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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

21.513 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Hartz IV, Sanktionen, BGE ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

27.10.2024 um 12:59
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:Das nennt man dann Insolvenz und davon war ja nich die Rede.
das muss doch nicht zwangsläufig so sein wenn man vorher die Reissleine zieht.
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:Welche Lohnnebenkosten sollen denn wie stark gesenkt werden, deiner Meinung nach?
es geht hier darum den ersten Schritt vor dem zweiten zu machen...zuerst mehr Menschen in Beschäftigung und dann wird man sehen wie sich der Etat der jeweiligen Versicherungen entwickelt.
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:Nur steigen die höheren Einkommen in Deutschland deutlich schneller als die Unteren. Eine Korrektur dahingehend würde bedeuten, dass die Unteren Einkommen (Bürgergeldempfänger, Mindestlöhner...) mal deutlich schneller steigen müssten!
und das ist völlig der falsche Weg das Bürgergeld zu erhöhen.Und auch die Erhöhung des Mindestlohns auf 15 Euro ist ein schwerer Fehler.


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27.10.2024 um 13:05
Zitat von goldenerReitergoldenerReiter schrieb:das muss doch nicht zwangsläufig so sein wenn man vorher die Reissleine zieht.
Sag ich ja auch gar nich.
Zitat von goldenerReitergoldenerReiter schrieb:es geht hier darum den ersten Schritt vor dem zweiten zu machen...zuerst mehr Menschen in Beschäftigung und dann wird man sehen wie sich der Etat der jeweiligen Versicherungen entwickelt.
Ich wäre auch dafür, dass mehr Menschen einer Vollzeitbeschäftigung nachgehen, nur finde ich nich, dass man dies durch Aushöhlung des Sozialstaates versuchen sollte.
Zitat von goldenerReitergoldenerReiter schrieb:und das ist völlig der falsche Weg das Bürgergeld zu erhöhen.Und auch die Erhöhung des Mindestlohns auf 15 Euro ist ein schwerer Fehler.
Klar, wenn wir sehen das die einkommen umso stärker steigen, je mehr man verdient, dann sollte man denen, die am wenigsten haben nich auch noch was dazu geben. Tolle Wurst.

kuno


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27.10.2024 um 13:09
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:Klar, wenn wir sehen das die einkommen umso stärker steigen, je mehr man verdient, dann sollte man denen, die am wenigsten haben nich auch noch was dazu geben. Tolle Wurst.
und die von mir genannten Gastronomen die mit ihrem Geld nicht rumkommen aber wenigstens probieren eine Gegenleistung für ihren verdienst zu bringen sind es dir nicht wert?
Oder besser gesagt die verdienen bei dir kein Mitleid im Gegensatz zu einem Bürgergeldempfänger?
Ist aber auch ne tolle Wurst oder?


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27.10.2024 um 13:26
Zitat von Star-OceanStar-Ocean schrieb:Der einzige Weg aus dem Teufelskreis Mindestlohn/Niedriglohnsektor und damit der Abstand zum Bürgergeld ist die Eigenverantwortung und Investion in Bildung oder Beruf/Standortwechsel je nach individueller Lebenslage auch weitere Faktoren.
Versteh ich nicht. Du willst das Bürgergeld nicht senken. Okay. Den Abstand von Lohn und Bürgergeld willst du herstellen, in dem du dazu aufforderst, das die Menschen sich weiter Bilden und höher bezahlte Jobs annehmen?

Logik nach: "Wenn du obdachlos bist, dann kauf doch einfach ein Haus."

Und die Arbeit im Niedriglohnbereich bleibt dann liegen?

Gegenvorschlag: Es werden alle Subventionen gestrichen. Bürgergeld bekommen Menschen, die keine Arbeit haben.
Dann kann jeder frei entscheiden, ob sich diese oder jene Arbeit lohnt.


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27.10.2024 um 13:29
Zitat von goldenerReitergoldenerReiter schrieb:und die von mir genannten Gastronomen die mit ihrem Geld nicht rumkommen aber wenigstens probieren eine Gegenleistung für ihren verdienst zu bringen sind es dir nicht wert?
was sollen die mir nich wert sein?
Zitat von goldenerReitergoldenerReiter schrieb:Oder besser gesagt die verdienen bei dir kein Mitleid im Gegensatz zu einem Bürgergeldempfänger?
Ich finde ein Unternehmer muss entsprechend selbstverantwortlich handeln, läuft es gut, hat er einen erheblichen Mehrverdienst, läufts schlecht, gehts in die Insolvenz. Mitleid scheint mir da wenig angebracht.
Bürgergeld is kein Geschäftsmodell, das is ein vorübergehendes Minimaleinkommen für Menschen, die gerade nich für sich selbst sorgen können.
Dass das auch ausgenutzt werden kann und auch wird weiß ich selbst, is aber kein Grund nach unten zu treten, imho.

kuno


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27.10.2024 um 13:39
Zitat von NegevNegev schrieb:Und die Arbeit im Niedriglohnbereich bleibt dann liegen?
Und ja, diese Arbeit bleibt dann auch Folgerichtig liegen!

Anders sieht es natürlich bei Jobs aus, die der öffentlichen Daseinsvorsorge dienen. Da würde ich zunächst wissen wollen, warum sich private Unternehmer darum kümmern müssen? Das erwarte ich von Staat. Der kann dann auch die Leute einstellen, ordentlich bezahlen und für ordentliche Arbeitsbedingungen sorgen.

Vielleicht wäre es auch angebracht, Qualifikationen zu vereinheitlichen und vielleicht auch den Zugang zu erleichtern. Warum braucht man für die Betreuung von Kindern ein Studium? Mir wäre viel wichtiger, ob dieser Mensch mit Kinder zurecht kommt ...


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27.10.2024 um 14:50
Zitat von NegevNegev schrieb:Versteh ich nicht. Du willst das Bürgergeld nicht senken. Okay. Den Abstand von Lohn und Bürgergeld willst du herstellen, in dem du dazu aufforderst, das die Menschen sich weiter Bilden und höher bezahlte Jobs annehmen?

Logik nach: "Wenn du obdachlos bist, dann kauf doch einfach ein Haus."
Zitat von NegevNegev schrieb:Und die Arbeit im Niedriglohnbereich bleibt dann liegen?
Nein, jeder kann das machen was er will, aber mehr Eigenverantwortung für diejenigen die im Niedriglohnsektor arbeiten. Die Jobs sind notwendi, sollten aber nur kurze Zeit ausgeübt werden und nicht dazu dienen auf Jahrzehnte Lohn und Brot zu sichern, das geht einfach nicht mit dem Gehalt.

Es ist dennoch allemal besser als Bürgergeld denn die Aufstiegschancen aus einem bestehenden Job sind höher als aus der Arbeitslosigkeit heraus. Die Mittel aus der Misere herauszukommen und sich selbst weiterzuqualifizieren sind da: Internetkurse, Weiterbildungen, Fernstudium (VHS, Hochschulen, Umschulungen etc.) Studienkredite gibt es auch.


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27.10.2024 um 15:26
Zitat von Star-OceanStar-Ocean schrieb:Die Jobs sind notwendi, sollten aber nur kurze Zeit ausgeübt werden und nicht dazu dienen auf Jahrzehnte Lohn und Brot zu sichern, das geht einfach nicht mit dem Gehalt.

Es ist dennoch allemal besser als Bürgergeld denn die Aufstiegschancen aus einem bestehenden Job sind höher als aus der Arbeitslosigkeit heraus. Die Mittel aus der Misere herauszukommen und sich selbst weiterzuqualifizieren sind da: Internetkurse, Weiterbildungen, Fernstudium (VHS, Hochschulen, Umschulungen etc.) Studienkredite gibt es auch.
Ok, die Menschen, die im Niedriglohnsektor arbeiten sollen sich qualifizieren und dann besser bezahlte Jobs machen. Blöd nur, wenn viele das so machen, gibts irgendwann zu wenig gering Qualifizierte, um die Nachfrage zu decken. Dann müssen diese Jobs entweder von höher Qualifizierten gemacht werden oder sie werden gar nich gemacht.
Da müssen wir wohl hoffen, dass sich genug Menschen nich weiterbilden und in den schlecht bezahlten Jobs bleiben, denn denen mehr bezahlen geht natürlich nich.

kuno


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27.10.2024 um 15:35
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:Ok, die Menschen, die im Niedriglohnsektor arbeiten sollen sich qualifizieren und dann besser bezahlte Jobs machen. Blöd nur, wenn viele das so machen, gibts irgendwann zu wenig gering Qualifizierte, um die Nachfrage zu decken. Dann müssen diese Jobs entweder von höher Qualifizierten gemacht werden oder sie werden gar nich gemacht.
Da müssen wir wohl hoffen, dass sich genug Menschen nich weiterbilden und in den schlecht bezahlten Jobs bleiben, denn denen mehr bezahlen geht natürlich nich.
Nein, die Gefahr sehe ich nicht. Es kommen ja immer wieder (junge) Menschen nach, die sich nebenbei Geld verdienen möchten. Wir haben außerdem regelmäßige Migration und auch die Asylsuchenden benötigen teilweise Einstiegsjobs.


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27.10.2024 um 15:36
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:Ok, die Menschen, die im Niedriglohnsektor arbeiten sollen sich qualifizieren und dann besser bezahlte Jobs machen. Blöd nur, wenn viele das so machen, gibts irgendwann zu wenig gering Qualifizierte, um die Nachfrage zu decken. Dann müssen diese Jobs entweder von höher Qualifizierten gemacht werden oder sie werden gar nich gemacht.
Ich weiß ja gar nicht, warum denn die "Hochqualifizierten" überhaupt mehr verdienen sollen als die Niedrigqualifizierten. Mit Gerechtigkeit hat das nichts zu tun.


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27.10.2024 um 16:30
Kurzbeschreibung wg. Länge des Postings: Das Posting bezieht sich weniger auf aktuelle Details zu BG/ALG und aktuellen Problemen sondern wagt einen Blick in die Zukunft, skizziert empfundene Probleme die mit technischem Fortschritt daherkommen und versucht am Ende ein positives Bild für Menschen zu zeichnen, die ggf. dauerhaft von Jobverlust oder Umorientierung betroffen sind oder wären.


Zitat von kuno7kuno7 schrieb:Klar gibts offene Stellen, auch für Ungelernte, mit denen man seinen Lebensunterhalt gestalten kann. Ich bezweifle allerdings ein wenig, dass es für jeden einen Job gäbe, der grad keinen hat.

mfg
kuno
Ich bleibe bei meiner pessimistischen Ansicht auch wenn mir ggf. relevante widersprechende Datenquellen nicht zur Kenntnis gelangten oder ich sie vergessen habe:

Es wird perspektivisch noch um ein kryptisches mir nicht genau zu erahnendes bzw. einzuschätzendes Maß schlimmer werden. Weil mit KI und Robotik in den nächsten Dekaden vermutlich nochmal, je nach Regulierung und gesellschaftlichem Druck oder dem Ausbleiben dessen, Jobs markant obsolet werden - und nicht zeitnah in gleicher Form ersetzt werden.

Selbst Künstler müssen wegen AI um ihr Auskommen bangen bzw. werden sich in zunehmender Konkurrenz sehen. Sieht man ja schon im Bereich Musik und Film, nicht nur der klassischen Bildgestaltung bzw. -generierung. Ich erstelle seit Monaten (!!!) schon persönlich mit KI-Apps Musikstücke, die menschlichen Künstlern in fast nichts nachstehen. Ich habe partiell Songs kreiert, die man im Radio abspielen könnte und die sinngemäß den "Turing-Test" bestehen könnten, bzw. wo man nicht auf Anhieb sagen kann ob KI-generiert oder von Menschen. Es gibt nun partiell eine Sammelklage von bekannten Künstlern mit Rang und Namen gegen diverse Apps. Die Problematik ist nicht trivial.

Viele Jobs wo das bis dato noch nicht ging könnte man dann eher wegrationalisieren bzw. quantitativ geringfügiger besetzen.

Und was machen all die Leute dann? Mir kann doch keiner erzählen wir können alle zu IT'lern, KI-Technikern usw. usf. umschulen. Gerade jene die mental oder präferenztechnisch nicht dazu in der Lage wären weil das halt auch nicht für jede/n was ist.

Ich glaube, dass wegen technischem Fortschritt und anderen ökonomischen Faktoren perspektivisch mehr Menschen von staatlichen Sozialleistungen abhängig sein werden, ob partiell oder vollumfänglich. Da bin ich nicht zwingend alleine mit der Ansicht.

Ein Youtube Short von Yuval Noah Harari zu KI und Jobs.

Youtube: Accountants and Lawyers can be replaced by AI! | Yuval Noah Hariri
Accountants and Lawyers can be replaced by AI! | Yuval Noah Hariri
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Das ist nur kurz angeschnitten. Es gibt Vorträge von ihm die länger sind, die sich hier aber vermutlich niemand wg. Länge reinziehen wird (liefere ich sonst gern nach) wo er aber paraphrasiert davon ausgeht, dass weiterer KI-Fortschritt und Implementierung in der Gesellschaft alle möglichen Jobs obsolet machen kann - wahlweise vollumfänglich oder zumindest quantitativ weitgehend, dass man also in diversen Branchen weniger Leute einstellen müsste um das gleiche Level an Service(qualität) usw. zu wahren. Sogar Policymaking kann theoretisch komplementär von KI unterstützt oder übernommen werden, also in einer noch etwas ferneren aber nicht auszuschließenden Zukunft, für manche ggf. zu Lebzeiten.

Er hat auch eine umstrittene Umschreibung für die Folgen des technologischen Trends, wo ich glücklicherweise doch ein eher kurzes Video gefunden habe:

Youtube: Yuval Noah Harari -  Useless People
Yuval Noah Harari - Useless People
Externer Inhalt
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Die Formulierungen der "useless people" (nutzlosen Menschen) mag harsch klingen, ich glaube sie sind aber nicht wirklich abfällig gemeint sondern beschreiben, dass Berufe und Selbstdefinitionen von Menschen in Frage gestellt werden, weil Technik diese Jobs redundant machen wird.

Sein (zumindest damaliges/vorheriges) Fazit von wegen man müsse diese Menschen die beruflich dauerhaft wegfallen mit "Konsum und Entertainment" (im Original Drugs and Computergames, aber denke mal er meint sinnbildlich eher Konsum und Entertainment) sehe ich persönlich kritisch, auch wenn es bei manchen die dauerhaft wegfallen könnten in der Praxis darauf hinauslaufen könnte.

Warum erwähne ich diesen (umstrittenen) Punkt?

Weil wir uns als Gesellschaften die Frage stellen sollten, wie wir mit manchen Trends aber vor allem mit unserem Selbstverständnis umgehen wollen, gerade wenn bisherige Berufe nochmal in kürzerer Zeit als zuvor ggf. markant qualitativ oder quantitativ wegfallen könnten.





Ich will positiv verbleiben oder in die Zukunft schauen und glaube, hoffe, dass wir die Chance haben den Wandel und seine Folgen möglichst positiv aufzugreifen. Vielleicht träume ich utopisch von einer post-scarcity society bzw. Überflussgesellschaft wo sich Menschen im Schnitt künftig anders entfalten können weil sie wg. technologischer Trends mehr Freizeit haben werden oder sich künstlerisch oder anderweitig mehr ausleben können, eben weil technischer Fortschritt es erlaubt. Wo eine eher noch vorhandene Definition über ökonomische Tätigkeiten nicht mehr so zwingend im Vordergrund steht (ausser man lebt ggf. beruflich auch seinen Traum oder ist glücklich darin?) und man sich anderen Dingen widmet. Der oben genannte Forscher/Historiker nutzt hierfür Begriffe die für viele abwertend wirken, als hätte man Menschen die wegfallen zu "sedieren". Das muss aber nicht die dystopische Realität werden.

Mir ist klar, dass ich hier für manche die hier mitlesen ggf. zu sehr in die ferne Zukunft abschweife. Aber je nachdem wie alt hier manche Lesenden sind wird sie dieser bis dato scheinbar kaum aufhaltbare Trend auch mehr oder weniger betreffen (oder auch nicht). Mich wird der Trend ggf. partiell betreffen. Auch mein Job kann wegrationalisiert werden.

Ich habe je nach verbleibender Arbeitszeit dann die Chance mich umzuorientieren und/oder mich neu zu definieren. Diese "Qual der Wahl" haben aber auch ohne KI im Grunde schon heute manche Menschen auf Jobsuche oder mit drohendem Jobverlust (ist am Ende natürlich individuell, klar).

Um wieder mehr ins Hier und Jetzt zu kommen schließe ich mit einem Fazit ab: Ob Probleme der Gegenwart oder Zukunft, man fährt am Besten wenn man möglichst flexibel bleibt und Szenarien und Optionen die man sieht mal durchrechnet. Manchmal hilft auch ein Neustart aus einer empfundenen Krise.

Letztendlich ist das am Ende aber eine sehr individuelle Frage. Ich habe damals ALG II in jungen Jahren temporär bezogen und würde nie mehr tauschen wollen da ich jetzt besser gestellt bin und verdiene und den Job mag. Würde ich permanent den Job verlieren würde ich schauen ob ich mich umorientieren kann. Würde ich wg. technischem Fortschritt und mangelnder Neuorientierung in längere Substitution fallen, würde ich versuchen mich neu zu definieren. Kurzum das Beste draus machen.

Sorry für die Länge des Posts und die partiellen philosophischen Abschweifungen. Wem das zu viel ist (weil im Forum in nem anderen Thread schon mal wer gemeckert hat) soll halt nur das Recap oben lesen oder den Post liegen lassen - ansonsten spricht der Inhalt bzw. das Abschweifen ggf. den einen oder die andere hier an. Das sind aber meine groben Gedanken zur Zukunft.

Es wird nicht zwingend für alle schön aber mit größtmöglichem Anpassungswillen fährt man ideal, glaube ich.


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27.10.2024 um 17:02
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:Ich finde ein Unternehmer muss entsprechend selbstverantwortlich handeln, läuft es gut, hat er einen erheblichen Mehrverdienst, läufts schlecht, gehts in die Insolvenz. Mitleid scheint mir da wenig angebracht.
wenn du verlangst dass ein Unternehmer selbstverantwortlich handeln sollte dann verstehe ich nicht warum es jeder andere Bürger nicht auch sollte?
Dass er einen erhebliche Mehrverdienst hat wenn es gut läuft dürfte bei einer Vielzahl von Branchen auch nicht stimmen.
Gerade bei den vorhin genannten Friseuren wird meist nach Termin gearbeitet also gibt es da selten bessere oder schlechtere Zeiten sondern zumindest überwiegend gleichbleibende Umsätze.

Und auch in der Gastro- und Nahrungsmittelbranche gibt es (von einigen Big Playern abgesehen) kaum jemand dem es wirklich gut geht.
Alleine in meiner Branche (Bäckerhandwerk) haben in 2023 etwa 12% aller Betriebe schliessen müssen...

Also was ist deine Lösung?Die alle kaputtgehen lassen?Damit es nur noch einige wenige Unternehmen gibt die dann richtig reich sind und womöglich gar nicht mehr hier produzieren?
Und was eine weiter Betriebsabschmelzung im Gastro für die Tourismusbranche bedeuten würde weisst du hoffentlich auch....von dem Verlust zig Tausender Betriebe die dann keine Steuern mehr zahlen und dann irgendwann sowieso dafür sorgen werden dass wir die Sozialleistungen kürzen müssen.
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:Dass das auch ausgenutzt werden kann und auch wird weiß ich selbst, is aber kein Grund nach unten zu treten, imho.
ich frage mich immer warum ihr hier die Metapher "nach unten treten benutzt" wenn ihr doch selbst wisst dass es eben ausgenutzt wird ?
Also warum hier Mitleid mit Menschen die es doch gar nicht anders wollen und keine Anstrengung unternehmen da raus zu kommen...
Für mich hat das mit "da unten" herzlich wenig zu tun.


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27.10.2024 um 17:10
Zitat von goldenerReitergoldenerReiter schrieb:Alleine in meiner Branche (Bäckerhandwerk) haben in 2023 etwa 12% aller Betriebe schliessen müssen...
gerade bei dieser Branche habe ich manchmal so meine Zweifel, ob manche Preise tatsächlich gerechtfertigt sind?
Bzw. könnte ich mir vorstellen, wenn die Preise niedriger wären, dass dadurch vielleicht mehr Umsatz generiert werden könnte, weil ja dann auch mehr Leute ihre Brötchen beim Bäcker holen würden? (ist nicht böse gemeint und mich interessiert es wirklich, ob ich da total falsch denke?)
Zitat von goldenerReitergoldenerReiter schrieb:ich frage mich immer warum ihr hier die Metapher "nach unten treten benutzt" wenn ihr doch selbst wisst dass es eben ausgenutzt wird ?
weil es eben nicht wirklich Alle ausnutzen. Aber Manche hätten es am liebsten, wenn es gar kein Bürgergeld oder ein stark gekürztes gäbe (zumindest implizieren mir das manche Posts so).
Weil es eben auch tatsächlich einige Faulenzer gibt, sollen nun pauschal Alle darunter leiden (wenn es nach Manchen ginge)? In solch einer Denkweise sehe auch ich ein "nach unten treten".


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27.10.2024 um 17:24
Zitat von OptimistOptimist schrieb:gerade bei dieser Branche habe ich manchmal so meine Zweifel, ob manche Preise tatsächlich gerechtfertigt sind?
Bzw. könnte ich mir vorstellen, wenn die Preise niedriger wären, dass dadurch vielleicht mehr Umsatz generiert werden könnte, weil ja dann auch mehr Leute ihre Brötchen beim Bäcker holen würden? (ist nicht böse gemeint und mich interessiert es wirklich, ob ich da total falsch denke?)
früher war unser Beruf eben wegen seiner niedrigen Löhne verschrieen...mittlerweile ist das längst nicht mehr so und das kostet eben seinen Preis.
Und wenn der Chef schon alleine für die Arbeitskosten einer normalen Zuckerbrezel (ist ja gerade Zeit dafür) bspw. 80Ct kalkulieren muss dann ist man da schnell bei einem Preis der über 2 Euro liegt und von manch einem als zu hoch empfunden wird.
Und jetzt kann man sich auch ausrechnen wie das subjektive Empfinden der Kunden ausfallen wird wenn bald wieder an der Lohn- (und eben auch an der Preis-) Schraube gedreht wird.
Was noch ein erheblicher Faktor ist sind eben die Pachtpreise wenn man eine Filliale in einer guten Lage hat.
Zitat von OptimistOptimist schrieb:weil es eben nicht wirklich Alle ausnutzen. Aber Manche hätten es am liebsten, wenn es gar kein Bürgergeld oder ein stark gekürztes gäbe (zumindest implizieren mir das manche Posts so).
Weil es eben auch tatsächlich einige Faulenzer gibt, sollen nun pauschal Alle darunter leiden (wenn es nach Manchen ginge)? In solch einer Denkweise sehe auch ich ein "nach unten treten".
ob es nur einige Faulenzer (ich würde eher sagen es sind Personen die erheblich mehr Leistung bringen könnten als sie es tun) sind sei mal dahingestellt.
Schon alleine die Zahl der Ukrainer die in Beschäftigung sind liegt bei 20-25 %.....alleine diese Zahl (die in anderen Ländern wesentich höher liegt zeigt doch dass hier mehr im Argen liegt.
Ich würde die übrigens nicht Faulenzer nennen...anscheinend sind die in anderen Ländern ja fleissiger.Also woran liegts?
Ich vermute mal die verstehen selbst nicht wie unser Sozialsystem eigentlich über Jahre funktionieren konnte?


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27.10.2024 um 17:28
@Optimist
@goldenerReiter
Während Corona wurde das ja mehrfach debattiert. Da mussten Gaststätten, Brauereien etc. dicht machen - die haben Tot und Teufel überlebt - währen ihrer langen Geschichte Weltkriege überlebt ... und dann kommt Corona. Corona hat eigentlich nur Sand ins Getriebe gestreut und deswegen sind sofort Existenzen bedroht?

Man muss doch auch mal das System hinterfragen. "Hoch schauen und nicht runter."
Zitat von goldenerReitergoldenerReiter schrieb:Also was ist deine Lösung?
Und deine Lösung ist unter Androhung von Hunger und Obdachlosigkeit (oder wie soll das Bürgergeld deiner Meinung nach ausgestaltet sein?) die Menschen in miese Jobs zu zwingen?


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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

27.10.2024 um 17:29
Zitat von goldenerReitergoldenerReiter schrieb:Schon alleine die Zahl der Ukrainer die in Beschäftigung sind liegt bei 20-25 %.....alleine diese Zahl (die in anderen Ländern wesentich höher liegt zeigt doch dass hier mehr im Argen liegt.
Ich würde die übrigens nicht Faulenzer nennen...anscheinend sind die in anderen Ländern ja fleissiger.Also woran liegts?...
hier stimme ich dir vollkommen zu.
Was das betrifft (und sicherlich auch bezogen auf andere Flüchtlinge), werden in unserem Land offensichtlich systematische Fehler begangen, seitens der Politik.

Aber den Fehler sehe ich nicht im derzeitigem Mindestlohn, auch nicht beim Bürgergeld.
Denke mal das hat vielfältige andere Ursachen.


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27.10.2024 um 17:40
Zitat von NegevNegev schrieb:Und deine Lösung ist unter Androhung von Hunger und Obdachlosigkeit (oder wie soll das Bürgergeld deiner Meinung nach ausgestaltet sein?) die Menschen in miese Jobs zu zwingen?
vielleicht solltest du mal ein Blick auf das dänische Sozialsystem werfen.
Sehe ich da Hunger?Oder warum und wie machen die einiges anscheinend besser als wir?

Obdachlosigkeit bekämpfe ich übrigens nicht nur in dem ich Geld ins System werfe oder den Menschen aushändige sondern durch den Einsatz von Sozialarbeitern....nur wo willst du die hernehmen wenn eben auch hier ein Fachkräftemangel herrscht?
Doch etwa nicht in dem ich das Verweilen im sozialen Netz so komfortabel mache wie nur irgendmöglich.
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Aber den Fehler sehe ich nicht im derzeitigem Mindestlohn, auch nicht beim Bürgergeld.
Denke mal das hat vielfältige andere Ursachen.
beim Mindestlohn sehe ich den Fehler auch nicht...selbigen stelle ich generell ja auch nicht in Frage.
Es ist nur fatal jetzt auf 15 Euro zugehen angesichts der sehr hohen Lohnnebenkosten die nun noch weiter steigen werden.

Beim Bürgergeld (oder vielmehr generell dem augeuferten Sozialstaat) dagegen schon.


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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

27.10.2024 um 17:43
Zitat von goldenerReitergoldenerReiter schrieb:Beim Bürgergeld (oder vielmehr generell dem augeuferten Sozialstaat) dagegen schon.
was genau beim Bürgergeld?
- die Höhe des Regelsatzes?
- die Mietkosten? (die sind ja gedeckelt)?
- oder wer alles Bürgergeld beziehen darf?
- die Sanktionsmöglichkeiten?


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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

27.10.2024 um 18:06
Zitat von goldenerReitergoldenerReiter schrieb:wenn du verlangst dass ein Unternehmer selbstverantwortlich handeln sollte dann verstehe ich nicht warum es jeder andere Bürger nicht auch sollte?
Wo sag ich, andere sollen nich selbstverantwortlich sein?
Zitat von goldenerReitergoldenerReiter schrieb:Gerade bei den vorhin genannten Friseuren wird meist nach Termin gearbeitet also gibt es da selten bessere oder schlechtere Zeiten sondern zumindest überwiegend gleichbleibende Umsätze.
Wenn es wohl mal bessere und mal schlechtere Monate gibt, wird der Umsatz wohl nich konstant sein.
Zitat von goldenerReitergoldenerReiter schrieb:Also was ist deine Lösung?Die alle kaputtgehen lassen?Damit es nur noch einige wenige Unternehmen gibt die dann richtig reich sind und womöglich gar nicht mehr hier produzieren?
Wenn das Bäckerhandwerk mit den großen Marktplayern wirtschaftlich nich mithalten kann, dann werden sie früher oder später vom Markt verschwinden. War mit den "Tante Emma Läden" damals auch nich anders. Kann man jetz gut finden oder auch nich, lässt sich aber nachhaltig nur dann verhindern, wenn die eine Nische im Markt finden.
Oder was schlägst du als Insider denn als Lösung vor?
Zitat von goldenerReitergoldenerReiter schrieb:ich frage mich immer warum ihr hier die Metapher "nach unten treten benutzt" wenn ihr doch selbst wisst dass es eben ausgenutzt wird ?
Also warum hier Mitleid mit Menschen die es doch gar nicht anders wollen und keine Anstrengung unternehmen da raus zu kommen...
Für mich hat das mit "da unten" herzlich wenig zu tun.
Sicher gibts auch Sozialbetrüger, genauso wie es auch betrügerische Unternehmer gibt, beides sind aber eher die Ausnahme als die Regel.
Ich hatte dir vorhin was verlinkt das zeigt, dass es den unteren Einkommensschichten in Deutschland zunehmend schlechter geht, während vor allem die, die das höchste Einkommen haben dieses Jahr für Jahr sogar noch steigern. es wäre also nur gerecht, wenn die, die am meisten profitieren mehr abgeben, damit die Ärmsten dieses Landes nich noch weiter abgehängt werden.
Dazu kam von dir kein Wort. Warum eigentlich?

kuno


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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

27.10.2024 um 18:19
Zitat von WardenWarden schrieb:Es gibt nun partiell eine Sammelklage von bekannten Künstlern mit Rang und Namen gegen diverse Apps.
Das is auch nur eine moderne Variante der Maschinenstürmer.
Hat damals nich geholfen und wird heute nich anders sein.
Am Ende is das alles nur ein Verteilungsproblem.

mfg
kuno


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