Ahmose schrieb:Prigoschin selber ist wohl eher der politische Kopf.
Prigoshin ist vor allem ein Kriegsunternehmer. Wagner ist seine Einnahmequelle und seine Machtbasis und die sah er in Gefahr
Er hat erlebt, wie seine wertvollen Truppen vor Bachmut verheizt werden sollten, für die sinnlose Einnahme einer unwichtigen Stadt, und ihm dabei die Munition vorenthalten wurde, sei es aus Absicht, sei es aus Unvermögen, oder sei das auch nur erfunden. Das brachte ihn in Konflikt mit der Militärführung.
Dann sollte er einem Vertrag zustimmen, der seine Truppen dem Verteidigungsministerium unterstellt hätte. Das hätte ihm seine Machtbasis entzogen, und er kann sich ja ausrechnen, dass er dann entbehrlich ist und früher oder später aus dem Fenster gefallen wäre.
Mit dem Raketenangriff auf seine Stellung - wenn der denn tatsächlich stattgefunden hat - muss ihm klar gewesen sein, dass man ihn so oder so beseitigen will, und dass er handeln muss. Möglicherweise hat er darauf gehofft, dass Putin nachgeben würde, und seinen Verteidigungsminister entlassen würde, wenn er ernst macht.
Nun, diese Hoffnung hat sich nicht erfüllt. Die Frage war dann, wie es weitergehen sollte, wenn er tatsächlich Moskau eingenommen und die Führung dort einschließlich Putin beseitigt hätte. Denn eine wirkliche politische Machtbasis abseits seine Wagner-Leute hat er ja nicht wirklich. Nicht genug, um ein Land wie Russland unter Kontrolle zu halten.
Naja, vielleicht hat er ja jetzt etwas aushandeln können, was ihm einen Ausweg bietet.
Fragt sich auch, ob er wieder an die Front in der Ukraine zurückkehrt.