Optimist schrieb:anstatt Afrika zu verwestlichen
Wie kommst du auf Verwestlichung? Zivilisation kennt kein West/Ost. In China und Japan sieht die Welt auch nicht anders aus, wenn man mal die Schriftzeichen ausblendet.
In Afrika hingegen komplett anders. Selbst an Großstädten wie Lagos, Kairo, Addis Abbeba, Kinshasa und Nairobi erkennt man, dass das nicht Asien ist sondern Afrika. Nur Südafrika macht aufgrund der völlig anderen Geschichte da eine Ausnahme, zumindest regional. Kapstadt könnte genauso gut auch in der Karibik liegen, Tanger und Casablanca auch, Johannesburg hingegen ist wieder "typisch Afrika". Marokko sieht an der Küste auch noch ziemlich europäisch aus.
Gwyddion schrieb:Hilfe zur Selbsthilfe ist immer noch das beste Mittel
Nein, das hat erst Sinn wenn die Grundlagen aufgebaut sind, die erst mal geschaffen werden müssen:
1. Infrastruktur (Bahnlinien, Straßen, Stromnetze, Wassernetze)
2. Bildung (Schulen und Universitäten, die diesen Namen auch verdienen, d.h. 20 Jahre Umstellung von Auslandsstudium bis zu voll etablierten Schulen und Unis mit den an Weltstandards ausgerichteten Lehrkräften; erst danach kann sich Afrika bildungsmäßig selbst tragen)
3. Wirtschaft (und zwar nicht mit Hilfe Pekings); dies setzt aber wiederum Realisierung der Punkte 1 und 2 voraus, kommt also "zum Schluss" dran.
Wir erinnern uns sicherlich noch an den "Aufbau Ost" der Jahre nach der Wiedervereinigung (Treuhand etc.), und da ging es um 20 Millionen Menschen und nicht 1,3 Milliarden
Hilfe zur Selbsthilfe ginge dann in den Hausbau und in die Förderung einer Berufsaufnahme. Mehr kann sie aber nicht bewirken, vielleicht noch zur Finanzierung eines Krämerladens, aber es kann ja nicht jeder einen Krämerladen aufmachen; zu einer Volkswirtschaft gehört etwas mehr.