@z3001x Der Wir-schaffen-das-Modus ist erklärbar, wenn man in der Wendezeit politisch interessiert war, und gesehen hat, welche Veränderungen möglich sind.
Wenn es zu wenige Polizisten gibt, um der Situation gerecht zu werden, dann ist die Lösung nicht, die Flüchtlinge zurück ins meer zu schubsen, sondern mehr Polizisten einzustellen. es gibt da sicher noch welche, die man kürzlich wegrationalisiert hatte.
Es werden auch Stellen geschaffen, um die Flut der Anträge zu bewältigen, es werden Strukturen verändert und die Bearbeitungszeiten verkürzt. Es werden Lösungen gesucht, wie man die Abschiebungen besser bewerkstelligen kann, und wie man zu einer Verteilung der Flüchtlinge gelangen kann.
Das ist, was notwendig ist ... kein Gejammer, dass man nicht die Grenzen schließen, einen undurchdringlichen Zaun ziehen und mit Waffengewalt verteidigen kann. Das kostet übrigens auch Geld.
Wenn man sich ansieht, wie Berlin gerade Geld an einem Flughafen verpulvert oder Hamburg an die Oper (und nun soll die Olympiade folgen ... was das wieder an Schmiergeldern kostet ...), ganz zu schweigen vom einen oder anderen Rüstungsprojekt, das ein teures Grab fand, werden die Summen, die für die Aufnahme der Flüchtlinge genannt werden, schon sehr relativiert.
Wie wir alle wissen, ist vieles eine Frage von Proritäten und Verteilung. Noch ist Deutschland tatsächlich einer der reichsten Staaten, trotz aller Schulden.
Andere Staaten sind gerade an der Insolvenz vorbei geschrammt, haben sich brutale Sparmassnahmen auferlegen lassen und z.B. die Sozialhilfe auf weit unter dem Lebensnotwendigen runter gesetzt, zeitlich befristet oder noch nie gehabt ... da sieht es auch mit der Unterstützung für Flüchtlinge mau aus.
Ja, es hakt hier besonders im Bildungssystem (... ach ja, wie ich noch Schröders Wahlplakate vor Augen habe ...), dabei hat jedes zweite Dorf einen Kreisverkehr bekommen, selbst wenn da täglich nur drei Autos fahren, weil der aus anderen Töpfen finanziert wurde.
Aber wie gesagt: Wer einmal erlebt hat, wie sich Strukturen ändern können, der wird auch heute als Problemlösung nicht vorschlagen, den Auslöser zu beseitigen, sondern versuchen, die Reaktion darauf zu ändern.