capspauldin schrieb:Motivation ist in den meisten Fällen nämlich das Kernproblem.
Aha, ich beobachte die Strukturen falsch, und du kannst sogar in die Köpfe der Leute hineinschauen. Muss ich dich jetzt auch anbeten?
capspauldin schrieb: Der 1.Arbeitsmarkt bietet viele Helfertätigkeiten die nicht besetzt werden. Nehmen wir die Reinigungskraft, dies bedeutet um 4 Uhr am Objekt zu sein und zu putzen.
Die entsprechende Resonanz ist eindeutig.
Damit bestätigst du das, was du widerlegen wolltest. Der Preis stimmt nicht, also können sich Angebot und Nachfrage nicht treffen. Wenn ich statt 7,50 € pro Stunde 75 € pro Stunde bekäme, würde ich auch nachts um 4 aufstehen und zur Arbeit gehen, dann wäre meine "Motivation" aber hellwach. Für alles mögliche gibt es bei Beamten einen Zuschlag, aber der Kloputzer kriegt alles andere als einen Ekel-Zuschlag, obwohl er täglich, stündlich damit konfrontiert wird. Viele können den Job auch nicht machen, weil sie dabei immer kotzen müssen. So werden die Stellen auch in 10 Jahren noch frei bleiben.
capspauldin schrieb: Der 1.Arbeitsmarkt bietet viele Helfertätigkeiten die nicht besetzt werden. Nehmen wir die Reinigungskraft, dies bedeutet um 4 Uhr am Objekt zu sein und zu putzen.
Die entsprechende Resonanz ist eindeutig.
Nein, das stimmt nicht. Das Problem vieler deutscher Hersteller ist die Überproduktion, d.h. ein Teil muss vernichtet bzw. recycelt werden, um die Preise nicht einbrechen zu lassen (Deflation). Inflation droht eher aufgrund der erhöhten Geldmenge an sich.
Saxnot555 schrieb:Die Produktivität der Wirtschaft dürfte tendenziell sinken.
Dieser Gefahr wird begegnet, indem die Automatisierung der Arbeitsprozesse einfach nur noch beschleunigt wird, d.h. die Arbeitslosenquote steigt.
Abahatschi schrieb:jeder geht seinem Hobby nach, der eine mag Arzt sein, der andere Mechaniker...aber putzen tut keiner - weil er nach Arbeit schreit.
Hab ich eben schon drauf geantwortet, Sache von Höhe der Lohns. Wenn die Herren Unternehmer glauben, dass sich eine Automatiserung der "Drecksarbeit" (Kloreinigungsroboter) nicht lohnt, weil die Maschinen zu teuer sind gegenüber dem niedrigen Lohn der Abeitskraft und sich das daher nicht amortisiert, müssen sie also entweder mit versifften Klos rechnen und kriegen dann Probleme mit dem Ordnungsamt, oder eben doch auf Maschinen umstellen, oder eben die Hilfskraft besser bezahlen. Eine vierte Möglichkeit sehe ich nicht. Wenn die Dinger aber in Großserie hergestellt werden, wird auch der Stückpreis enorm billiger.
Abahatschi schrieb:jeder geht seinem Hobby nach, der eine mag Arzt sein, der andere Mechaniker...aber putzen tut keiner - weil er nach Arbeit schreit.
Sicher niemand. Solange es nur Hartz 4 gibt und damit einen indirekten Arbeitszwang, wird keiner freiwillig so einen Ekeljob annehmen bei so schlechter Bezahlung, sondern nur der Dümmste, der dann die Arschkarte zieht. Wie gesagt, es gibt für alle unangenehmen Arbeiten Automatisierungsmöglichkeiten. z.B. könnte der "Weinleserobotoer" von heute auf morgen in Serie gehen, wenn es dafür genügend Nachfrage gäbe. Die gibt es aber nicht, solange ein Heer von Saisonanrbeitern für einen Hungerlohn sich für diese Knochenarbeit zur Verfügung stellt - dank Maastricht, denn für einen Rumänen ist die Bezahlung gut, da in Rumänien alles nur 1/4 so teuer ist wie bei uns. Daher sind die ganzen Putzkolonnen zu 80% ja auch Zeitarbeiter aus Osteuropa und bessern unsere Binnen-Statistik bzgl. Arbeitslosenquote nicht auf. Es gibt auch deutsche Kloputzer, aber nur als Teil eines übergeordneten Jobs. Beispielsweise städtische Angestellte in Freibädern; die putzen zwischendurch mal das Klo, sitzen dann aber die meiste Zeit wieder an der Kasse oder machen was anderes, so dass das nicht so sehr ins Gewicht fällt. Einal pro Tag ist dann halt für 20 Minuten der Ekelteil des Jobs dran.
Saxnot555 schrieb:Persönlich fände ich am BGE unangenehm, dass es zu einer totalen Abhängigkeit vom Staat führen dürfte... Es fördert damit die Unfreiheit. Eigentum und Arbeit sind Garanten der Freiheit...
Wenn ich die Wahl habe zwischen Staat als Geldgeber und Unternehmen als Geldgeber, wähle ich bei gleichem Angebot immer den Staat, weil mir der Staat nicht kündigen kann und er auch nicht Gefahr läuft pleite zu gehen, jedenfalls nicht in absehbarer Zeit.