frauZimt schrieb:Heute müssen Ausbildungen schnell abgeschlossen werden und machen aus den Menschen Spezialisten auf einem engen Gebiet. Und um dort mithalten zu können, muss man sich ständig weiterbilden.
Früher war das Ideal eine breite Bildung und noch früher gehörten Sprachen wie Latein und Altgriechisch dazu.
Es war wichtig über den Tellerrand zu gucken, um z.B. am Tisch ein guter Unterhalter zu sein
Danke das Du Du versuchst mich aufzuklären, was Bildung "früher" war...
frauZimt schrieb:Die meisten sagen doch: das Thema interessiert mich nicht.
Politik interessiert mich nicht....
teleman schrieb:Stimmt.
Spätestens seit Trump ist Politik bei Amis wirklich ein Tabuthema.
Die US-Amerikaner sind nicht uninteressiert an Politik sondern in angelsächsisch geprägten Ländern gilt es als unhöflich mit Fremden über Politik zu reden.
Es hab mal einen großartigen Blog eines US-Amerikaners der in Deutschland lebt, in dem dieser versuchte US-Amerika zu erklären. Der Blog hat mir gerade in den Anfangszeiten in einer US-Firma geholfen, die Kollegen besser zu verstehen, was manchmal echt nicht einfach war.
https://usaerklaert.wordpress.com/Da gibt es einen sehr schönen Beitrag zu diesem Thema:
https://usaerklaert.wordpress.com/2011/05/09/warum-hofliche-amerikaner-nicht-uber-politik-reden-und-deutsche-damit-in-den-wahnsinn-treiben/Ich zitiere:
Denn im Umgang mit Fremden, Kollegen und entfernten Verwandten gilt in den USA die Regel:
Don’t talk about politics or religion.
Warum? Weil es schnell zum Streit kommt, und das wäre unhöflich, und Angelsachsen haben, wie wir mehrfach gesehen haben, eine panische Angst davor, unhöflich zu sein.
Hinzu kommt das der gesamte Alltag der US-Amerikaner selbst bis auf unterste Ebene politisch ist, in den USA wird praktisch jede wichtige Funktion gewählt, je nach County werden solche Wahlgänge gerne auch mit Befragungen/Wahlmöglichkeiten über lokalpolitische Entscheidungen verknüpft.
Tatsächlich haben die lokalpolitischen und bundesstaatlichen Entscheidungen eine wesentlich größeren Einfluss auf das Leben des US-Amerikaners, so dass sich auf der ebene meist wesentlich mehr engagiert wird.
Wie gesagt ich kann den Blog nur empfehlen, der Index ist auch echt übersichtlich und es gibt eine Menge Themen, von Politik über Sport zu Alltag, die dort umfassend und mit Humor erklärt werden.
frauZimt schrieb:Dass sehr reiche Leute große Teile ihre gigantischen Vermögen (die ja im Grunde bei vielen kleinen Leuten eingesammelt wurden) am Ende in Stiftungen stecken, hat in den USA Tradition.
zum Einen lebt der Name dann positiv weiter (Paul Getty Museum) und die Nachkommen sind von einer Last befreit.
(Mir fällt die Woolworth-Erben ein. Armes reiches Mädchen)
Die Erbschaftssteuer wird auch ein Grund sein, einen Großteil des Vermögens lieber in etwas zu stecken, auf dem der Name verewigt wird.
Ist doch viel besser, als dass das Geld im anonymen Steuersäckel verschwindet.
Nicht nur Reiche spenden in Amerika, in den USA gehört es eben dazu sich karitativ zu betätigen, gerne sieht man in Weihnachtskitschfilmen, wie die Leute in Armenküchen helfen etc. Gerade weil es in den USA keinen Sozialstaat gibt, wird man eher schief angeschaut, wenn man sich nicht engagiert.