Ahmose schrieb:Das die ital. Insonzo-Offensive irgendwie erfolgreich gewesen sei, sagt niemand. Das lese ich auch in keinem Geschichtsbuch. Am Ende haben die Italiener auf diesem Kriegsschauplatz gesiegt, aber doch nicht, weil ihre Isonzo-Offensive erfolgreich war. Eher andersherum: Sie erlitten einen Rückschlag, erholten sich davon und begannen dann 1918 eine neue Offensive die dann auch erfolgreich war.
Nochmal: Ausgangspunkt war die Frage, warum Deutschland den Krieg 1918 verloren gab, obwohl es ja scheinbar in der überlegenen Position war (was Quadratmeter betrifft). Du hast unter anderem, und nicht zu Unrecht Vittorio Veneto angeführt. Ob diese Schlacht nun am Ende einer übergreifenden Offensive stand, oder einer Anzahl unabhängiger, aber aufeinanderfolgender und teilweise desaströser Unternehmungen stand, ist unerheblich. Entscheidend war, dass am Ende trotz aller Rückschläge ein Erfolg stand, ein Erfolg, der auch durch die konsequente Abnutzung der österreichischen Armee möglich war.
Eine Abnutzung der russischen Kräfte verfolgt auch die Ukraine, nur kann sie sich solch verlustreiche Schlachten, wie im 1. Weltkrieg nicht leisten. Deswegen läuft die Offensive so, wie sie läuft, langsam aber stetig. Dennoch hat Russland den Krieg 2023 bereits strategisch verloren, auch wenn es das anders als die Deutschen 1918 nicht zugeben will. Russland handelt da eher wie Deutschland 1944.
Russland verliert, weil sich dessen Ressourcen um ein Vielfaches schneller abnutzen, als das der Ukrainer. Wieviele Artilleriegeschütze, wieviele Panzer, wieviele Hubschrauber bauen die Russen im Monat? Und wieviel verlieren sie am Tag?
Auch die Ukraine verliert natürlich Material, aber dass sie es in ähnlicher Größenordnung tut, dafür fehlen einfach die Bildbeweise.
Und wenn die Offensive dieses Jahr nicht ans Asow'sche Meer kommt, dann im nächsten. Verhindern können das nur die Idioten, die dagegen arbeiten, dass die Ukraine weiter mit Waffen und Geld unterstützt wird.