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Brexit und danach?

9.632 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Brexit, Brexitus, Gerxit ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Brexit und danach?

30.11.2017 um 21:13
Der "Durchschnittsbrite" hat eher nicht für den Brexit gestimmt.

Brexit war populär v.a. bei den Personen, die fast in Armut leben. Also gerade so überleben können. Denn angeblich könnte der Brexit die Situation nicht noch weiter verschlechtern. Das wird sicherlich auch weiterhin geglaubt. Und so dramatisch hat sich die Situation bis jetzt nicht verschlimmert. Das Überleben von UK ist nicht gefährdet.

Keine der großen Parteien, weder Labour und schon gar nicht die Tories, könnten es sich leisten, den Brexit abzublasen. Schon gar nicht ohne zweites Referendum, das aber auch nicht geplant ist. Unter May und den Tories wird es kein zweites Referendum geben. Das wäre Eingeständnis eines historischen Irrtums.


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Brexit und danach?

30.11.2017 um 21:17
Und die Personen, die fast in Armut leben, bilden eine Majorität ab in GB?
Ist es nicht eher so, das es diejenigen sind, die sich abgehängt fühlen? Vergleichbar z.B. mit den Wählern Trumps?
Das wäre jetzt nicht die Upper Classic, aber auch nicht Sozialhilfeniveau, sondern eben die untere Mittelschicht, die Angst hat vor dem Abrutschen.


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Brexit und danach?

30.11.2017 um 21:19
Der Klassenunterschied im UK ist bedeutend größer als in D. oder den meisten EU-Ländern. Die Middle Class ist recht klein, im Prinzip ein privilegierter Status. Die Upper Class dann sehr reich.

Wer sehr reich ist, wird dem Brexit wahrscheinlich ebenfalls einigermaßen gelassen gegenübersehen. Rentner sind auch weniger betroffen. Ein echtes Problem ist es für die Jüngeren.


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Brexit und danach?

30.11.2017 um 21:26
Das das ein Generationenkonflikt an sich auch ist, hab ich auch so wahrgenommen. Sollte Jüngere dazu motivieren, zu wählen das nächste Mal.
Trotzdem, ich seh das Ergebnis auch mehr als eine Auswirkung dessen, was Populisten und vor allem auch Teile der Presse den Leuten versprachen.


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Brexit und danach?

30.11.2017 um 21:35
Klar die Presse, also ausnahmslos jene, die für den Brexit ist, ist von Einzelpersonen redaktionell gesteuert. Die freie Presse ist ausnahmslos gegen den Brexit.

Die Finanzkrise kam hinzu, das Leben wird immer härter, und man schiebt es auf die EU und auf EU-Migration.


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Brexit und danach?

30.11.2017 um 21:42
Drum eben ja meine Hoffnung, daß die Realität ein Umdenken bewirkt.
Grade die von Dir angesprochene Schicht ist sehr empfindlich gegen Inflation. Der Kursverfall des Pfundes führte zu importierter Inflation grade bei den Grundbedürfnissen dieser Menschen, bei Nahrungsmitteln etc. einem Vertreter der Upper class kann das eher egal sein.
Es sind ja auch nicht nur die Jobs in der Finanzindustrie Londons bedroht, sondern eben auch in der produzierenden Industrie. Automobil, Zulieferer etc. wenn die mit Zöllen konfrontiert werden, wird es ganz schnell eng.


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Brexit und danach?

30.11.2017 um 21:44
Ja, aber versuch das mal jemanden zu erklären. Brexit = weniger Konkurrenz durch Osteuropäer = höhere Löhne, so wird gedacht.


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30.11.2017 um 21:47
Da kann nur die harte Realität ein Umdenken bewirken, so bitter das dann für dein einzelnen ist.


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01.12.2017 um 11:04
Irland verlangt jedenfalls eine weiterbestehende einheitliche Regulierung, also praktisch einen Verbleib im Binnenmarkt für Nordirland:
Dublin has reaffirmed its demand for an assurance from the UK that there will not be any regulatory divergence between Northern Ireland and the Republic after Brexit as a condition for allowing talks on a future trade deal to start.

In an interview with the Today programme on Friday, Simon Coveney, Ireland’s foreign minister and newly appointed deputy prime minister, said that without such a guarantee Britain would be asking the Republic to take “a leap in the dark” regarding its future.

He said he wanted a British promise that there would be no regulatory divergence to cover not just agriculture – a key issue because of the importance of agri-business on both sides of the border – but areas such as health too.
https://www.theguardian.com/politics/2017/dec/01/uk-must-promise-no-regulatory-divergence-eu-ireland-brexit-dublin

Mit der DUP ist dies aber noch nicht mal in Teilsektoren zu machen.


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Brexit und danach?

03.12.2017 um 18:16
Morgen steht das wichtige Treffen zwischen May, Juncker und Barnier an. Es gilt als die letzte Chance, noch für das Gipfeltreffen am 14. Dezember den Weg für die Verhandlungen um die zukünftigen Handelsbeziehungen zu ebnen.

Störfeuer kommt aus den Reihen einiger Tory-Hardliners (aber ohne BoJo und Gove). In einem offenen Brief (Leave means Leave) im Telegraph fordern einige ehemalige Minister, Maximalforderungen zu stellen: die Gerichtsbarkeit des EuGH soll bereits am Brexit-Tag aufhören, auch für bestehende Rechte von EU-Bürgern. Dennoch soll es eine Austrittssumme nur im Gegenzug für eine Übergangsphase und einen Handelsvertrag geben, der Zölle und Handelshemmnisse beseitigt. Andernfalls sollten die Verhandlungen beendet werden.
“If the EU refuses to agree to these terms by the end of the December council, the UK – having exhausted every avenue – should suspend its participation in the negotiations and inform the EU that, unless they are prepared to talk to us seriously about a future free trade arrangement, we will revert to World Trade Organisation terms from 30 March 2019.”
https://www.theguardian.com/politics/2017/dec/03/tory-brexiters-set-new-red-lines-over-ecj-and-free-movement

Eine neue Umfrage in der Mail on Sunday zeigt jetzt eine deutliche Mehrheit für ein zweites Referendum (50% gegenüber 34%). Gleichzeitig sind nur 11% mit der Zahlung einer Summe in Höhe von etwa 50 Mrd Pfund einverstanden. 38% wollen weiterhin Zollunion und Gemeinsamen Markt verlassen, 24% wollen einen "soft Brexit" mit Verbleib in den Handelzonen, 28% wollen überhaupt keinen Brexit.

http://www.dailymail.co.uk/news/article-5139855/Backlash-voters-say-50bn-Brexit-bill-high.html


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03.12.2017 um 22:45
Der Telegraph berichtet, Theresa May habe am Vorabend des Treffens mit Juncker und Barnier keine Lösung in der Nordirland-Frage erreichen können, der Zeitplan für einen geordneten Brexit sei damit in Gefahr.

http://www.telegraph.co.uk/news/2017/12/03/brexit-timetable-jeopardy-theresa-may-fails-reach-deal-irish/


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Brexit und danach?

03.12.2017 um 22:48
Ich bin echt mal gespannt, wie sie den gordischen Knoten durchschlagen wollen.

Zumal die Verfechter eines harten Brexit ja weiterhin die Heckenschützen spielen, wie der Presse zu entnehmen war.


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Brexit und danach?

03.12.2017 um 22:54
Mit dem Gesundheitsminister Jeremy Hunt hat jetzt erstmals ein führender Tory gesagt, Brexit könnte nicht passieren. Das war in Richtung der Hardline Brexiters der Partei (Leave means leave). Wenn der Kurs von May nicht unterstützt würde, würde es zu Neuwahlen kommen, Labour (aktuell in Umfragen vorne) könnte dann die Entscheidung revertieren.


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Brexit und danach?

03.12.2017 um 23:20
Noch ein paar Meldungen am Rande:

Nigel Fararsch findet die Brexit-Summe viel zu viel und möchte sie nicht zahlen, er möchte aber auf keinen Fall auf seine Pension verzichten, die dadurch finanziert wird:

http://www.dailymail.co.uk/news/article-5141521/Farage-accused-hypocrite-EU-pension.html

Ein Regierungs-Arbeitskreis zur Bekämpfung von Armut und für soziale Mobilität ist zurückgetreten, da sie wegen des Brexit keine Chance sehen, zu irgendeinem Ergebnis zu kommen. Theresa May hat damit ihr Antrittsversprechen "A country that works for everyone" nicht eingelöst.

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Bin gespannt, ob und wann es morgen erste Leaks gibt. Wer berichtet zuerst, Telegraph, Guardian oder doch FAZ?


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Brexit und danach?

04.12.2017 um 08:00
Die Times ist optimistischer als der Telegraph:
A senior Brussels official said last night that Britain and the European Union were “90 per cent” of the way to a deal that would open the door for transition and trade talks on Brexit this month.
https://www.thetimes.co.uk/edition/news/brexit-deal-90-there-says-senior-eu-official-sfjjcp62r

Der Guardian bestätigt aber den Telegraph, es hakt an der irischen Grenze:
Chances of a deal with British officials had been put at 50:50 on Sunday afternoon, but at midnight Brussels time, officials said an agreement had not been reached.

“Contacts continue at official level in order to reach agreement. There is still a way to go,” said an Irish official. “There must be clarity on the need to avoid regulatory divergence which would lead to the re-emergence of a border.
https://www.theguardian.com/politics/2017/dec/03/may-take-charge-brexit-talks-crucial-brussels-meetings-northern-ireland-border-issue


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Brexit und danach?

04.12.2017 um 10:43
Die irische Europaministerin sagt heute morgen auf BBC4 Radio, dass Irland nicht bereit ist, grünes Licht für weitere Verhandlungen zu geben, die Grenzfrage ist noch nicht zufriedenstellend gelöst. Der irische Außenminister ist ebenfalls skeptisch, hält eine heutige Einigung aber nicht für ausgeschlossen, falls das UK einlenkt (was mit der DUP wohl nicht gehen wird).

https://www.theguardian.com/politics/2017/dec/04/ireland-no-go-ahead-for-brexit-talks-to-move-on


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Brexit und danach?

04.12.2017 um 12:58
RTE news berichtet von einem Durchbruch bei der Irlandfrage. Angeblich soll die britische Delegation mit einem Sonderstatus Nordirlands innerhalb der Zollunion und des Gemeinsamen Marktes einverstanden sein.

Man soll sich auf folgenden Text geeinigt haben:
"In the absence of agreed solutions the UK will ensure that there continues to be no divergence from those rules of the internal market and the customs union which, now or in the future, support North South cooperation and the protection of the Good Friday Agreement."
https://www.rte.ie/news/brexit/2017/1204/924815-single-market-eu-negotiations/


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Brexit und danach?

04.12.2017 um 13:10
Und damit könnte DUP leben....??


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04.12.2017 um 13:12
Bis jetzt noch keine Reaktionen aus dieser Richtung


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Brexit und danach?

04.12.2017 um 13:16
Es geht wohl vor allem um Worte:
Britain is heading for a breakthrough on Brexit talks after reaching a compromise with Ireland on the border between the Republic and Northern Ireland, the issue that threatened to derail the negotiations.

The draft refers to maintaining “regulatory alignment” between Northern Ireland and the Republic after Brexit — a form of words that, according to a senior official involved in the talks, appears to meet Dublin’s deep concerns about a possible hard border on the island and has not raised objections in London.

The wording is more comfortable for Britain than previous draft formulations that insisted on “no regulatory divergence”.
https://www.ft.com/content/983b64e8-d8e0-11e7-a039-c64b1c09b482


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