Wald schrieb:Ein NATO Beitritt würde im Falle eines Angriff der Russen überhaupt nichts bringen. Die sind innerhalb von wenigen Stunden überrannt. Der wirtschaftliche Schaden schreckt ab.
(Nehme an, das meint die Ukraine und nicht das Baltikum, das ist ja schon in der NATO)
Der Schaden ist nicht nur wirtschaftlich.
Ist wie das Baltikum. Wenn Großverbände einmarschieren knickt auch das Baltikum mit seinen paar "allied token forces" sicherlich ein.
Darum gehts nicht - oder weniger. Sondern, dass man in Folge mit der ganzen NATO im Krieg wäre und man den vermutlich auf fremden (NATO) Gebiet mit konventionellen Streitkräften auf Dauer nicht gewinnen könnte, ohne nuklear zu eskalieren.
Es wäre ein schwerer Schaden für den Angreifer mit internationalem politischen und wirtschaftlichen Fallout, so wie unzähligen Toten auf der eigenen Seite weil man sich wie eine Maus förmlich durch den Käse (Europa) fressen müsste um ans Ende zu kommen - nur dass es kein schmackhafter Käse ist sondern man mittelfristig auf zähe Kost und Sägespäne und Nägel trifft, wenn teils professionelle Kräfte oder auch verbitterte Reservisten um ihre jeweilige Heimat kämpfen, in die diese Truppen ggf. eindringen.
Ein NATO Beitritt könnte immerhin auch erlauben, diese entsprechenden Truppen zur Unterstützung dort zu haben die etwas Zeit schinden könnten, zumal dann ohnehin sofort der Bündnisfall da sein dürfte wenn diese Truppen auch involviert werden. Also dann nicht nur ganz formell sondern praktisch.
Wie es aussieht ein Teilgebiet zu überrennen und zu halten, im längeren Konfliktverlauf, das weiß ich nicht. Kann gut sein, dass sich die Verteidiger das zurückholen wollen und werden. Wenn ein Konflikt vor diesem Punkt beendet wird, weiß ich nicht, ob man damit davonkommt das Gebiet zu halten.
So oder so, es wäre unnötig und ungemütlich. Für alle Seiten, aber auch oder besonders den Angreifer.
CarlosP schrieb:Muss frustrierend sein, oder? Da schreibt man einen ausführliche Kommentar zum Thema NATO samt historischem Kontext etc. und als Erwiderung kommt, dass die Russen ihre Soldaten besser impfen würden und der Westen soll mal lieber Sputnik kaufen..
Lol
Bin größtenteils deiner Meinung, grob zusammengefasst. Im Großen und Ganzen wirkt sich ein solches Militärbündnis friedensstiftend aus und man hat deutlich mehr Ruhe als Epochen zuvor.
Ich bin das gewöhnt. Ich schreibe auch viel mit Querdenkern. Ich will hier die 'kritischen Nutzer' nicht mit Querdenkern im thematischen Sinne vergleichen, aber es gibt aus meiner Sicht in unterschiedlichen Themen und Diskursen (übergreifend) gewisse Muster die Menschen aufrecht erhalten um ihr Weltbild oder ihren Standpunkt nicht zu sehr überdenken bzw. selbst kritisieren zu müssen, oder dem anderen argumentativ mal auch im Kern und nicht nur vereinzelt zuzustimmen. Da kann ich mich natürlich nicht von freisprechen, nichtsdestotrotz tätige ich diese Beobachtungen.
Kurze Exkursion noch: Gerade bei Querdenkern usw. interessant, wenn man nicht nur mit Meinungen sondern rechtlichen Themen kommt wo die Frage recht eindeutig beantwortet werden kann und man diese Antwort aufzeigt. Ich gebe mir teils mehr Mühe als irgendjemand der nur "Covidiot" schreibt um einen Dialog zu starten und Argumente zu bringen. Es folgt in der Regel ad hominem, whataboutism oder es wird nicht mehr zurückgeschrieben, gerade dann wenn man objektiv oder gut dargelegt die Behauptungen jener widerlegen kann. Fast als wäre es peinlich oder als hätte man den Zenit überschritten, als wollten sie nicht eingestehen, dass man richtig liegen kann. Es gibt auch Ausnahmen, aber die sind sehr sehr selten. Am Ende klammert sich jeder lieber an seine Stange, mal mehr, mal weniger. Ist jetzt sogar universell gemeint.
Aber kurzum: Ja, ich werde eigentlich immer wieder trotz gewisser Bemühungen enttäuscht und frage mich, ob das schon die Definition des Wahnsinns bei mir erfüllt, weil man erwartet, bei ständig gleichen Versuchen und Resultaten ein anderes (besseres) Ergebnis zu erwarten.