@Geisonik et al.
Unter den Flüchtlingen, mit denen ich zu tun habe, gibt es, vor allem aus Syrien, aber auch aus dem Irak, dem Iran und Afghanistan, nicht wenige, die mir sagen "I'm finished with Islam!" auf Nachfragen stellt sich dann oft heraus, dass es wohl in Syrien, gerade in der Ober- und Mittelschicht, jede Menge Menschen gibt, die ungefähr so muslimisch sind wie diejenigen hierzulande christlich, die sich konfirmieren lassen "weil's Kohle bringt", oder die Weihnachten in die Kirche gehen, "weil man das halt aus Tradition so macht." Das hat mich schon etwas erstaunt. Aber schliesslich sagen sie als Fluchtgrund "Ja, was glaubst Du denn, was die Muslime vom IS mit uns machen, wenn sie uns kriegen?" und dann folgt die internationale Geste des Halsabschneidens.
Mit einer Frau aus dem Iran hatten wir eine Diskussion darüber, ob sie ihren Schador feierlich verbrennen sollte "Jetzt, wo ich eine freie Frau bin!" Wir einigten uns dahingehend, dass sie das Kleidungsstück behalten solle, um es später ihrer Tochter zu zeigen, damit die weiss, warum Mutter die Strapazen des Marsches vom Iran bis Nordfriesland auf sich genommen hat. Für ihre Freiheit und die ihrer Tochter.
Auch diejenigen, die aus Gegenden kommen, wo sich Schiit und Sunnit gegenseitig im Namen Gottes zu eben jenem bomben, haben mit Religion nicht mehr viel am Hut: "Eine Religion, die dafür sorgt, dass sich Menschen gegenseitig für den falschen wahren Glauben töten, taugt nichts." sagte mir ein Iraker.
Bislang ist mir auch noch kein von mir "betreuter" Muslim begegnet, der Probleme damit hätte, dass ich absolut und überzeugter Ungläubiger bin. Ich stelle mich gern auch mal locker mit "Hi, I'm Anders, your local kuffār!" vor.
Wer vor den Auswüchsen einer Religion flüchtet, hat mit der meist nicht mehr viel am Hut.