Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

paranomal schrieb:Ne das kann konsequent sein, wenn man einsieht das Realpolitik grundsätzliche Probleme nicht lösen kann, da sie auf deren Strukturen beruht.

Beruht das ganze wieder auf irgendwelchen theoretischen Konstrukten oder gibt es dafür empirische Befunde?

@monster_IQ

Vermutlich verwechselst Du gerade trotz Deines Monster-Intelligenzquotienten Toleranz mit grenzenloser Offenheit. Ich bin nicht "tolerant" wenn es zum Beispiel um illegale Grenzübertritte oder sonstige Rechtsbrüche geht. Das ist nämlich keine Toleranz sondern Schwäche. Wir müssen unsere Grenzen und staatliche Ordnung wahren, denn nur innerhalb dieser ist Toleranz möglich.

Interessante Aussagen einiger Flüchtlinge:

Baker, 29 Jahre, Fallujah (Irak)

Etwas mehr als drei Wochen hier

In Wien gab es kurz nach meiner Ankunft Wahlen. Da hat ein Drittel die ausländerfeindliche Partei gewählt. Aber für mich geht das in Ordnung. Das heißt nämlich, dass zwei Drittel die Partei nicht gewählt haben.

Das war auch das Erste, was ich mir gedacht habe, als ich das Ergebnis gesehen habe: Die guten Menschen sind mehr als die schlechten. Auf das konzentriere ich mich.

Massoud, 31 Jahre, Kabul (Afghanistan)

Flüchtling, seit drei Jahren hier

Österreichisches Essen ist viel gesünder als afghanisches. In Österreich gibt es ganz viel Vegetarisches, und man kocht mit wenig Öl. Bei uns ist es umgekehrt. Alles ist ölig. Wenn du einen Reis machst, dann wird der mit Öl zubereitet.

In Österreich wird bei der Ernährung sehr systematisch vorgegangen: Es gibt eine Vorspeise, eine Hauptspeise und eine Nachspeise.

Irgenwie krass, und Respekt fürs Ruhigbleiben

Sara, 27 Jahre, Bagdad (Irak)

Asylwerberin, seit einem Monat hier

Ich habe schon unangenehme Erfahrungen mit Bettlern gemacht. Sie halten keinen Respektabstand und wollen Geld. Einmal bin ich in der U-Bahn gefahren und habe ein Sandwich gegessen, ein Bettler hat um Geld gebeten, aber ich hab ihm keines gegeben.

Da hat er mir einfach das Sandwich aus der Hand genommen. Aber gut, im Irak haben sie mir alles weggenommen. Hier ist es nur ein Sandwich. Damit komme ich klar.

http://diepresse.com/home/panorama/oesterreich/4851312/Hier-schlafen-alle-Menschen-schon-so-fruh?from=gl.home_panorama

sind sehr viele da.. äußerst interessant und lesenswert

Bit schrieb:
Wenn alle Flüchtlinge der Welt (60Mio) zu uns kommen, dann sind es fast 400 Einwohner pro km².

Richtig. Und wie bekommt man diese dann ernährt? Woher der Wohnraum? Wo die Arbeitsplätze? Dies muss man bei aller Zahlenspielerei auch im Hinterkopf haben.

@Gwyddion
In Holland und NRW mit einer höheren Einwohnerdichte scheint das alles kein Problem zu sein. Und in den vielen Großstädten auch nicht. Bei mir in Hamburg leben 2.300 Menschen pro km² und es haben alle genug zu essen, eine Wohnung und aus dem Umland kommen sogar noch täglich zigtausende um hier zu arbeiten. Also alles kein Problem. ;)

clas schrieb:Weist du eigentlich wie krank das die Menschen macht auf so engem Raun zusammen zu leben.
Das erzeugt nur immer mehr Psychopathen.

@clas
Und warum ziehen dann jedes Jahr immer mehr Landeier in die Städte? In einer Stadt zu wohnen hat nun mal mehr Vor- als Nachteile.
Besonders auffällig ist das in den neuen Bundesländern. Die Jungen ziehen in die Großstädte und in den Dörfern bleiben nur noch die Alten übrig.

Wenn der Osten in ein paar Jahrzehnten kein Altersheim werden soll, dann müßen wir dort junge Familien ansiedeln. Und dafür kommen uns die Flüchtlinge gerade wie gerufen.

Original anzeigen (0,5 MB)

@bit

bit schrieb:In Holland und NRW mit einer höheren Einwohnerdichte scheint das alles kein Problem zu sein. Und in den vielen Großstädten auch nicht. Bei mir in Hamburg leben 2.300 Menschen pro km² und es haben alle genug zu essen, eine Wohnung und aus dem Umland kommen sogar noch täglich zigtausende um hier zu arbeiten. Also alles kein Problem.

Wir haben nicht genügend Arbeitsplätze, nicht genügend Wohnraum, nicht genügend freiwillige oder gar überhaupt willige Helfer, nicht genügend Behördenkapazität. Also doch ein Problem.

schtabea schrieb: Ich bin nicht "tolerant" wenn es zum Beispiel um illegale Grenzübertritte oder sonstige Rechtsbrüche geht.

Ich bin nicht Tolerant gegenüber Leuten die sich auf Gesetzestexten und juristischen Definitionen ausruhen. Denn diese Denke ist offen für Anything goes, solange es nur formal richtig ist.

@Gwyddion
Dann bauen wir eben Wohnungen, das schafft Arbeitsplätze und die Flüchtlinge helfen gerne mit wenn sie dürfen. Also doch kein Problem.

@bit

bit schrieb:Dann bauen wir eben Wohnungen

Schon mal mitgebaut? Ich meine... Du weist wie lange so etwas dauert? Und Flüchtlinge, die keinerlei Kenntnis des hiesigen Standards haben bauen mit? Hat was von der Hornbach Werbung, oder?

bit schrieb:Dann bauen wir eben Wohnungen, das schafft Arbeitsplätze und die Flüchtlinge helfen gerne mit wenn sie dürfen.

Jop, und dann noch unter Mindestlohn. Da reiben sich die Unternehmer sicher jetzt schon die Hände.

@paranomal

Ich bin noch gespannt ob du auf die Frage von @Aldaris
eingehst ? Bezüglich der Realpolitik.

@bit

Die Strukturen unserer Ballungszentren sind über Jahrzehnte gewachsen, nicht in 6 Monaten.

Aldaris schrieb:Beruht das ganze wieder auf irgendwelchen theoretischen Konstrukten oder gibt es dafür empirische Befunde?

Theoretische "Konstrukte" sind immer nötig, da auch empirische Befunde ohne diese noch keinen Erklärungsgehalt bieten. Da ich jetzt keine Einführung zum sog. Methodenstreit verfassen will, sei nur so viel gesagt:
Es erscheint logisch, das Parlamentarismus an Strukturen gebunden ist und diese von sich aus nicht überwinden kann, da die Akteure entweder keinen Einfluss auf diese zugrunde liegenden Strukturen nehmen können, sollen oder wollen.

Ich kann dir das auch gern noch an einem Beispiel erklären.

Gwyddion schrieb:Schon mal mitgebaut? Ich meine... Du weist wie lange so etwas dauert? Und Flüchtlinge, die keinerlei Kenntnis des hiesigen Standards haben bauen mit?Hat was von der Hornbach Werbung, oder?

@Gwyddion
Das geht ratzfatz. Für das höchste Gebäude der Welt haben die gerade mal 6 Jahre gebraucht. Und alles ohne Hornbach Anleitung.

http://www.immobilidubai.eu/wordpress/wp-content/uploads/2014/07/28439-program-seniori-dubai-8.jpg (Archiv-Version vom 01.08.2015)

Unsere Architekten scheitern ja schon bei Opernhäuser oder Flughäfen. Es wird also dringend Zeit das wir neue Fachkräfte bekommen. Und wenn die freiwillig kommen um so besser.

Aldaris schrieb:Jop, und dann noch unter Mindestlohn. Da reiben sich die Unternehmer sicher jetzt schon die Hände.

@Aldaris
Ein Arbeiter, der in einer Boomphase unter Mindestlohn arbeitet, ist selber Schuld und sollte besser die Firma wechseln.

Bruderchorge schrieb:Die Strukturen unserer Ballungszentren sind über Jahrzehnte gewachsen, nicht in 6 Monaten.

@Bruderchorge
Wer sagt denn das alle Flüchtlinge der Welt schon Morgen vor unserer Tür stehen?

Frontex hat gerade gemeldet das in den ersten 9 Monaten diesen Jahres nur 710.000 Menschen nach Europa geflüchtet sind. Und die sind längst nicht alle bei uns gelandet.
http://frontex.europa.eu/news/710-000-migrants-entered-eu-in-first-nine-months-of-2015-NUiBkk (Archiv-Version vom 21.10.2015)

@bit

bit schrieb:Das geht ratzfatz. Für das höchste Gebäude der Welt haben die gerade mal 6 Jahre gebraucht.

Schön. Dann können ja die Flüchtlinge ja die 6 Jahre bis zur Fertigstellung in Zelten wohnen... oder noch besser, bei Dir im Treppenhaus oder in der Wohnung.

bit schrieb:Es wird also dringend Zeit das wir neue Fachkräfte bekommen. Und wenn die freiwillig kommen um so besser.

Du lebst scheinbar in einem Paralleluniversum, ansonsten kann ich mir derartigen Unsinn nicht erklären, oder aber Du glaubst immer noch an die Mär vom Fachkräftemangel.

catman schrieb:Ich habe schon unangenehme Erfahrungen mit Bettlern gemacht. Sie halten keinen Respektabstand und wollen Geld. Einmal bin ich in der U-Bahn gefahren und habe ein Sandwich gegessen, ein Bettler hat um Geld gebeten, aber ich hab ihm keines gegeben.

Da hat er mir einfach das Sandwich aus der Hand genommen. Aber gut, im Irak haben sie mir alles weggenommen. Hier ist es nur ein Sandwich. Damit komme ich klar.

Ich wäre wohl nicht so ruhig. Wenn mir ein Schnorrer das Essen wegnehmen würde, würde ich ihm wohl auf die Schnauze hauen ...
Vorschriften besagen sowieso, dass Bettler keine Menschen ansprechen dürfen, um Geld zu bekommen. Wenn sie das tun, dann werden aus meiner Sicht aus Bettlern Schnorrer ...

Gwyddion schrieb:Dann können ja die Flüchtlinge ja die 6 Jahre bis zur Fertigstellung in Zelten wohnen... oder noch besser, bei Dir im Treppenhaus oder in der Wohnung.

@Gwyddion
Das ist ja witzig. :)
Mir war mein Haus eh zu groß geworden und ich suche mir gerade etwas passenderes. Das Haus an die Stadt zu vermieten ist kein Thema, denn die sucht dringend Wohnraum für Flüchtlinge.
Jetzt hat mir aber ein Bauunternehmer einen guten Preis geboten. Wenn alles klappt stehen hier in einem Jahr 6 -7 Reihenhäuser.

Wo jetzt nur 2 Personen leben können nächstes Jahr schon 10 mal so viele wohnen. Was ich schon sagte, das geht ratzfatz.

@paranomal

http://www.focus.de/politik/videos/hooligans-gegen-salafisten-dieses-video-zeigt-warum-die-demonstration-in-koeln-eskalierte_id_5039012.html

Stellt man sich so die längst überfällige Überwindung der parlamentarischen Problemsituation vor ? Auf das wir danach in Utopia alle zusammen Kumbaja singen ?

@insideman

Wird auch passieren. Aber dass Österreich und Deutschland ( nicht Bayern ) ihr Vorgehen größenteils absprechen, darauf kommt so jemand wie du offenbar nicht.

Selbstverständlich komme ich auf sowas. Mir sind sogar die Ergebnisse dieser "Absprachen" bekannt.
http://www.sueddeutsche.de/bayern/fluechtlinge-an-der-grenze-grenzgebiet-im-ausnahmezustand-1.2708216

Österreichische und deutsche Polizeibehörden wiesen sich die Verantwortung für das Chaos zu.

Bruderchorge schrieb:Stellt man sich so die längst überfällige Überwindung der parlamentarischen Problemsituation vor ? Auf das wir danach in Utopia alle zusammen Kumbaja singen ?

Wo hab ich das behauptet?

@paranomal

Hast du nicht, aber jemand der etwas verändern will und den politischen Weg ablehnt, der wählt dann welchen Weg ?

Bruderchorge schrieb:Hast du nicht, aber jemand der etwas verändern will und den politischen Weg ablehnt, der wählt dann welchen Weg ?

Revolution, Transformation oder Diskurs (siehe Habermas). Da gibt es ne Menge Modelle.