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Donald Trump: 45. & 47. Präsident der USA

41.555 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: USA, Amerika, Politiker ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Donald Trump: 45. & 47. Präsident der USA

25.12.2020 um 04:41
Das hier symbolisiert es für mich ausgezeichnet:

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Man könnte ihn wohl tagelang an die Backpfeifen-Maschine anschließen ohne das er auch nur ansatzweise sein manisches Ich verlassen würde, prallt einfach alles weiterhin an ihm ab.


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Donald Trump: 45. & 47. Präsident der USA

25.12.2020 um 09:24
Zitat von Zz-JonesZz-Jones schrieb:Der kurze "Erfolg" (das Rampenlicht hier und jetzt) ist alles was er braucht.
4 Jahre USA Präsident + Rampenlicht ist der größtmögliche Erfolg den man verbuchen kann.
Zitat von Zz-JonesZz-Jones schrieb:Sein Vorteil, warum sein Kartenhaus nicht schon viel früher zusammengebrochen ist, ist halt der, dass da unerklärlicherweise so viele
Das versteh ich nicht. Der thread existiert 4 Jahre, alles was trump tut ist mal mehr mal weniger rational . Das das für dich unerklärlich ist kann man in dem Fall nicht trump anlasten:)


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Donald Trump: 45. & 47. Präsident der USA

25.12.2020 um 09:54
Zitat von JedimindtricksJedimindtricks schrieb:Das versteh ich nicht. Der thread existiert 4 Jahre, alles was trump tut ist mal mehr mal weniger rational . Das das für dich unerklärlich ist kann man in dem Fall nicht trump anlasten:)
OK, mir war vorher nicht bewusst, dass der Begriff Rationalität derartig dehnbar ist:
Wikipedia: Rationalität
So gesehen, hat Trump dann natürlich auch rationale Momente.

Weswegen ich ihn halt als eher überwiegend irrational ansehe, zeigt mMn jetzt zB. ganz deutlich dieser Wahlbetrugs Vorwurf.
Bereits Monate vor der Wahl fing er doch bereits schon an permanent "Wahlbetrug" zu schreien, demnach wäre es doch dann rational gewesen, wenn er jetzt auch irgendetwas liefern könnte.


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Donald Trump: 45. & 47. Präsident der USA

25.12.2020 um 10:13
Zitat von Zz-JonesZz-Jones schrieb:Bereits Monate vor der Wahl fing er doch bereits schon an permanent "Wahlbetrug" zu schreien, demnach wäre es doch dann rational gewesen, wenn er jetzt auch irgendetwas liefern könnte.
Auch ohne Beweise oder auch nur die Spur eines Verdachtes
reicht es ständig "Wahlbetrug" zu posten.

Über 50 Mio Amerikaner glauben so jetzt schon an Wahlbetrug.

Es wird immer weniger in der Politik rational entschieden.


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Donald Trump: 45. & 47. Präsident der USA

25.12.2020 um 10:32
Seit vier Jahren greift Trump die Verbündeten der USA an
und umarmt die schlimsten Diktaroren der Welt.
Der Abzug der Amerikaner aus den Kurdengebieten weil sich dort
Frieden und Stabilität entwickelt hat.

Lobt Polizisten die im Dienst unschuldige töten.
Selbst bei den Amokläufer der mit einem Sturmgewehr auf einer
Demo umsichschießt und Demonstranten tötet erkennt er klar Notwehr.
Zerstört und schwächt demokratische Einrichtungen.

Die Begnadigung der kriminellen Wegbegleiter (60) die jetzt gerade schon wieder
im Weißen Haus zu Gast sind....

Trump:
- Kein Interesse an Frieden oder Gerechtigkeit
- Kein Interesse an Schutz von Benachteidigten oder der Natur
- Zunehmend wird er immer skrupelloser

Er ist noch 26 Tage berechtigt im Amt und ich kann mir nicht vorstellen das er
einfach so friedlich und ohne größeren Schaden anzurichten gehen wird.


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Donald Trump: 45. & 47. Präsident der USA

25.12.2020 um 10:45
Trump ist, bleibt und wird immer ein Egomane bleiben!

Er verägert seine eigene Partei!

Da keimt der Wunsch, Trump aus der Partei auszuschließen!!! Besser wäre das!!!!

Vielleicht keimt auch in einzelnen Amerikanern der Wunsch, mit Trump das zu machen, was bis heute mit 4 Präsidenten gemacht wurde!!!


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Donald Trump: 45. & 47. Präsident der USA

25.12.2020 um 10:49
Zitat von telemanteleman schrieb:Er ist noch 26 Tage berechtigt im Amt und ich kann mir nicht vorstellen das er
einfach so friedlich und ohne größeren Schaden anzurichten gehen wird.
Das offene Diskutieren zur Ausrufung des Kriegsrecht zeigt genau diesen Umstand. Es dürfte echt spannend werden.

https://edition.cnn.com/2020/12/20/media/stelter-trump-martial-law/index.html

Hoffen wir, das dieses Verhalten dafür sorgt, dass in Georgia zwei Demokraten das Rennen machen.


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Donald Trump: 45. & 47. Präsident der USA

25.12.2020 um 10:52
Zitat von LimonBalLimonBal schrieb:Vielleicht keimt auch in einzelnen Amerikanern der Wunsch, mit Trump das zu machen, was bis heute mit 4 Präsidenten gemacht wurde!!
Da wird wohl der Biden ein bisschen mehr aufpassen müssen, dass das nicht mit ihm oder Harris passiert. Das Trumplager ist voll mit bewaffneten Spinnern, die meinen im Auftrag Gottes zu handeln und auf Faschismus abfahren.


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Donald Trump: 45. & 47. Präsident der USA

25.12.2020 um 10:58
Wer einmal in unserer Geschichte von 1933 reflektiert...
Reichstagsbrandverordnung und die Notverordnung.

Oh... Sorry...

Es ist Weihanchten und unpässlich solche Gedanken zu haben.


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Donald Trump: 45. & 47. Präsident der USA

25.12.2020 um 12:22
@teleman

Naja, ich glaube allerdings schon, dass die demokratische Grundeinstellung in USA doch deutlich stärker ausgeprägt is, als in der Weimarer Republik.

mfg
kuno


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Donald Trump: 45. & 47. Präsident der USA

25.12.2020 um 13:52
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:Naja, ich glaube allerdings schon, dass die demokratische Grundeinstellung in USA doch deutlich stärker ausgeprägt is, als in der Weimarer Republik.
Sollte man meinen aber anscheinend ist die Einstellung bei einigen Millionen Amerikanern nicht ganz so ausgeprägt wie man meinen könnte. Ob aus Dummheit oder falschem Patriotismus oder die Kombination aus beidem kann ich nicht beurteilen. Wer aber Trumps Ziele nicht klar erkennt, kann eigentlich nur "nicht so klug" sein. Wer sie aber erkennt und ihn trotzdem gewählt hat wünscht sich anscheinend ein faschistisches Regime mit einer durch und durch korrupten und kriminellen Führung, in den Staaten.


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Donald Trump: 45. & 47. Präsident der USA

25.12.2020 um 14:37
@kuno7
@leakim

Es gibe gerade 50 Mio. Amerikaner die kein Einkommen
haben, Auf Lebensmittelspenden angewiesen sind und in den nächsten Wochen ihre Wohnung oder Haus verlieren.

Denen wird Demokratie gerade zu Nebensache.
Dazu kommen noch mal 50 Mio. die durch
Trump viel Geld verdient haben.

Ich bin über 50, habe schon Mauern fallen gesehen und
kenne Menschen die ohne ein Handy nicht das Haus verlassen können.
Nur mal zwei Beispiele.

Hätte ich 1987 gesagt die Mauer wird fallen...
oder 1995 das in ein paar Jahren keiner mehr ohne ein Handy
im Leben zurechtkommt.
Über mich würde im Verschwörungsbereich diskutiert.

Undenkbar war das alles vorher.
Erst nachher glaubt man es.

Noch mal... Biden ist noch nicht im Amt.


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Donald Trump: 45. & 47. Präsident der USA

25.12.2020 um 14:41
@teleman

Klar kann man auch eine finstere Periode in den USA nich ausschließen, ich sag ja nur, ich glaub da nich dran.
Naja, we will see.

mfg
kuno


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Donald Trump: 45. & 47. Präsident der USA

25.12.2020 um 14:59
Zitat von telemanteleman schrieb:Hätte ich 1987 gesagt die Mauer wird fallen...Über mich würde im Verschwörungsbereich diskutiert.
@teleman
Mein Vater hat das zu mir 1987 gesagt.
Der Großteil unserer Familie lebte in der DDR und meine Eltern und ich haben sie damals oft besucht.
Meine Eltern häufiger als ich.
Nach einem dieser Besuche hat mein Vater zu mir gesagt (das war 1987): Die DDR ist am Ende. Es dauert nicht mehr lange und die Mauer fällt.
Ich hab etwas gesagt wie: Ja, ja, träum weiter.

Ich habe auch wahrgenommen, was mein Vater in der DDR gesehen hat, aber ich habe das nicht interpretiert.
Er schon. Das ist der Unterschied gewesen.
Ich bin mit stehender Mauer aufgewachsen und für mich war sie für die Ewigkeit.
Mein Vater hat erlebt, wie die Mauer gebaut wurde. Und was man hoch zieht, kann auch wieder eingerissen werden.

Ich will damit nur sagen, dass uns bestimmte Dinge verborgen sind, weil wir die Gedanken nicht zulassen können. (Ein Staat geht nicht unter).
Wenn man was man sieht zur Kenntnis nimmt und die Denkschranken ablegt, kommt man zu Schlüssen, die auf Logik basieren.
Dann zeigen einem Andere einen Vogel, aber damit kann man leben.

Ich hoffe, ich habe mich verständlich ausgedrückt. Es geht nicht um Preppertum oder so etwas.

Z.B. wäre eine Pandemie erwartbar gewesen. Die Weichen für eine weltweite Virusinfektion waren doch schon lange gestellt-.


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Donald Trump: 45. & 47. Präsident der USA

25.12.2020 um 15:09
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Ich habe auch wahrgenommen, was mein Vater in der DDR gesehen hat, aber ich habe das nicht interpretiert.
Er schon. Das ist der Unterschied gewesen.
Mag sein, dass dein Vater schon 87 den Mauerfall prophezeite, aber absehbar an der Lage in der DDR war er nich. Die ursächlichen Gründe dafür lagen eher in Moskau, als in Berlin oder Leipzig.
Ich war im Herbst 89 in der NVA stationiert in der Nähe von Leipzig und wenn der Befehl gekommen wäre, hätte man die Demos wohl auch beendet. Der Befehl kam nur eben nich.

mfg
kuno


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Donald Trump: 45. & 47. Präsident der USA

25.12.2020 um 15:19
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:Mag sein, dass dein Vater schon 87 den Mauerfall prophezeite, aber absehbar an der Lage in der DDR war er nich. Die ursächlichen Gründe dafür lagen eher in Moskau, als in Berlin oder Leipzig.
Ich war im Herbst 89 in der NVA stationiert in der Nähe von Leipzig und wenn der Befehl gekommen wäre, hätte man die Demos wohl auch beendet. Der Befehl kam nur eben nich.
@kuno7
Mein Vater ist kein Prophet. Er ist Realist.
Das hätte in Blutvergießen enden können. Er hat bestimmte Dinge gesehen und im Denken zugelassen, während allgemein gedacht wurde "das geht immer so weiter".
Ich möchte hier nicht über die DDR diskutieren, das ist OT.
Mir geht es nur darum, dass ich....wir....viele
Scheuklappen anhaben, die uns oft den Blick versperren.

Vielleicht ist Trump, um den Bogen wieder zurück zu spannen, eine "Prüfung".
Ohne die sozialen Medien z.B. wäre er nicht so hochaufgestiegen, nehme ich an.
Wer NICHT von einem Trump regiert werden will, darf sich nicht darauf verlassen, dass die
Sicherungsanker an den demokratischen Institutionen schon halten werden.


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Donald Trump: 45. & 47. Präsident der USA

25.12.2020 um 15:24
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Wer NICHT von einem Trump regiert werden will, darf sich nicht darauf verlassen, dass die
Sicherungsanker an den demokratischen Institutionen schon halten werden.
Das is wahr! Ich glaube auch nich, dass es Institutionen sein werden, die die Demokratie in USA bewahren, sondern die Menschen.

mfg
kuno


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Donald Trump: 45. & 47. Präsident der USA

25.12.2020 um 15:32
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:Das is wahr! Ich glaube auch nich, dass es Institutionen sein werden, die die Demokratie in USA bewahren, sondern die Menschen.
@kuno7

Absolut und es war eine schwache Leistung der Presse (verschiedene Blätter haben das geschrieben. Auch im TV hab ich das gehört),
zu erklären: Die Institutionen werden halten, werden Trumps Übergriffe abwehren, werden die Demokratie schützen etc.

Das die Gerichte so entschieden haben, durfte angenommen werden,
Aber es sind die Bürger, die entscheiden, wie sie regiert werden wollen.


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Donald Trump: 45. & 47. Präsident der USA

25.12.2020 um 18:49
Hier ein lesenswerter Artikel in der Zeit.


"Es tut mir weh, das zuzugeben, aber er hat wirklich verloren"
Weiße Frauen galten als Hoffnung der Demokraten im US-Wahlkampf.
Dann stimmten sie erneut für Trump. Warum?
Und wie blicken sie in die Zukunft? Ein Besuch an der Basis



Zwei Trump-Wählerinnen werden vorgestellt

Chrystal (Mitte 50)
lebt im ländlichen Tennessee, hangelt sich von Job zu Job .... versteht sich als eine weltoffene Frau, keine von den "Irren"....die auf Trumps Wahlkampfveranstaltungen in die Kameras grölen und ihre Vorgärten mit Schildern pflastern.

Tammy Reeves (57) lebt im Speckgürtel von Nashville.


Chrystal
Warum hat sie Trump gewählt? ... I love capitalism, sagt Chrystal.

Den Kapitalismus, da ist sie ganz sicher, will die demokratische Partei zerstören – und mit ihm den amerikanischen Traum.
"Mir kann keiner erzählen, dass es in diesem Land nicht jeder von allein zu etwas bringen kann",..."Es gibt nichts umsonst im Leben. Aber die Linken wollen uns vorgaukeln, dass es so wäre.

"Die Linken sind ihr Lieblingsthema. Denn tatsächlich ist sie gar nicht so sehr für Trump, sondern vor allem gegen die Demokraten. Erst recht seit dieser Wahl. "Ich weiß, dass sie betrogen haben", ... Ich als Amerikanerin will eine Neuauszählung. Punkt."
Und wenn dann wieder Biden rauskäme, dann sei das eben so. "Ich will einfach nur die Wahrheit."

Und mit diesem Gefühl ist sie nicht allein. So wie sie glauben – je nach Umfrage – die Hälfte bis drei Viertel der republikanischen Basis, dass es bei dieser Wahl nicht mit rechten Dingen zugegangen sein kann, wenn Trump verloren habe.

In den Supreme Court hatten deshalb viele, auch Chrystal, größte Hoffnungen gesetzt. Aber mit dessen Ablehnung der Wahlanfechtungen kam die Gewissheit: Joe Biden wird nicht weichen.
Und das, wo die Demokraten und damit auch Biden für zahlreiche Republikaner nun nicht mehr politische Gegner, sondern feindliche Kriminelle sind.

"US-Wähler entscheiden bis auf einige Abweichler nach der Partei, nicht nach der Person", sagt Brad Jones, Wahlexperte am Pew Research Center, eines der renommiertesten Meinungsforschungsinstitute der USA. Das sei auch unter Trump erstaunlich stabil geblieben. "Die politische Landschaft hat sich in den vergangenen Jahrzehnten enorm gewandelt. Aber die politischen Identitäten sind im Großen und Ganzen dieselben geblieben.
"Die USA werden immer diverser, aber die US-Amerikanerinnen und US-Amerikaner ordnen sich weiterhin in das veraltete Zweiparteiensystem ein. Die Spaltung erstreckt sich nicht länger nur auf Themen wie die Todesstrafe oder Schwangerschaftsabbrüche, wo die Positionen der Parteien zunehmend verschwimmen. Immer stärker ist sie auch eine Frage der wirtschaftspolitischen Überzeugung. Wenn man so will, sind auch Steuererleichterungen ein Teil des kulturellen Wertegerüsts, das es für die einen zu verteidigen und für die anderen zu bekämpfen gilt.

Chrystal ist sehr gegen zu viele staatliche Eingriffe. Allerdings ist der Kapitalismus, den sie so liebt, nicht gerade gut zu ihr. Mal einen Tag freizunehmen, kann sie sich nicht leisten, auf dem Konto liegen nur noch ein paar hundert Dollar für den Rest des Monats,
"Aber dafür ist niemand anderes verantwortlich als ich selbst", sagt sie zu ihrer wirtschaftlichen Situation. Sie hat nicht mal Corona-Hilfen beantragt, obwohl sie das Geld dringend hätte gebrauchen können.
"Ich habe mein Leben lang von der Hand in den Mund gelebt. Aber ich schäme mich bei dem Gedanken, mir vom Staat die Krankenversicherung bezahlen zu lassen."

Wohlfahrt, das ist für Chrystal ein Schimpfwort. Alle haben in diesem Land dieselben Chancen, und sie haben sie zu nutzen, daran glaubt sie. Immer noch. Und was ist mit sozialer Ungleichheit, mit strukturellem Rassismus?
"Huh?" Sie speichert sich den Begriff ins Handy. "Ich will dazulernen." Schwarze gibt es in ihrem Bekanntenkreis nicht. Demokraten auch nicht. Aber arm zu sein, davon will sie nicht abrücken, "das hat doch nichts mit der Hautfarbe zu tun". Man muss sich eben zusammenreißen, so sieht sie das.

"Der Elefant im Raum ist weiß und weiblich", schrieb die Politologin und Geschlechterforscherin Jane Junn vor einigen Jahren, und daran hat sich nichts geändert. Weiße Frauen, besonders die aus Vororten und Kleinstädten, galten einst als die Moderaten, die Joe Biden den erhofften Erdrutschsieg bescheren sollten. Sie seien abgestoßen von Trumps Verhalten, sie hätten sein wahres Wesen erkannt, ihr Bewusstsein für Rassismus und Klassismus würde wachsen, hofften noch im Herbst Analysen und Umfragen. Am Ende wählte eine Mehrheit von ihnen dann doch wieder Trump, im Vergleich zu 2016 ist ihr Anteil sogar noch gewachsen. Trotz seines Sexismus', trotz der Bilder von Kindern in Käfigen, trotz Hunderttausender Corona-Toter.

Ein Widerspruch, der keiner ist. Auch für Chrystal nicht. Wie Trump zum Beispiel über Frauen redet, das findet sie ganz schlimm. "Aber Männer sind halt Vollidioten. Hauptsache, er macht seinen Job."

Es ist das argumentative Allzwecktool der konservativen Wählerschaft, insbesondere der weiblichen, mit dem sie Trump seit jeher verteidigt: Niemand ist perfekt. So ergibt die Frage, warum Chrystal wählt, wie sie wählt, zumindest für sie selbst einen Sinn. Dass Weiße ohne Hochschulabschluss und mit geringem Einkommen für eine tendenziell ausbeuterische Wirtschaftspolitik, also gegen ihr eigenes sozioökonomisches Interesse stimmen, ist allerdings nichts, was US-Wahlforschern erst seit Trump Rätsel aufgeben würde. Ebenso wenig die Ressentiments, die darunterliegen.

Neu ist, dass Chrystal vor sich selbst erschrickt, wenn sie schlafwandlerisch die Theorien rechter Nachrichtensender über die vermeintliche Wahlmanipulation rezitiert, von denen sie seit Wochen nicht genug bekommt – und erst durch unser Gespräch erfährt, dass dieser George Soros nicht irgendein Internetmilliardär ist, sondern sich als Jude einst vor den Nazis verstecken musste. Kein Vergessen, das hat ihr noch ihre Oma eingeschärft. An ihrem Glauben, bei der Wahl sei betrogen worden, ändert das freilich nichts.
Tammy Reeves. Rechtsanwaltsgehilfin, ihr Mann ist leitender Angestellter, beide besitzen eine kleine Ranch und ein Ferienhaus in Illinois, Ein solides Mittelschichtleben
"Ich habe Trump nicht wegen seiner Manieren gewählt", sagt sie. "Sondern weil er das will, was ich auch will." Neben einer starken Wirtschaft seien das, .... das Recht auf Waffenbesitz, ein größeres Militär, strenge Einwanderungsgesetze, weniger Abtreibungen.

"Der Wirtschaft geht es besser, wenn ein Republikaner regiert. Das ist einfach so."

Tammy hat im Oktober eine Woche lang mit Covid-19 im Krankenhaus gelegen. Sie brauchte Sauerstoff, um atmen zu können, Wochen später hat sie immer noch Symptome. Trotzdem will sie nichts davon hören, dass Trump die Pandemie nicht ernst genommen hat.
Das Virus sei schließlich ganz neu, wie sollte er da alles wissen? "Ich glaube, Bidens Lockdown wird schlimmer." Dabei hat Biden bislang offiziell keinen Lockdown angekündigt. Tammy müsste das eigentlich wissen, sie ist nicht nur politisch interessiert, sondern auch gut informiert. Sie schaut sich gerne Reden im Kongress an, auch den Mueller-Report hat sie teilweise gelesen. Den "Biden-Lockdown" gibt es bisher nur in Trumps King-Lear-haften Visionen einer demokratischen Regierung, die alle einsperren wolle.

Aber diese Wahl hat auch Tammy aufgewühlt. Sie ist zwar keine von denen, die Bidens Wahlsieg leugnen. Vielleicht, weil sie ohnehin nicht mit einem Erfolg für Trump gerechnet hatte – seinetwegen, wohlgemerkt. "Er hätte eine Chance gehabt", sagt sie und lächelt beinahe entschuldigend, "wenn er nur die Finger von Twitter gelassen hätte. Es tut mir weh, das zuzugeben. Aber er hat wirklich verloren."

Denn Wahlbetrug gegen Trump, davon ist auch Tammy überzeugt, hat es zumindest vereinzelt gegeben. "Die hassen ihn eben.""Ihr habt ihm nie auch nur eine Chance gegeben, sich zu beweisen."

Noch wehrt sie sich gegen den Gedanken, dass Biden bald Präsident sein wird

"Hätte es von prominenten Republikanern in den vergangenen Wochen mehr Gegenrede gegeben, wären weit weniger Menschen dem Mythos der Wahlfälschung verfallen", sagt der konservative Wahlexperte und Kolumnist Henry Olsen, der ein Buch über die republikanische working class geschrieben hat. Aber man wisse in der Parteiführung eben auch um die Fliehkräfte. Gäbe es in den USA ein Mehrparteiensystem, hätte zumindest der harte Kern der Trump-Fans jetzt eine eigene Partei, glaubt Olsen. Er hält es deshalb auch für ausgeschlossen, dass die Republikaner für die Präsidentschaftswahl 2024 einen Kandidaten nominieren werden, der sich gegenüber Trump nicht loyal gezeigt

Je mehr sie aber über die Zukunft sprechen will, desto stärker verfällt sie in Trauer über die Vergangenheit. "Ich vermisse mein Land. Ich vermisse, was es mal bedeutet hat", sagt sie. Da ist es wieder, das Drehbuch. "Es war alles so unschuldig, Norman-Rockwell-mäßig. God, country and family." Sie streckt ihren Unterarm aus und zeigt die Gänsehaut, die sie bekommt, wenn sie solche Sätze sagt. Deshalb hat sie auch bei der Vorwahl 2016 für Ted Cruz gestimmt, den Vorzeigekonservativen aus Texas, der sich in den vergangenen Wochen auffällig hervorgetan hat als einer derjenigen, die Trump bei dessen Feldzug gegen den vermeintlichen "Diebstahl" seiner Stimmen den Rücken stärkten. Tritt Cruz 2024 nochmal an, Chrystals Stimme hätte er...
Quelle: https://www.zeit.de/politik/ausland/2020-12/donald-trump-waehlerinnen-us-wahl-joe-biden-kabinett-demokraten


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Donald Trump: 45. & 47. Präsident der USA

25.12.2020 um 19:18
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Hier ein lesenswerter Artikel in der Zeit.
In der Tat.
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:"Ich weiß, dass sie betrogen haben", ... Ich als Amerikanerin will eine Neuauszählung. Punkt."
Das is es, was Trump den Erfolg seiner ständig wiederholten Lügen beschert, viele, nich nur Chrystal, meinen das, wovon sie überzeugt sind, müsse die Wahrheit sein. Wenn sie es wirklich wüsste, müsste sie Belege besitzen und hätte sie die, könnte man auch juristisch gegen den vermeintlichen Betrug vorgehen.
Aber das eben verstehen die "Chrystals" dieser Welt nich, das Glauben eben nun mal nich Gewissheit bedeutet, egal wie stark der Glaube sein mag.

Das größte Problem an Demokratie is eben, das Menschen wie Chrystal zu recht auch wählen dürfen.

mfg
kuno


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