Ahmose schrieb:Die Diskussion begann mit der Idee, das Russland bzw. der Kreml der Meinung gewesen sein könnte, das Deutschland als Nato-Land sich irgendwie gegen die Nato stellen könnte bzw. aus dieser ausbricht, weil es u.a. Angst vor A-Waffen hat und gerne billiges Gas hätte. Und das ist halt so gar nicht möglich.
Natürlich wäre das möglich gewesen.
Hier liegt doch kein Bündnisfall vor und davon spricht Putin auch nicht.
"Aber DE ist in der Nato" taugt nichtmal als Scheinbegründung, es gibt keinen Imperativ, sich in der Causa konform zu anderen Nato-Staaten zu verhalten.
Anderweitig wird man nur unter Druck dieser geraten und ich gehe fest davon aus, dass DE genau das passiert ist.
Man hat sich zuvor recht lange und recht wenig für die Meinung von Nato-Partnern bzgl der eigenen Russland-Politik interessiert und deshalb waren die russischen Einschätzungen dahingehend auch gar nicht sonderlich absurd.
Ahmose schrieb:Nebenbei verhält sich unser Bundeskanzler auch gar nicht wie ein Mann, der irgendwie Angst hat.
Ja, dieser Heldenkanzler sagte ja neulich auch, dass er das alles selbstverständlich vorausgesehen hat.
Ich ahne es schon, wenn noch ein paar Monate ins Land streichen, wird man sich in DE Märchen darüber erzählen, dass man ja schon immer der größte Gegner Russlands auf dem internarionalen Parkett war, der größte Freund der Ukraine und alle anderen es nicht sehen wollten.
Ahmose schrieb:Aktuell sieht das aber nicht so aus.
Wir sprechen auch über die Erwartungen und Einschätzung Russlands pre-war.
taren schrieb:Du übersiehst das weder Russland noch die Ukraine wirkliche "Freunde" sind. Die Ukraine bleibt ein gescheiterter Staat auch ohne Russland, da müssen sie noch hart arbeiten um ein wirklicher demokratischer stabiler Staat zu werden. Das gleiche für Osteuropa, Weißrussland, Polen ja sicherlich eine Pipeline auf die man setzen kann... Ukraine, nope... Türkei, nope...
Ach so.
Deutschland musste Nord Stream 2 für sein russisches Gas also bauen, weil die Ukraine kein stabiler, demokratischer Staat ist?
Russisches Gas über Belarus geht aber klar?
Weißt du, ich versuche gar keine Konsistenz mehr in diesen Rechtfertigungen zu finden, sie existiert einfach nicht.
taren schrieb:es gab aber keinen Grund nicht direkt über Russland unser Gas zu beziehen, zumindest bis jetzt.
Ja, doch. Man hätte soldiarisch mit der Ukraine agiert, einheitlich mit EU- und Nato-Partnern und zusätzlich vllt noch den ein oder anderen Zweifel im Kreml aufkommen lassen, dass das alles so funktionieren wird, weil man ihnen nicht bei ihren Machenschaften Händchen hält.
Man hätte sich erneuerbaren Energien widmen können oder zumindest Gas-Alternativen, die Abhängigkeit vermindert hätten....da kann man einen Haufen Gründe aufzählen.