jeden individuell sprechen aber im Schnitt hat man abstrakte oder reale Nachteile, wenn man sich aus der Arbeitslosigkeit heraus bewirbt und die letzte Arbeitsstelle, Schule, Station, etc. schon lange zurückliegt. Wer "kürzlich" etwas gemacht hat, ist eher im Rennen, und wer sich aus Arbeit oder vergleichbarer Position heraus bewirbt hat abstrakt oder real noch mehr Chancen.

Wen auch immer das hier (Mitleser) betreffen mag: wer schon länger in H4 steckt und das nicht will, bitte erwägen nach "Sprungbrettern" zu suchen oder bei gewissen Handicaps oder auch ganz allgemein mal den öffentlichen Dienst generell anschauen. Der ist so breit gefächert, dass viele da sicherlich ansprechende Tätigkeiten finden werden. Je nach Art der Beschäftigung (Beamtenstatus? Angestellter in Verwaltung und Co? Oder technischer Bereich?) sollte aber ein Realschulabschluss vorhanden sein, damit und aufwärts hat man mehr Möglichkeiten. Ggf. erwägen, Schulbildung nachzuholen oder zu steigern. Ggf. reicht Hauptschulabschuss mit Berufserfahrung bei manchen Tätigkeiten.

Wer derzeit gar keinen Ausweg sieht oder findet und gewisse Voraussetzungen mitbringt, wird im öD wohl kulantere Stellen als in der Wirtschaft finden. Ich will hier keine Lobeshymne auf den nicht perfekten öD absondern, aber wo ich als Arbeits- aber nicht Motivationsloser bei Unternehmen fast nur Absagen bekommen habe, wurde ich im Schnitt bei Behördenbewerbungen viel öfter zu Auswahlverfahren eingeladen und hatte somit schon überhaupt einen Fuß in der Tür. Egal ob auf Stadt-, Landes- oder Bundesebene.

Das heißt, ab da an zählte mein Wissen bei Tests und mein Auftreten. Bei anderen hatte ich nie eine Chance mich zu beweisen, auch andere Anschreiben hätten vermutlich wenig geändert.

Ganz ehrlich? Wenn man jetzt etwas länger arbeitslos ist und wenig Chancen ausrechnet, dem würde ich sogar raten sich die Bundeswehr anzuschauen. Wenn man nicht gerade prinzipieller Gegner der Bundeswehr oder vom Militär an sich ist, so kann man auch da langfristige oder zeitlich begrenzte Sprungbretter finden, wenn einen Tätigkeiten dort grundsätzlich ansprechen. Die erwähne ich schlicht weil sie scheinbar großen Personalbedarf wie auch der öD an sich hat. Das heißt, die Chancen (je nach Eignung, Befähigung, etc) reinzukommen sind auch hoch. Und wers nur auf Zeit macht - freiwilliger Wehrdienst, was auch immer - kann auch das als Sprungbrett nutzen, wird je nach bestehendem Lebenslauf dann vielleicht auch lukrativer für Unternehmen oder findet alternativ da seine neue Heimat.

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So beschissen wir das System "Hartz 4" auch finden mögen, so viel Verbesserungsbedarf man debattieren könnte oder ob man das nicht einfach abschafft und neu aufsetzt, so praktisch muss jeder Einzelne damit umgehen der davon betroffen ist. Daher fand ich es ganz praktisch hier eher sekundär zu meckern, zwischen den Zeilen. Praktischer erscheint es mögliche oder tatsächliche Alternativen aufzuzeigen, damit Leute die nicht drin sein wollen weitere Wege aus H4 finden können. Ich habe nun mein relatives Glück im Berufsleben gefunden und wäre anderweitig wahrscheinlich auf lange Sicht psychisch kaputtgegangen.

Gönne ich keinem, hatte auch genug mit solchen Leuten zutun die schon lange bezogen haben, aber an sich noch relativ jung waren. So willste in der Regel nicht enden. Soll nicht heißen, dass Leute die lange beziehen automatisch so enden oder sind! Gerade bei den Langzeitarbeitslosen die immer noch bemüht sind etwas zu finden sage ich "Hut ab!", aber ich persönlich wäre vermutlich in einer Abwärtsspirale gelandet die eher hemmend bei der Arbeitssuche gewirkt hätte.


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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

25.05.2019 um 09:45
Zitat von WardenWarden schrieb:Wen auch immer das hier (Mitleser) betreffen mag: wer schon länger in H4 steckt und das nicht will, bitte erwägen nach "Sprungbrettern" zu suchen oder bei gewissen Handicaps oder auch ganz allgemein mal den öffentlichen Dienst generell anschauen.
Hast du mal daran gedacht, dass der Grund für Langzeitarbeitslosigkeit meist nicht in der Ideenlosigkeit bei der Jobsuche zu suchen ist?

Kann es natürlich auch, aber bei dir hört sich das so an, als müsste sich ein Langzeitarbeitsloser nur bei seiner Stadt um einen Job bewerben und schon hat er wieder eine Arbeitsstelle.
Zitat von WardenWarden schrieb:Ganz ehrlich? Wenn man jetzt etwas länger arbeitslos ist und wenig Chancen ausrechnet, dem würde ich sogar raten sich die Bundeswehr anzuschauen.
Ganz ehrlich?
Das finde ich einen der fragwürdigsten Ratschläge ever.
(Und das war maximal euphemistisch formuliert)


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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

25.05.2019 um 12:24
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Kann es natürlich auch, aber bei dir hört sich das so an, als müsste sich ein Langzeitarbeitsloser nur bei seiner Stadt um einen Job bewerben und schon hat er wieder eine Arbeitsstelle.
Das behauptet er ja auch nicht, das stellst du so hin.
Aber natürlich wirst du nun auch sagen können, was die tatsächlichen Gründe für Langzeitarbeitslosigkeit.


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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

25.05.2019 um 16:52
Zitat von capspauldincapspauldin schrieb:Das behauptet er ja auch nicht, das stellst du so hin.
Nöö, ich stelle das nicht so hin, als behaupte er das.

Die von dir mit zitierte Formulierung "bei dir hört sich das so an..." ist eben keine Unterstellung einer Behauptung, sondern eine Wiedergabe dessen, was ich aus seinem Text raus lese.
Wenn ich da irre, kann der User das ja richtig stellen - aber dafür braucht er dich sicher nicht. ;-)


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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

26.05.2019 um 17:10
Ihr müsst mich nicht davon überzeugen, das der öffentliche Dienst eine gute Sache ist. Das Ding ist nur, die werden auch nicht jeden nehmen.

Hab mich letztens auf eine Stelle beworben - nix großes, bei einer Hinterhof-Firma. Ich durfte mit 30 anderen konkurrieren und jetzt bin ich eben da - mit meinen multiplen Einstellungshemmnissen...

Mittlerweile hab ich das Bitten und das Flehen so satt. Ich werde um hat nichts mehr Flehen. Ich werde mir noch das machen, zu den man ohne Antrag oder Bewerbung (in Bittsteller Position) Zugang bekommt.


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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

27.05.2019 um 18:52
Vl sollte man sich auch nicht unbedingt bittend und flehend bewerben. Das macht in der Regel keinen soliden Eindruck.


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