Seidenraupe schrieb:Ich gebe lediglich zu bedenken, dass dies in Zukunft geschehen könnte und ob man angesichts dessen die Sanktionen auf userbeiträge mit strafrechtl relevanten Inhalten beschränken sollte (wie es das Netzwerkdurchsuchungsgesetz zb macht)
Niemand hat ein Recht auf Twitter.
Wenn man dort einen Account macht, stimmt man den AGB zu.
AGB haben einen festen Rahmen, in dem sie gestaltet werden können.
Ein User stimmt also zu, dass diese Bedingungen okay sind und das er sich an diese halten wird.
Der Ausschluss aus dem Dienst ist also klar vor definiert, also bevor man den Dienst nutzt.
Dein Arbeitsrechtsbeispiel ist halt in dem Fall viel zu spät gefasst.
Der Arbeitnehmer und Arbeitgeber gehen einen Vertrag ein, an den sich beide halten sollen.
Wenn sich eine der Parteien nicht daran hält, dann beendet man den Vertrag. Das ist im Arbeitsrecht alles ziemlich gut beschrieben.
Aber der springende Punkt ist, dass es Faktoren gibt, die eine Beendigung des Arbeitsverhältnisses erzeugen kann und diese sind vordefiniert.
Das Gleiche gilt eben auch für die AGB für Twitter z.B.
Das löschen und ausschließen nur auf Strafrechtlich relevante Dinge zu reduzieren ist auch hier nicht sinnvoll.
Nehmen wir einfach als Beispiel ein Katzenforum.
In dem Forum soll eigentlich nur über alles was Katzen betrifft geschrieben werden.
Zufälligerweise ist es das größte Forum und hat sehr viel Reichweite. Einige der User gelten als die Top Experten auf der Welt.
Nun nach deinem Vorschlag, dürfen Beiträge nur gelöscht und Mitglieder ausgeschlossen werden, die etwas Strafrechtliches Gepostet haben.
Es gibt aber unzählige andere Themen als Katzen, die nicht Strafrechtlich relevant sind.
Leider haben die Betreiber und Eigentümer des Forums nun keine Möglichkeit mehr dies zu moderieren.
Es könnte nach belieben Katzenfremdes Material gepostet werden, solange es nicht strafrechtlich relevant ist.
Dein Vorschlag würde den Betreibern und Eigentümern das Recht weg nehmen, zu entscheiden mit wem sie Geschäfte machen dürfen.
Sie müssten Geschäfte mit jedem machen, solange er nichts Strafrechtlich Relevantes macht.
Man kann sehr nervig und anstrengend sein, lange bevor man was strafrechtlich Relevantes gemacht hat.
Man kann viel Stimmung gegen etwas oder jemanden machen, bevor es strafrechtlich Relevant wird.
Das Twitter und Co so viel Macht haben, liegt aber nicht daran, dass man ein Anrecht auf Twitter hat, dass man gezwungen ist Twitter zu nutzen oder gar das man einen irgendwie spürbaren Nachteil im Leben hat, wenn man es nicht benutzt.
Es wird einfach nur von sehr vielen Leuten benutzt.