@Abahatschi Das merk ich durchaus, dass du da Ungerechtigkeiten siehst.
Diese Sichtweise betrachte ich aber als nicht haltbar.
Für mich wirkt es so, als ob auch du, wenn auch in einem anderen Stil, dem Irrtum anhängst, dass Asylanten alles bezahlt und geschenkt bekommen, aber Einheimische nicht. Sie würden bevorzugt.
Ich denke, ich habe gezeigt, dass diese Behauptung im Regelfall einfach nicht stimmt. Es ist eine populäre Legende, die auf Einzelfällen, Missverständnissen und Kriminalität beruht. Daraus macht man jedoch einen Regelfall und unterstellt, dass es grundsätzlich so laufe.
Auch Einheimische bekommen aber einfach mal durch Zufall zu viel Geld von Behörden überwiesen, habe ich selbst schon erlebt, dass ich auf einmal zusätzliche 800€ auf's Konto bekam, obwohl kein Sozialhilfeempfänger. Nach etwas Recherche hat sich das geklärt, das Geld war gar nicht für mich bestimmt. Auch Einheimische betrügen und tricksen, um mehr Kohle zu bekommen, als ihnen eigentlich von Rechtswegen zustände.
Und du willst ja jetzt wohl nicht behaupten, dass der Betrug durch einen Deutschen weniger schlimm wäre, als der Betrug durch einen Ausländer oder? Vor allem für's deutsche Recht ist das sinnvollerweise irrelevant. Andernfalls wäre unter anderem der Grundsatz der Gleichheit vor Gericht ausgesetzt.
Damit die Anklage, jemand werde bevorzugt und ein anderer benachteiligt, überhaupt verfangen könnte, müssten die Hintergründe und Situationen vergleichbar sein.
Möchtest du jetzt die Situation von jemandem, der aus einem Kriegsgebiet, etwa Aleppo, mit dem nackten Leben davongekommen ist, eine lebensgefährliche Reise durch reihenweise Länder zu Land und zu Wasser hinter sich hat und monate- oder jahrelang in einem ungewissen Zustand in einer Massenunterkunft lebte, mit der Situation eines normalen deutschen Arbeitslosen vergleichen?
Der leider seinen Job verloren und so schnell keinen neuen gefunden hat, aber im Gegensatz zum Flüchtling nicht verfolgt wurde, nicht um sein Leben fürchten musste, nicht mit nichts dasteht?
Ich kann da jedenfalls keine situative Ähnlichkeit erkennen.
Wer ruft:,,Das ist unfair", der macht sich nicht die unterschiedlichen Hintergründe bewusst.