Ahmose schrieb:Weil operativ und strategisch wichtige Gebiete verloren gegangen waren und die Verbündeten Deutschlands zusammenbrachen, übrigens nachdem sie wiederum operativ und strategisch wichtige Gebiete verloren hatten. Die 100-Tage-Offensive im Westen, der Vorstoß der Orient-Armee nach Skopje und der Vormarsch der Briten und Araber auf Damaskus, der Vormarsch der Italiener in der Schlacht von Vittorio Veneto, der Verlust Rumäniens, usw, sorgten am Ende dafür das der 1. WK bereits 1918 endete.
Tja, und wieviele Quadratmeter haben die Allierten während der 100-Tage Offensive gewonnen (100 Tage!)? Wie oft sind die Italiener vergeblich gegen die Österreicher angerannt, bevor sie endlich mal eine Schlacht gewinnen konnten? Manche Beobachter damals hätten behaupten können, die Offensiven hätten sich "zeitweise verlangsamt" oder wären "vorübergehend zum Stillstand" gekommen. Trotzdem waren sie am Ende erfolgreich.
Es ist anzunehmen, dass es den Russen ebenso ergehen wird. Sie haben sich hinter ihre Hindenburglinie zurückgezogen, aber anders als die Allierten damals, versuchen die Ukrainer nicht diese Stellungen unter großen Verlusten mit Großangriffen einzunehmen. Stattdessen schneiden sie die Russen konsequent von der Versorgung ab. Das hat übrigens bei Cherson westlich des Dnipro schon sehr gut funktioniert.
Zwei Dinge vor allem hindern die Ukrainer daran, ihre überlegenen westlichen Panzer einzusetzen: die Minenfelder und die Kamov-52 Hubschrauber. Es ist kaum anzunehmen, dass die Russen ihre Minenfelder so dicht bis ans Asow'sche Meer gelegt haben. Wenn also die ersten, schwer befestigten Linien durchbrochen sind (und die Ukrainer machen darin Fortschritte, Stück für Stück), was können die Russen danach noch aufbieten?
Die Hubschrauber stehen vor allem in Berdjansk. Da stehen sie alsbald in Reichweite der ATACMS mit Streumunition. Die Russen haben dann die Wahl, sich auf ihre 100-prozentige Luftabwehr zu verlassen (was ja in der Vergangenheit schon so gut geklappt hat), oder die Hubschrauber weiter zurückzuziehen. Aber sie stehen ja schon mit dem Rücken zur Wand, sprich dem Meer. Wohin also? Aufs russische Festland etwa, von wo sie kaum noch effektiv an der Frontlinie zum Einsatz gebracht werden können, wen die ukrainischen Panzer kommen?
Ahmose schrieb:Das sind Melitopol und Berdjansk.
Und vor beidem liegt Tokmak. Nicht den zweiten Schritt vor dem ersten machen.