@Gwyddion Gwyddion schrieb:Nur mal zur Anmerkung... unsere Regierungsvertreter wurden gewählt um die Interessen des eigenen Volkes zu vertreten. Dies ist mittnichten der Fall. Es geht um andere Interessen.
Ein Teil des Volkes findet die Aufnahmebereitschaft Deutschlands großartig.
Ein anderer findet sie verbesserungswürdig und will mehr.
Wieder ein anderer Teil des Volkes findet alles schlecht, wofür Frau Merkel und ihre Regierung stehen, ist aber nicht rechtsradikal.
Teil Nummer 4 findet alles schlecht und will gerne alle Ausländer loswerden.
Nochmal einem anderen Teil ist es völlig egal, weil es ihn nicht im Alltag betrifft.
Und wieder ein anderer Teil des Volkes weiß nicht, wofür er sich entscheiden soll.
...
Und nun die spannende Preisfrage:
Was sind denn die ,,Interessen des eigenen Volkes"?
Welche sollen Frau Merkel bzw. die Bundestagsabgeordneten vertreten, wenn die Wähler anscheinend verdammt uneinig darüber sind, was sie wollen?
;)Gwyddion schrieb:Und wenn ich z. B. die an Wahnsinn grenzende Politik der offenen, unkontrollierten Grenzen und die damit verbundenen Probleme benenne, so darf ich dies sogar
Sicher darfst du das. Aber was macht deine Ansichten besser, als die Ansicht von jemandem, der beispielsweise meint:
,,Europa/Deutschland kann im Prinzip noch eine Menge mehr leisten, auf Frau Merkel, legen Sie los!"?
Du bist - sofern deutscher Staatsbürger
:D - EIN Teil des Volkes. Aber du bist nicht DAS Volk.
Richtig müsste es heißen, dass du deine eigene Meinung vertrittst. Nicht mehr und nicht weniger.
Gwyddion schrieb:Im Falle von Frau Merkel muß man noch konstatieren, das sie dies aus humanitären Gründen tat. Das es überhaupt zu einem unkontrollierbaren Flüchtlingstreck gekommen ist, hätte sie jedoch ( auch mit Hilfe von Think Tanks) voraussehen können.
Naja, ob das so absehbar war, ist zumindest fraglich.
Dazu würde ich sagen: Die Frau ist halt ein Mensch und Menschen machen auch mal Fehler. Wer kann von sich behaupten, dass ihm das noch nie passiert ist?
Ich bevorzuge es, sich mit der Lösung aktueller und zukünftiger Probleme auseinander zu setzen und nicht lange Zeit damit zu verschwenden, sich Vorwürfe bezüglich Fehlern in der Vergangenheit zu machen.
Gwyddion schrieb:Genau. Es sollten die Verantwortlichen machen.. und nicht die Ausbügelung der Fehlerketten dann den "Schimpfern aus den hinteren Reihen" überlassen. Die Verantwortlichen dafür sind in ihren Ämtern. Sie wurden zumindest in Europa auch dorthin gewählt.
Um mal dein Argument von eben aufzugreifen:
Wer hat die Verantwortlichen denn gewählt? Und hört man nicht seit vielen Jahren, dass die Politiker, die Etablierten, die da oben etc. grundsätzlich alles falsch und schlecht machen? Lügen, betrügen, inkompetent sind?
Dann stellt sich für mich doch die Frage, so als junger Mensch, der noch nicht so viel Wahlperioden miterlebt hat:
Warum wählt das Volk dann immer wieder und wieder Vertreter, die ,,es einfach nicht können"?
Die faul, dumm und unfähig sind?
Liegt das am christlichen Erbe, daran, unbedingt an das Gute im Menschen glauben zu wollen?
Oder sind die meisten einfach nur froh, dass irgendwer den Job macht und die Verantwortung übernehmen will?
Ganz abgesehen davon, dass es in keinster Weise konstruktiv ist, die Haltung zu haben:,,Ja jetzt sieh mal zu, wie du wieder aus dem Dreck rauskommst", wenn alle von der Situation betroffen sind...
Gwyddion schrieb:quasi den Kritikern unterstellt sich dann dünne zu machen wenn es um Verantwortung geht.
Genau so ist es.
Die meisten Leute erzählen einem lang und breit, wie XY gemacht werden muss.
Wie richtige Finanzpolitik geht, wie richtige Außenpolitik geht, Innenpolitik, Justiz, Integration, Asylverfahren, Grenzsicherung usw. usf. - aber wenn`s ans Eingemachte geht, dann kneifen ebenso die meisten. Oft auch diejenigen, die etwa in der Kneipe am Stammtisch ganz genau den Durchblick hatten.
Dann wird rumgedruckst und rumgemurmelt, man habe keine Zeit, keine Lust, man sei ja nicht der Verantwortliche, das solle mal irgendwer anders machen, was könne man denn schon tun...und irgendwann wird dann eventuell doch noch zugegeben, dass man eigentlich nicht wirklich eine bessere Idee zur Lösung eines Problems hat oder die Verhältnisse doch gar nicht so mies sind.
Ich hab mir fest vorgenommen:
Wenn ich wieder so viel Interesse an Politik entwickeln sollte, dass ich dort mitmische und in ein maßgebliches Amt in Partei oder Staat gelangen sollte, dann schaue ich mir regelmäßig schlaue Kommentare in den Medien an und lade die lautesten Typen, die am meisten über mich rumschimpfen, ein, mit mir ein paar Wochen oder Monate zusammen zu arbeiten.
Natürlich nur, wenn sie auch bereit sind, offiziell die Verantwortung dafür zu übernehmen, was sie beschließen und umsetzen
:D@muscaria muscaria schrieb:Welche Konsequenzen drohen Frau Merkel denn, wenn sie den Karren gegen die Wand gefahren hat :ask:
Du meinst abgesehen davon, dass Teile der dt. Öffentlichkeit schon so aufgehetzt sind, dass sie die Frau mit vulgärsten, widerlichsten Beschimpfungen und Drohungen überschütten und öffentlich ihre Hinrichtung fordern?
Wäre ich Frau Merkel, würde ich mich wohl kaum noch ohne Bodyguards irgendwo hintrauen.
Erst recht nicht, wenn ich in meiner Arbeit ,,gescheitert" wäre.
Eine andere Möglichkeit wäre auch, dass sie in die Geschichte einginge als diejenige, wegen der (Geschichtsschreibung ist halt Ansichtssache) die EU unterging? Oder als diejenige, welche die EU nicht zusammenhalten konnte?
Als die dt. Kanzlerin, unter der Europa zerbrach?
Auch nicht so erstrebenswert.
Oder wer weiß, im worst case-Szenario könnten wieder Kriege entstehen - auch da kann ich mir besseres vorstellen.