Der hybride Krieg Russlands gegen die Ukraine
02.10.2023 um 08:13Quiron schrieb:Unter dem Vorbehalt, dass ich kein Experte in Waffentechnik bin, kann ich nur eine laienhafte Einschätzung abgeben. Ich hoffe, das merkt man:@Quiron
1. Iran liefert bekanntermaßen Shahed-Drohnen, die allerdings effektiv nur gegen unbewegliche Ziele eingesetzt werden können. Folglich terrorisiert Russland damit vor allem(!) die Zivilbevölkerung oder legt Infrastruktur lahm. An der Front, naja...
2. Nordkorea liefert angeblich demnächst Munition. Natürlich werden sie zuerst ihre Altbestände plündern (es sei denn, China ordnet etwas anderes an). Wenn man den Experten glauben darf, mangelt es dieser Munition an Treffgenauigkeit. Also muss man damit in Schrotschußmanier ein Flächenbombardement veranstalten, um überhaupt etwas zu erwischen. Fragt sich, ob die Russen für so etwas noch genug Geschütze konzentrieren können, bevor sie von der ukrainischen Artillerie ausgeschaltet werden.
3. China behauptet, nicht zu liefern, und will auch nicht dabei erwischt werden, etwas geliefert zu haben. Was man aber durch eine Materialanalyse von Trümmerresten etc. feststellen können soll. Da mag man mich aber gerne berichtigen. Ansonsten werden sie, wenn es wirklich im Interesse Chinas liegt, den Kriegsverlauf zu beeinflussen, ihren Strohman Nordkorea vorschicken.
4. Keine Ahnung, ob Weißrussland etwas beisteuern kann und ob Lukaschenko es überhaupt will. Wenn ja, wird es Gerät sowjetischer Provenienz sein und nicht mehr, als die Ukraine in der Regel davon in ein oder zwei Wochen vernichtet.
Danke.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass das realistisch so ist.
Das mögen die offiziellen Verlautbarungen sein, aber in Kriegszeiten mischen
immer private Waffenhändler mit. Teils umgehen Staaten damit die direkte Beteiligung, teils
weil sich - unter hohem Risiko- an Kriegen viel Geld verdienen lässt.
Jedimindtricks schrieb:Ich würde eher sagen durch Umstellung der Wirtschaft produziert Russlands selbst schon mehr als das was Ukraine und Westen zusammen machen/bekommen.Das ist auch ein wesentlicher Punkt. Da ist viel mehr Druck im Kessel.
Die westlichen Staaten sehen sich als "Unterstützer" der Ulraine, nicht als Kriegspartei.
Das heisst, die Kosten des Krieges dürfen sich nur minimal bemerkbar machen. Wenn die Bevölkerung den Krieg durch wirtschaftliche Einschnitte zu spüren bekommt, wählen viele Leute lieber Parteien, die behaupten, den Frieden wieder herzustellen.
"Mit Putin verhandeln, fertig"
Weil sich die russische Bevölkerung - durch die Propaganda des Kreml- von der NATO angegriffen fühlt, ist man natürlich in Eussland bereit, harte Opfer zu bringen.
In Deutschland dagegen wurde die Kriegslast in die Zukunft verschoben. "Sondervermögen" ist der Begriff, mit dem auch noch das Wort "Schulden" vermieden wurde. Ansonsten wären hier schon an diesem Punkt viele nicht mitgegangen.
Moskau bereitet sich nach Einschätzung britischer Geheimdienstexperten in der Ukraine auf mehrere weitere Jahre Krieg vor.Quelle: https://www.handelsblatt.com/politik/international/live-blog-zum-ukraine-krieg-biden-werden-ukraine-weiter-unterstuetzen/27982126.html
...Demnach dürfte das Ausmaß der von Moskau geplanten Militärausgaben im kommenden Jahr etwa 30 Prozent der gesamten russischen Staatsausgaben erreichen. Zwar sei es wahrscheinlich, dass dies das Jahr hindurch durchgehalten werden könne, doch es dürfte zu Lasten der Gesamtwirtschaft gehen, so die Briten.