DonkeyKong schrieb:Wo hab ich geschrieben das Trump den gipfel abgebrochen hat ?
Ich habe nicht behauptet, dass Du das geschrieben hast. Ich habe darauf hingewiesen, dass Trump es so darstellte (indem er unzählige male sagte, "we could have signed that contract, but we walked away").
Was Du geschrieben hast:
DonkeyKong schrieb:Schade das der Gipfel ohne Ergebnis zu ende ging ...hatte viel Hoffnung aber ich denke Trump wird das schon hinkriegen 😀 Man kann ja viel über ihn sagen , leider höre ich überwiegend hier in Deutschland mehr negatives ganz wie die Zeitungen hier berichten...aber er hat wenigstens Kim an den Verhandlungstisch gebracht und kommuniziert mit der Führung aus NK was all seine Vorgänger nicht gebacken bekommen haben bzw. Wollten....
Für unser aller wohl, hoffe ich das bald da konkrete Verträge entstehen die Wohlstand für NK und Sicherheit für die Welt bedeuten.
1. gab es nur für Trump kein Ergebnis. Kim hat gezeigt, dass die Sanktionen nichts bewirken, nichtmal wenn er die sowieso schon darbende Bevölkerung auf Hungerrationen setzen muss.
2. für die negative Presse sorgt Trump schon selbst, alleine mit seinem Twitterkanal.
3. auch Zeitungen sonstwo berichten viel negatives über Trump.
4. am Verhandlungstisch saßen auch schon andere Kims mit anderen US-Präsidenten, mit ebenso wenig Ergebnissen.
5. Trump möchte nun auch noch die gemeinsamen Militärübungen mit Südkorea einstellen. Das heißt, dass es noch weniger Druck auf den derzeitigen Kim gibt.
6. bis Wohlstand in Nordkorea entsteht, werden noch viele Treffen, viele Drohungen und viele Abkommen geschehen und vergehen. Die Situation ist noch sehr viel extremer als mit Westdeutschland und der DDR, wo die Maueröffnung eben auch nicht zu "blühenden Landschaften" geführt hat.
Im Jemen hat die Vereinigung von Nord- und Südjemen zu einem andauernden Bürgerkrieg geführt, in dem gerade eine Hungersnot droht, die Millionen bedroht.
Nordkorea hat keine Bodenschätze, liegt an keinem Handelsweg, hat keine andere geostrategische Bedeutung als direkter Nachbar von China zu sein. Nur die Atomwaffen stützen das System.
Das heißt, dass jede Lockerung eine Destabilisierung des Systems bedeutet - was die Regierung darum mit aller Macht verhindert. Lieber möchte man Hungersnöte in Kauf nehmen und Hunderttausende einsperren, als irgend etwas zu ändern.
Die Bevölkerung hat keine Chance, sich dagegen zu organisieren, da sie ohne Zugang zu Medien oder modernen Kommunikationsmitteln keinen Kontakt zur Außenwelt hat. Sie wird im Glauben gelassen, dass es kein anderes Leben geben kann, als das für den jeweiligen Kim oder im Lager.
Ich sehe also nicht, wie es da per Order eines Trump und Handshake-Simsalabim zu einem "Wohlstand für NK" kommen kann.
otternase schrieb:Solange Nordkorea nicht angegriffen wird und politisch stabil bleibt, geht von dort keine Gefahr aus.
Allem anderen kann ich zustimmen, aber dem nicht... wenn sich das Regime zu sehr bedroht sieht, kann es das altbekannte Mittel der Konfrontation mit dem Gegner verwenden, um die Bevölkerung wieder auf Linie zu bringen. Erstaunlich, dass selbst die Hungersnöte das noch nicht bewirkt haben.
otternase schrieb:Wichtig ist erstmal nur, dass Nordkorea und USA nicht mittels Drohgebärden kommunizieren, sondern sich auf Augenhöhe treffen. Solange der Dialog aufrecht erhalten bleibt, ist schon sehr viel gewonnen!
Naja, wie viel Augenhöhe da vorhanden ist, wäre die Frage: Brandgefährlicher Zwerg hält Supermächte auf Trab, mit der eigenen Bevölkerung als Geisel und ein paar Atomraketen als Joker.
otternase schrieb:Zunächst sehr zaghafte ökonomische Reformen begannen ab 1978, aber erst in den 1980ern wurden die Special Economic Zones eingerichtet, um einen Aussenhandel im Pazifikraum zu ermöglichen. Aber auch diese ganzen Reformen waren nicht immer sicher, sondern haben auch Rückschläge erlebt (1989 Tiananmen beispielsweise)
... die bis heute nachwirken.
otternase schrieb:Ich hoffe, dass der Dialog aufrecht erhalten bleibt und sich nicht irgendwelche Idioten in Washington durchsetzen und wieder einen auf Drohen und Kalten Krieger machen, dann kann man, so denke ich, in 10 bis 20 Jahren gemächlicher Transformation ein reformiertes und prosperiendes Nordkorea erleben.
Ich teile den Optimismus nicht und halte Kim für denjenigen, der sehr viel größeres Interesse am Andauern des kalten Krieges hat.
Quiron schrieb:Lockern sich dadurch die Sanktionen kann Nordkorea irgendwann sein Programm wieder fortsetzen und der Kreis beginnt von Neuem.
Muss es andererseits gar nicht, so lange die vorhandenen Sprengköpfe nicht verrotten.
Quiron schrieb:Kim hat das Verhandlungsangebot der Amerikaner nicht gepasst, nicht umgekehrt, so wie uns Trump in der Pressekonferenz hat glauben machen wollen.
Erstaunlich, wie Trump offensichtlich dachte, dass er es anders darstellen könnte.
Aber ich habe gestern die Doku über das vollkommen vergeigte "Fyre"-Festival gesehen, da wird der Maßstab für kognitive Dissonanz in der US-"Elite" (oder was sich dafür hält) nochmal ganz neu gesetzt.