@vincent Selbstverständlich kann man mit Gefühlen argumentieren. Das hast Du doch selbst gesehen, hoffe ich zumindest. Man muss das aussprechen was die Menschen denken und schon hat man sie auf seiner Seite. Menschen die Frust haben, Menschen die unzufrieden sind, denen muss man zuhören und ihren Frust und ihren Unmut verstehen und diesen dann offen aussprechen. Am Ende haben all diese Menschen das Gefühl das dort oben jemand auf der Bühne steht der ganz offensichtlich die Gründe des Frusts und des Unmut´s verstanden hat und gewillt ist Maßnahmen einzuleiten um diese negativen Gefühle zu beseitigen.
Auch hat Donald Trump seine menschliche Seite hervorragend präsentiert. Er sorgte für Authentizität mit Grimassen und Verrenkungen auf der Bühne und ebenso durch sein verbales gepolter gegen Clinton und das Establishment, unterlegt mit markanten Leitaussagen :
"Hillary in Prison" oder "Drain the Swamp".
Glaubwürdig, teilweise bissig sarkastisch und auch humorvoll präsentiert. Donald Trump hat seinen Wahlkampf zu einer grandiosen fesselnden Show gemacht und er hat als Showmaster einen perfekten Job abgeliefert.
Die negativen Gefühle der Menschen kann man sich zu Nutzen machen indem man ihre negativen Gefühle zu heilen versucht durch markante, leicht zu merkende, 3-/oder 4-Wörter-Slogans die jeder sehr gern hören will weil sie zeitlos und populär sind.......
"Make America great again"
"Make America rich again"
"Make America safe again"
"Drain the swamp"
"Hillary in Prison"
......und man muss sie solange wiederholen bis sie im Hirn festsitzen und man diese Slogans auch nicht mehr herausbekommt.
Als z.B. versucht wurde Donald Trump als frauenfeindlich zu kategorisieren wurde im Wahlkampf mit grell leuchtenden pinkfarbenen Plakaten mit der Aufschrift "Woman for Trump" dagegen gesteuert in dem man diese Plakate vor jede TV-Kamera hielt. Das erzeugte das Gefühl das diese Diffamierungskampagne einfach nicht zog wie gewünscht denn viele viele Frauen unterschiedlicher Hauptfarbe und Alters führten diese Schilder, dadurch erzielte man den Effekt das diese Diffamierungskampagne überhaupt nicht anzukommen schien und die Leute die da zunächst anderer Ansicht waren kamen automatisch ins Grübeln - Die Macht der Farben (Pink als Symbolfarbe für die Frau) und der 3 Worte als Leitslogan.
Auch verstand es Donald Trump geschickt auf die direkten verbalen Angriffe von Hillary Clinton zu reagieren und daraus neu entstehende Wahlslogans zu kreieren um einen Bumerang-Effekt auszulösen : "We´re deplorable´s".
"Die Erbärmlichen", "Die Bedauernswerten".
Clinton hatte etwas getan was man niemals tun sollte : Die potentielle Wählerschaft seines Kontrahenten zu diffamieren, denn das war auch ein fataler Angriff auf amerikanische Bürger dessen Präsidentin sie ja eigentlich sein wollte. Diese als "erbärmlich" zu betiteln hat viele Menschen, sicherlich nicht nur Trump-Fans, mindestens negativ irritiert. Auch hatte sie dadurch negative Gefühle erzeugt bei vielen Menschen denn sie zeigte damit klar und deutlich das sie Menschen kategorisiert. Trump hingegen griff nur Hillary an und nicht ihre potentielle Wählerschaft. So präsentierte sich Clinton als eine potentielle US-Präsidentin für einen Teil der Bevölkerung Amerikas während sich Trump als US-Präsident für alle Amerikaner präsentierte.
Danach sah man im TV überall Schilder die sich die Menschen um den Hals gebunden hatten mit der Aufschrift : "I´m a deplorable", in unterschiedlichsten phantasievollen Kreationen um sich selbst als "bedauernswert" und "erbärmlich" darzustellen.
Es kam dann nicht rein zufällig das Donald Trump im weiteren Verlauf seiner Kampagne von einem "Movement" sprach. Einer "Bewegung" der sich nach Ansicht von Trump mehr und mehr Menschen anschlossen je näher der 8.November kam, und Trump hatte recht.
Ein "Movement of deploables", eine "Bewegung der Erbärmlichen und Bedauernswerten" hat letztendlich den Einzug ins weisse Haus in Washington geschafft.
Mit den "Gefühlen" zu argumentieren war hier der entscheidende Faktor im gesamten Wahlkampf.....
vincent schrieb: Er spricht die Gefühle an, nur mit Gefühlen kann man nicht argumentieren.
.......mit sachlichen Argumenten hätte es Donald Trump möglicherweise niemals ins weisse Haus geschafft. Clinton hatte es versucht und ist daran brachial gescheitert. Clinton hat extrem viele Fehler gemacht. Normalerweise hätte sie spielend leicht ins weisse Haus einziehen müssen, aber auch das zeigt das Clinton nicht fähig ist eine US-Präsidentin zu sein. Dazu gehört einfach mehr, viel mehr, als das was sie gezeigt hat - Die Gefühle der Menschen zu erkennen. Einen Politik-Roboter, ein Teil des Establishments, will Amerika nicht mehr.
Man muss halt auf die Bürger hören und auf sie reagieren und nicht auf sich selbst schauen und auf die Menschen die man mag und auf andere nicht. Selbst schuld.