otternase schrieb:dafür braucht es aber die Kurden nicht.
Die Muslimbrüder in Schach zu halten, das konnten Assad, konnten aber auch Saddam und Gaddafi und Mubarak viel besser. Wenn es darum gegangen wäre, dann hätte man nicht die Opposition unterstützen sollen, sondern im Gegenteil die existierenden Herrscher der Region stabilisieren und unterstützen, auf dass die die "Drecksarbeit" machen und die Muslimbrüder abschlachten!
Noch mal für dich:
die USA haben die Absetzung Assads nicht initiiert. Wenn es nur darum gegangen wäre eine halbe Million Toter und 12 Millionen Flüchtlinge zu verhindern, dann hätte man - im Nachhinein betrachtet - unmisverständlich und uneingeschränkt Assad stützen müssen (und Gaddhafi und jeden anderen diesesn Schlags), und den Aufständischen klar machen müssen, dass sie keine Aussicht auf Erfolg haben würden. Was zählen dagegen schon ein paar Opfer in den Foltergefängnissen? Wäre für die Welt wahrscheinlich besser gewesen. Oder?
Aber natürlich kann man nicht einerseits die Existenz skrupelloser Diktatoren und die punktuelle Zusammenarbeit mit ihnen geisseln und sie dann andererseits sie als den unverzichtbaren Garant für Stabilität betrachten.
Der Bürgerkrieg war also da. Hätte man da, als sich im allgemeinen Chaos der IS ausbreitete auf Assad setzen sollen? Oder nicht doch eher auf die nicht-islamistischen Kurden? Oder gar nichts tun?
Nun, Putin und die Russen, die von keinerlei moralischen Bedenken gehemmt sind, die haben Assad gerettet, als er schon mit dem Rücken zur Wand stand (und haben damit den blutigen Bürgerkrieg um Jahre verlängert). Aber das ist ja mit dem Völkerrecht vereinbar. Dem ach so tollen Völkerrecht, das es einem gewissenlosen Gewaltherrscher ermöglicht ganz legal eine ebenso skrupellose aber umso potentere ausländische Macht herbeizurufen, um das eigene unwillige Volk in Grund und Boden zu aleppoisieren.
Wie dem auch sei. Die Zusammenrabeit mit den Kurden hat stattgefunden, das Bündnis existiert. Und Bündnispartner lässt man nicht einfach so im Stich, nur wiel man zu Hause ein paar Prozentpunkte in den Umfragen gut machen will.
Nimm es hin. Trump ist als Präsident gescheitert, so wie er zuvor schon als Geschäftsmann gescheitert ist. Er klammert sich noch an die Macht, aber die Erosionserscheinungen sind unübersehbar. Er wird fallen, früher oder später, aber absehbar, auf die ein oder andere Weise.
@Groucho Groucho schrieb:Hmmm, man könnte natürlich auch formulieren, dass die IS-Terroristen nicht viel von der Einmischung westlicher Staaten in die arabische Welt halten.....
Und man kann ewig darüber streiten, was zuerst da war, das Huhn oder das Ei. Was war doch gleich nochmal konkreter Anlass für die Anschläge vom 11. September? Zum Zeitpunkt des Eingreifens der USA in Syrien war auf jeden Fall klar, dass sich der IS nicht auf Aktionen innerhalb seines "Kalifats" beschränken würde.