frauZimt schrieb:Das zeigt aber nur, wie unglaublich teuer Medikamente sind.
In einer Talkshow sagte mal ein Gast, dass in allen Bereichen Dinge, die ausentwickelt sind, billiger werden.
Nur in der Medizin nicht. Hier werden die Kosten immer weiter gesteigert.
das Problem ist, das solidarische Finanzierung nicht funtioniert, wenn die Anbieter des Produktes marktwirtschaftlich frei kalkulierende Unternehmen sind.
Wenn sämtliche Anbieter auf dem Gesundheitsmarkt, seien es Ärzte, Krankenhäuser, Apotheken, Pharmaunternehmen, Medizintechnikhersteller uvm. alles gewinnorientierte Unternehmen sind, gleichzeitig aber das Ziel besteht, alle Bürger zu versorgen, also die Kosten solidarisch zu tragen, ohne dass jemand dabei hinten runterfällt, dann ist das "free estate" für die Unternehmen. Es bedeutet schlicht und einfach, dass die Unternehmen ihre Preise und damit Gewinne quasi unbegrenzt erhöhen können, ohne dass die Nachfrage darunter leidet! Es bedeutet einfach, dass die, die diese solidarische Finanzierung stemmen, immer mehr "Solidarität" mit den Unternehmen zeigen müssen... Dies geht umso schneller, je weniger Anbieter konkurrieren oder je mehr die verschiedenen Anbieter ein Kartell bilden und Preisabsprachen machen.
Darum musste ja auch Obamacare scheitern: wenn der Staat hingeht und sagt, jeder soll krankenversichert sein, wenn er es sich nicht leisten kann, hilft der Staat, wenn dann nur wenige oder gar in einzelnen Staaten nur eine einzige Krankenversicherung existiert, dann bedeutet das, dass die Versicherung quasi frei und ohne Grenzen die Beiträge erhöhen kann, ohne Gefahr zu laufen, Kunden zu verlieren. Das ist wie eine Gelddruckmaschine.
Man muss festhalten:
- eine privatwirtschaftliche Preisbildung funktioniert nur, wenn die, die dies finanzieren, Grenzen ziehen und beim Überdrehen der Preisschraube auch aussteigen. Dh. ein funktionierender privater Gesundheitsvorsorgemarkt zeichnet sich dadurch aus, dass so die ärmsten 5-10% hinten runterfallen...
- wenn man das nicht will, muss man die Leistungserbringung regulieren oder ganz verstaatlichen, kann sie jedenfalls die Preisbildung nicht dme freien Markt überlassen!