Ahmose schrieb:Aber diese Aktion sieht schon ziemlich real aus.
Ist Putin eigentlich James Bond Fan?
Von seiner Seite aus verlief die Aktion ja perfekt, alle auf einen Streich mit einem riesigen Knall, der Chef hat gesprochen.
Aus Prigoschins Sicht kann ich das ganze schon viel weniger verstehen.
Man muss im Grunde davon ausgehen, dass Prigoschin entweder auf das eigene Leben geschissen hat oder das Bedrohungspotential völlig realitätsfremd eingeschätzt hat. Ein 2. Flugzeug sowie unvorhergesehene Reparaturen haben ihn aber dennoch nicht zum Aussteigen bewegt.
Die Identifizierung der Leiche könnte man anzweifeln (mal "molekular genetische Expertise" googeln), zumal die Behörde auch noch Putin untersteht. Aber einen Gegenbeweis wird es wohl nicht geben können.
Ich nehme an, es ist nicht beabsichtigt, einen Obduktions-Bericht zu veröffentlichen?
Drum ist für mich die Gretchenfrage auch, ob der "Putsch" tatsächlich ein Putsch war oder aber lediglich ein abgekartertes Spiel?
Mir ist auf jeden Fall nach wie vor nicht klar, was das Ziel des Putsches war und wieso Prigoschin dann aufgegeben hat. Der Widerstand war ja jetzt nicht so gewaltig, dass einem dadurch sofort der Schneid abgekauft werden mußte. Ich mein, man kam gerade aus einem monatelangen, blutigen Schneckentempo-Gefecht, und dann wird man durch die kleinste Störung beim "Blitzkrieg" sofort von den Socken gehauen und gibt auf?
Wenn es Prigoschin nur um Schoigu und Gerrassimov ging, wieso hat er die dann nicht suchen lassen?
Wie wahrscheinlich ist es eigentlich dass ein Lukaschenko sein eigenes Süppchen kocht und sich eigenmächtig in diesen "Konflikt" einschaltet und diesen zur allgemeinen Zufriedenheit dann scheinbar auch noch löst?
Theoretisch hätte Prigoschin in Belarus wieder eine schlagkräftige Truppe aufbauen können. Deren militärische Stärke wäre dann gleichzeitig auch seine Lebensversicherung gewesen.
Dieser "Familienausflug" von Moskau nach St. Petersburg erzählt allerdings eine andere Geschichte.