@BobGrayDu glaubst doch nicht im Ernst, dass eine Intervention das Problem gelöst hätte, dass die da unten hauptsächlich dem "Westen" die Schuld geben? Schau' dir das mit Syrien doch mal an. Manche Sunniten (Vor allem diese "Salafis" die gerne mal auf Youtube zu sehen sind) machen jetzt einen darauf, dass der "Westen" nun bewiesen hätte, dass es ihm nicht um Humanität gehe, da er nicht interveniert hätte. Sie scheinen aber zu ignorieren, dass der "Westen" oder zumindest die USA wesentlich die Opposition gegen Assad unterstützt hat; für sie wohl nicht genug. Und selbst wenn: Warum fragen sie sich das nur beim Westen? Warum nicht auch bei ihren eigenen Staaten? Warum hat die Türkei nicht interveniert, warum nicht die Golfstaaten, warum nicht Ägypten? Noch besser aber wird es, wenn auch manche Schiiten und Pro-Assad Sunniten das dann im Gegenteil dem "Westen" ankreiden, dass er die Opposition gerade unterstützt und mithin dadurch gerade das Chaos erst ausgelöst hätte. Dann die Verschwörungstheorien von beiden, die sich ebenfalls gegenseitig widersprechen; für manche Sunniten eine Verschwörung von USA/Israel gegen einen legitimen sunnitischen Staat und die Schiiten würden den Feinden des Islams nützen und für manche Schiiten wiederum eine Verschwörung von USA/Israel um den Machtfaktor gegen Israel zu zertrümmern und die Region weiter im internationalistisch-kapitalistischen Sinne umstrukturieren zu können. Hauptsache der "Westen", einfach irgendwo die pöse Welt der pösen "Ungläubigen", doch doch immer sich gegen den Islam verschwören würden und Ränke schmiedeten.
Ich bin kein Schiite und wahrlich kein Fan der islamischen Republik Iran oder der Hezbollah; aber wer hat denn zu seinem eigenen opportunistischen Nachteil die US-Botschaft in seinem Land zerstört, haut extreme Reden gegen die USA (Großer Shaitan) und Israel (Kleiner Shaitan) raus oder frönt einem starken Antiamerikanismus und setzt das offen in seiner Außenpolitik um? Der Iran! Und was machen derweil die Golfstaaten? Schöne Geschäfte mit den USA gerade auch, laden sie ein, holen sich auch gerne mal von ihnen Unterstützung und so weiter. Und dann sowohl von manchen Sunniten als auch Schiiten dieses Israel-Bashing. Ich bin wahrlich kein Fan von Israel oder dem klassischen Judentum als Gesetzreligion: Aber den Islam halte ich nun wahrlich nicht unbedingt für besser, was dies anbelangt, wer also auf der Thora rumhackt, dass diese stellenweise so Anti-Goyim sei, der sollte mal sein eigenes Buch anschauen. Oder die islamische Republik Iran, echt der Klassiker: Hacken auf den Mossad ein, aber was machen sie denn? Wenn ich hier aufzählen würde, wie bösartig feige und hinterlistig sie seit ihrem Bestehen iranische Exilanten gemordet haben oder was sie als die islamische Republik Iran schädigend nannten, dann sollten die sich mal gar nicht beschweren; es würde echt eine lange Liste werden! Selbst den Bruder von Forough Farokhzad haben sie eiskalt niederstecken lassen, hier in Deutschland! Oder denke man nur an die Mykonos-Attentate, auch hier in Deutschland vom iranischen Geheimdienst verübt.
Richtig "gut" wird es aber dann, wenn manche Exil-Iraner ernsthaft sogar dann den Islamismus im Iran dem "Westen" zuschreiben. Jeder findet da was er braucht. Sunniten, Schiiten, Säkulare, Nationalisten. Vielen iranischen Nationalisten nämlich war es geplant, dass man die islamische Republik Iran einsetzt, und man hätte den Schah zu wenig unterstützt. Also das genaue Gegenteil, was die regimetreuen Mollahs im heutigen Iran sagen und was man den USA vorwirft: Mit dem Schah eine Marionettenregierung einsetzen zu wollen, die man zu lange unterstützt hätte. So hat man auch die Auslieferung vom Schah gefordert, da diese nicht kam, gab es mitunter die Zerstörung der US-Botschaft im Iran. Aber für manche iranischen Nationalisten wollte man den Iran natürlich schwächen und an seiner Glorie hindern, seiner Größe, die es ohne das islamische Regime erreicht hätte. Jeder findet eben das, was er braucht, um es dem "Westen" zuzuschieben. Also wirklich, ich hoffe, das von mir liest der ein oder andere und macht sich darüber mal Gedanken.