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Gewinnt der islamistische Terrorismus?

9.428 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: IS, Isis, Umzug ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Gewinnt der islamistische Terrorismus?

12.11.2020 um 18:12
Zitat von JedimindtricksJedimindtricks schrieb:Wie man es nimmt...
Es ist bekannt das Islamisten es in sozial schwachen, von bürger bzw religionskriegen zermürbten Ländern einfacher haben . So liefern sich Schiiten und Sunniten ein Rennen um Afrika, um Kontrolle
Kein Wunder, dass der Islamismus dort gedeiht, wo die Jugendarbeitslosigkeit zwischen 30 und 50 Prozent beträgt. In Nordafrika zum Beispiel. Die Perspektivlosigkeit führt natürlich geradewegs in die Kriminalität oder den Terrorismus.

https://www.swp-berlin.org/fileadmin/contents/products/aktuell/2012A34_adt_pop.pdf


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Gewinnt der islamistische Terrorismus?

12.11.2020 um 18:14
Zitat von monstramonstra schrieb:Und SIGINT ist nicht alles, HUMINT ist nach wie vor extrem wichtig.
Das stimmt auch, da gewisse Akteure sich der SIGINT-Aufklärung entziehen können und werden.

Aber HUMINT mündet dann zwangsweise auch in mehr Personal und ggf. Befugnisse um als Behörde (in dem Fall BND) flächendeckend effizienter sein zu können.

Das ist auch ein zweischneidiges Schwert: Von mehr Informationsgewinnung profitieren auch die Partner / Verbündeten.

Auch wenn es der Netzpolitik-Fraktion nicht gefällt: stärkere bzw. kompetentere - oder sagen wir schlagkräftige / gut vernetzte - Sicherheitsbehörden tragen ihren Teil dazu bei, Anschläge nicht nur hier sondern generell zu verhindern, also ihnen zuvor zu kommen. Natürlich reden wir hier nicht von einem Extrem, dass alle rechtsstaatlichen Grundsätze über Bord geworfen werden und so weiter.

Ich mutmaße aber, es gibt in diesem Rahmen noch viel Raum nach oben.

Da aber auch Perspektivlosigkeit erwähnt wurde: Es soll nicht so klingen, als wären kompetente Sicherheitsbehörden alles. Mitnichten. Fast alles oder sehr relevant sind sie aber nun mal im Bereich der Symptombekämpfung - der Rest ist aber nicht nur politische sondern so gesehen gesamtgesellschaftliche Aufgabe.


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12.11.2020 um 18:22
Zitat von T.RickT.Rick schrieb:In einigen afrikanischen Ländern sind Hexenjagden bis heute keine Seltenheit. Da die Religionen einheimisch/christlich/islam aber oft nicht getrennt sind, sondern bunt durcheinandergehen, kann man das nicht auf eine explizite Religion festnageln, denn auch die alten Voodookulte oder original afrikanische animistische Glaubensvorstellungen enthalten den festen Glauben an mächtige Hexen und Zauberer, gegen die z. B. Fetische aus Körperteilen von (menschlichen!) Albinos schützen sollen - weshalb Albinos überall wo dieser Glaube herrscht, um ihr Leben fürchten müssen, viele von ihnen werden verschleppt und ermordet.
Auf die Art Hexenverfolgung bezog ich mich, kenne aber keinen direkten Bezug seitens der Islamisten zur Hexenverbrennung, wenn dann wegen Blasphemie. Dass Islamisten vermeintliche Hexen verfolgen, wäre mir persönlich jetzt nicht bekannt.

Edit:
@Bishamon danke für die Aufklärung. Offenbar gibt es das doch.


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12.11.2020 um 18:35
Zitat von WardenWarden schrieb:Es soll nicht so klingen, als wären kompetente Sicherheitsbehörden alles. Mitnichten. Fast alles oder sehr relevant sind sie aber nun mal im Bereich der Symptombekämpfung - der Rest ist aber nicht nur politische sondern so gesehen gesamtgesellschaftliche Aufgabe.
So hatte ich Dich auch nicht verstanden, dazu waren Deine Analysen zu kenntnisreich und differenziert... :-)

In einem demokratischen Rechtsstaat brauchen die Nachrichtendienste zweifach Akzeptanz: Einmal indem sie gute Arbeit machen und Gefahren abwehren, so gut es geht. Und einmal, indem sie das verlässlich, rechtsstaatlich, kontrolliert und ohne politischen Missbrauch tun.

In Deutschland ist man wegen Gestapo und Stasi generell misstrauischer als in anderen Ländern. Gerade das hat dazu geführt, dass der BND sich in den letzten Jahrzehnten auf ein eher kleines aber feines Portfolio von Informationen konzentriert hat. Ich denke, die Exportwirtschaft und die militärische Zurückhaltung haben im Bereich HUMINT viele Zugänge eröffnet, die Amerikanern, Briten oder Franzosen versperrt waren. Auf der anderen Seite waren die genannten Drei dort omnipräsent, wo das Militär aktiv war.

Sicherheitsbehörden müssen, das zeigt alle Erfahrung, klug aufgestellt und befähigt werden, ihre Aufgaben zu erfüllen. Einfach nur mehr Befugnisse oder mehr Personal reicht nicht. Das muss auch klug eingesetzt werden. Gerade in Sachen Klugheit sind unsere Dienste viel besser als ihr Ruf. Tumbe "Schlapphüte" sind einfach Quatsch. Die Netzpolitik-Fraktion ist da eher etwas naiv oder ideologisch eingestellt, wobei die Gewährleistung der Bürgerrechte natürlich auch ein sehr wichtiger Punkt ist.

In wieweit der "Westen" durch falsche Politik seinen Anteil am islamistischen Terrorismus hat und was er machen müsste, diesem den Boden zu entziehen, das ist nochmals eine andere (aber sehr spannende) Frage.


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12.11.2020 um 18:45
Zitat von monstramonstra schrieb:Kein Wunder, dass der Islamismus dort gedeiht, wo die Jugendarbeitslosigkeit zwischen 30 und 50 Prozent beträgt. In Nordafrika zum Beispiel. Die Perspektivlosigkeit führt natürlich geradewegs in die Kriminalität oder den Terrorismus.
Das wird mitunter sicher ein Grund sein, nur verstehe ich bei dem eine Sache nicht. Was ist an diesem Exit- Plan so verführerisch? Wieso sind nicht alle jungen Leute anfällig für Extremismus, wenn sie zB das gleiche Schicksal teilen.

Wie kommt es dass ein 11. Jähriger einer Lehrerin mit Enthauptung droht - mitten in Deutschland wohlgemerkt - wobei man in Deutschland noch eher Perspektiven hat (perfekt ist es natürlich nirgends).

Nehmen wir den Attentäter aus Wien. Ein junger Mann der sich in seiner Jugend intensiv mit dem Islam auseinander setzte und in einer Moschee radikalisierte. Er nahm vier unschuldigen Seelen das Leben, bevor er gerichtet wurde.

Fällt bei den Islamisten (around the world) nicht mal der Groschen, dass sie für politische Zwecke im Namen des Islam missbraucht werden und zwar aus ihren eigenen Reihen und nicht vom bösen Westen. Spätestens nach dem Gewaltaufruf seitens mancher Politiker sollte das einem zu denken geben? In wessen Namen sterben die meisten Muslime oder anders gefragt, wer sind die größten Opfer der Dschihadisten?


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Gewinnt der islamistische Terrorismus?

12.11.2020 um 18:50
Zitat von monstramonstra schrieb:Kein Wunder, dass der Islamismus dort gedeiht, wo die Jugendarbeitslosigkeit zwischen 30 und 50 Prozent beträgt. In Nordafrika zum Beispiel. Die Perspektivlosigkeit führt natürlich geradewegs in die Kriminalität oder den Terrorismus.
Bevölkerungsexplosion ist - wieder mal - eine Bit**. Die afrikanischen Länder werden mit ihrer Flut an jungen Leuten nicht fertig, und die klassischen Einwandererländer wie Italien, Spanien und Frankreich brauchen sie genausowenig, weil die selber eine irre Jugendarbeitslosigkeit haben.


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12.11.2020 um 21:28
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Apropos Christen; So einige erzkonservative Christen, insbesondere Katholiken, Regierungen und Volk, stecken auch noch heute im tiefsten Mittelalter fest und sind menschenverachtend, was sich auch immer mal wieder selbst heute noch in einem aktiven Tun widerspiegelt. Als trauriges Beispiel kann man da gleich unser Nachbarland Polen heranziehen.
@rhapsody3004
Deine Aussage, dass in unserem Nachbarland Polen die katholische Kirche menschenverachtende Taten praktiziert, hätte ich von dir gerne näher erläutert.

Anmerkung: ich möchte es gerne von @rhapsody3004 persönlich erläutert haben, wie er es gemeint hat. Es nützt nichts, wenn andere das versuchen zu erklären, weil sie ja nicht wissen können, was er damit gemeint hat.


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12.11.2020 um 21:44
Zitat von EyaEya schrieb:Was ist an diesem Exit- Plan so verführerisch? Wieso sind nicht alle jungen Leute anfällig für Extremismus, wenn sie zB das gleiche Schicksal teilen.
Das ist mir auch schleierhaft. Ich kann ja viel nachvollziehen, aber einer Ideologie anzuhängen, die auf Mord und Vernichtung eines Gegners aufbaut, das werde nie verstehen (das gilt für alle gewaltverherrlichenden Ideologien).

Sehr viel hat wohl mit dem zu tun, was wir heute "Identität" nennen. Das vorher sinnlos erscheine Dasein bekommt einen Zweck, eine Ordnung und ein Versprechen. Da sind Jugendarbeitslosigkeit und materielle Not nur eine von vielen Ursachen. Das Gefühl von Unterdrückung, Mariginalisierung, Bedeutungslosigkeit führt eben in Nationalismus oder Fanatismus, je nachdem, was identitätsstiftender ist.
Zitat von EyaEya schrieb:ehmen wir den Attentäter aus Wien. Ein junger Mann der sich in seiner Jugend intensiv mit dem Islam auseinander setzte und in einer Moschee radikalisierte. Er nahm vier unschuldigen Seelen das Leben, bevor er gerichtet wurde.
"Home-grown"-terrorists wie der Wiener Attentäter haben vermutlich eine vergleichbare Motivation wie ihre "Brüder" in muslimischen Ländern, hier eher entstanden aus einer Identitätskrise denn aus materieller Not. Psychische Faktoren schlagen bei hier aufgewachsenen Tätern meiner Ansicht nach stärker zu Buche, so dass bei genauerem Hinsehen die Grenzen zwischen terroristischen Anschlag und Amoklauf verschwimmen können.

Bemerkenswert finde ich, dass diese Islamisten häufig keinen islamistischen familiären Background haben, sondern sich "autonom" radikalisieren. Dabei spielt das Internet eine immer größere Rolle, wobei Moscheen, Prediger und Gruppen vor Ort für den Radikalisierungsprozess nicht mehr so bedeutend sind. Das erschwert es, die Betreffenden aufzuspüren.

https://www.tagesschau.de/ausland/wien-anschlag-103.html
Zitat von EyaEya schrieb:Wie kommt es dass ein 11. Jähriger einer Lehrerin mit Enthauptung droht - mitten in Deutschland wohlgemerkt - wobei man in Deutschland noch eher Perspektiven hat (perfekt ist es natürlich nirgends).
Gut, der 11jährige hat sich mittlerweile entschuldigt und er wird hoffentlich eingesehen haben, dass es Käse war, was er da verzapft. Da muss kein islamistischer Hintergrund bestehen (kann aber, wobei ich dann eher nach dem älteren Bruder fragen würde).

Ansonsten gilt auch hier: Radikalisierungsprozesse und Gewaltbereitschaft hängen eng mit einem gestörten Selbstverständnis zusammen. Verzeihe mir den erneuten Vergleich: Aber nur ein Land, das sich von einem verlorenen Krieg, einem als ungerecht empfundenen Frieden und schließlich von einer gewaltigen Wirtschaftskrise ins Elend gestürzt sah und nach "nationaler Erneuerung" gierte, konnte einer Ideologie wie dem Nationalsozialismus verfallen. Hier - mit anderem kulturellem Background - ist es der Islamismus, der individuelle und globale Erneuerung verspricht - oder jedenfalls den heldenhaften Abwehrkampf gegen die "Gottlosigkeit". Mit Paradiesgarantie.


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12.11.2020 um 21:45
Zitat von JedimindtricksJedimindtricks schrieb:Solange Menschen in folterkammern zu 1000senden umgebracht werden wie etwa bei Gaddafi , assad und co ist das alles ok .da sollen sich die jünger des Propheten mal nicht so anstellen. Deutschland hat da paar Zaubertricks um die alle weg zu schwoofen, denn wir sind so pazifistisch wir gehen da nicht rein. Ausserdem, sind doch alle rechtmäßig gewählt - ghaddafi , assad und co
nehmen wir das Beispiel Libyen unter Gaddafi.
sicher keine Hochburg der Freiheit, Menschenrechte.
Aber in Afrika ein Land, in das die Menschen geströmt sind, weil es wirtschaftl Sicherheit durch Arbeit bot. Weil es vergleichsweise Wohlstand ermöglichte und ein Leben in Frieden --wenn man nicht zu den Gegnern des Regimes Gaddafi gehörte


Ohne Gaddafi ist das land leider nicht besser, sondern weitaus schlechter dran.
Von Foltergefängnissen wird noch immer berichtet, im Land herrschen und kämpfen verschiedene Milizen.

Auch über Assad kann man nicht streiten. Folter, Tod, Fassbomben, GEwalt und Zerstörung. Hätte er doch gleich am Anfang die Macht in die Hände der Gottesdiener vom IS gegeben.....

Ich glaube, die Welt kann bei allem Unglück noch froh und dankbar sein, dass es dem IS in Syrien und Irak nicht gelungen ist, ihr dschihadistisches Schreckensregime, welches die Untaten von Assad wohl weit in den Schatten gestellt hätte, zu errichten.
Gnade allen Gott, wenn es dem islamistischen Terror irgendwo gelänge, irgendwo ihre faschistoide Form eines "Gottes Reiches", mitsamt Steinigungen, Folter, Köpfungen und anderen Formen der gewaltsamen Unterwerfung durchzusetzen.


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Gewinnt der islamistische Terrorismus?

12.11.2020 um 22:00
Zitat von SeidenraupeSeidenraupe schrieb:Ohne Gaddafi ist das land leider nicht besser, sondern weitaus schlechter dran.
Ja. Leider. Wie auch in Syrien. Auch eine Binsenweisheit: Der Westen in seinem Siegestaumel nach dem Ende des Kalten Krieges dachte ernsthaft, man müsse nur noch ein paar Diktatoren beseitigen und dann wären alle glücklich. Das "Ende der Geschichte" sei gekommen.

Man beseitigte die Taliban, Saddam Hussein, Muammar al-Gaddafi und versuchte es bei Baschar al-Assad. Man führte "Kreuzzüge gegen Terror", errichtete Guantanamo und entführte Menschen und tat viel dafür, die eigenen Wertmaßstäbe zu verraten. Das Ergebnis ist bekannt.

Bei allem, was da heute so an islamistischem Terrorismus durch die Weltgeschichte geistert, haben die westlichen Länder ein erhebliches Maß an Mitverantwortung. Sie haben das nicht gewollt. Aber vorhersehbar mitverursacht.


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12.11.2020 um 22:10
Zitat von monstramonstra schrieb:Kein Wunder, dass der Islamismus dort gedeiht, wo die Jugendarbeitslosigkeit zwischen 30 und 50 Prozent beträgt. In Nordafrika zum Beispiel. Die Perspektivlosigkeit führt natürlich geradewegs in die Kriminalität oder den Terrorismus.
es ist eine grundfalsche Annahme, dass Armut oder hohe Arbeitslosigkeit unter Jugendlichen zwangsweise zu Terrorismus führen.

Ansonsten könnten wir sämtliche Sozialleistungen nach dem Sozialgesetzbuch umbenennen in "Terrorverhinderungsprämien" und nen Hunderter drauflegen --- damit es auch wirklich klappt.
Zitat von monstramonstra schrieb:Bemerkenswert finde ich, dass diese Islamisten häufig keinen islamistischen familiären Background haben, sondern sich "autonom" radikalisieren. Dabei spielt das Internet eine immer größere Rolle, wobei Moscheen, Prediger und Gruppen vor Ort für den Radikalisierungsprozess nicht mehr so bedeutend sind. Das erschwert es, die Betreffenden aufzuspüren.
Welche islamistischen Attentäter fallen dir denn aktuell so ein, die ohne Bezug oder Treffen zu/mit ihren Brüdern, egal ob in Moscheen oder einschlägigen Internetforen , einen Radikalisierungsprozess durchlaufen haben?


Wer ist denn von all den Attantätern in europa wirklich ein "einsamer Wolf"?
ich weiß von keinem!


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Gewinnt der islamistische Terrorismus?

12.11.2020 um 22:21
@Kreuzbergerin
@T.Rick
@Eya
@Warden
@xsaibotx
@Bishamon
@abberline
@Jedimindtricks
@rhapsody3004
@Kc
@Seidenraupe
@monstra


Ich habe mal eine allgemeine Frage. Immer wieder lese ich "die" muslime sollten sich von den Terroristen distanzieren und demonstrieren.
Ich bin mir nicht sicher wie man sich dazu positionieren sollte, ob man das einfach so verlangen darf oder ob es nicht die freie Entscheidung jedes Menschen ist wofür er demonstriert oder ob es ein überfälliges Signal wäre so wie die großen Demos gegen rechts.

Wie steht ihr dazu?


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Gewinnt der islamistische Terrorismus?

12.11.2020 um 22:29
Zitat von peterleepeterlee schrieb:Ich habe mal eine allgemeine Frage. Immer wieder lese ich "die" muslime sollten sich von den Terroristen distanzieren und demonstrieren.
Ich bin mir nicht sicher wie man sich dazu positionieren sollte, ob man das einfach so verlangen darf oder ob es nicht die freie Entscheidung jedes Menschen ist wofür er demonstriert oder ob es ein überfälliges Signal wäre so wie die großen Demos gegen rechts.
Ich muss sagen, ich habe auch diese Meinung vertreten und nach dem Anschlag in Wien würde ich das so nicht mehr verlangen. Der Grund dafür, auf Facebook gibt es diese Crisis Seite die dich einfügt und wo du eingeben kannst ob du in Sicherheit bist oder nicht. Jedenfalls haben sich dort viele muslimische Mitbürger offenbar dazu verpflichtet gefühlt und sich um Rechtfertigung bemüht - wahrscheinlich auch auf Twitter und sonstigen sozialen Medien.

Das hat bei mir ein Umdenken ausgelöst. Es ist schön wenn sie teilnehmen an Kundgebungen, Beileidsbekundungen und sich beteiligen am Kampf gegen Terror - als Teil der Gesellschaft. Von einer "zwingenden" Distanzierung würde ich heute absehen. Das impliziert für mich den Generalverdacht und das ist nicht in meinem Sinne.


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Gewinnt der islamistische Terrorismus?

12.11.2020 um 22:33
Zitat von EyaEya schrieb:Das hat bei mir ein Umdenken ausgelöst. Es ist schön wenn sie teilnehmen an Kundgebungen, Beileidsbekundungen und sich beteiligen am Kampf gegen Terror - als Teil der Gesellschaft. Von einer "zwingenden" Distanzierung würde ich heute absehen. Das impliziert für mich den Generalverdacht und das ist nicht in meinem Sinne.
Ich persönlich empfinde die Aufforderung, "die Muslime" sollten sich distanzieren nicht als eine Anforderung gegenüber einzelnen Individuen, sondern eher gegenüber der "Community" und den Institutionen, die zusammengenommen "die Muslime" bilden. So wie z.B. "die Amerikaner" eine problematische Vergangenheit im Zusammenhang mit Sklaverei haben oder "die Deutschen" sich dafür einsetzen müssen, dass der Holocaust sich nicht wiederholt. Wie weit der einzelne sich da engagieren muss bleibt ihm selbst überlassen, aber als Gemeinschaft gibt es eine Art kollektive Verantwortung zumindest mal Problembewusstsein zu schaffen und sich zu positionieren.


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Gewinnt der islamistische Terrorismus?

12.11.2020 um 22:35
Zitat von SeidenraupeSeidenraupe schrieb:es ist eine grundfalsche Annahme, dass Armut oder hohe Arbeitslosigkeit unter Jugendlichen zwangsweise zu Terrorismus führen.
Habe ich auch nicht behauptet.
Zitat von peterleepeterlee schrieb:Immer wieder lese ich "die" muslime sollten sich von den Terroristen distanzieren und demonstrieren.
Ja ich auch. Komische Forderung. Schon mal: Was soll das bringen?

Und warum sollte ich als "Christ" mich zwingend davon distanzieren, was vielleicht irgend ein anderer bekloppter "Christ" im Namen der Bibel, Jesu oder göttlicher Eingebungen für schlimme Dinge tut? Nur weil er das gleiche Religionslabel hat? Oder als Deutscher, weil da ein Deutscher jemand voller Hass Menschen anderer Hautfarbe, Herkunft oder Kultur umgebracht hat?

Ich erwarte aber durchaus, dass Bundespräsident oder der EKD-Ratspräsident in meinem Namen sprechen und erklären, Land und Kirche, Bürger und Gläubige, lehnten diese diese barbarische und "unchristliche" Tat ab und man habe volles Mitgefühl mit den Opfern. Gleiches machen meiner Ansicht nach auch die Religions- und Verbandsvertreter der Muslime in Deutschland.

Meiner Ansicht nach verlangt man mit dieser Forderung zumeist eine Unterwerfungsgeste. Und dann folgert man aus einer Verweigerung die klammheimliche Zustimmung.
Zitat von EyaEya schrieb:Von einer "zwingenden" Distanzierung würde ich heute absehen. Das impliziert für mich den Generalverdacht und das ist nicht in meinem Sinne.
Schön und ganz anders formuliert. Danke.


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12.11.2020 um 22:40
Zitat von peterleepeterlee schrieb:ob man das einfach so verlangen darf oder ob es nicht die freie Entscheidung jedes Menschen ist wofür er demonstriert
Ich antworte mal mit einem Zitat aus dem Grundgesetz:
Art. 8

(1) Alle Deutschen haben das Recht, sich ohne Anmeldung oder Erlaubnis friedlich und ohne Waffen zu versammeln.
GG

Glücklicherweise leben wir in einem Land, in dem wir die Freiheit haben uns zu versammeln.
Es ist eine Freiheit und keine Pflicht und kein Zwang.


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12.11.2020 um 22:56
@peterlee
Natürlich würden grosse Demos etc keinen künftigen Anschlag verhindern und in Corona Zeiten ist es sowieso so eine Sache mit grossen Demos. Allerdings wäre es ein Zeichen, wenn Massen an Muslimen sich international offen für unsere Art Frauenrechte, Homosexuellenrechte, das Recht auf diese Karikaturen etc bekennen und das auch zeigen würden. Die Extremisten, die es immer geben wird, müssen sich isoliert fühlen, denen muss so auf den Füssen gestanden werden, dass sie merken, was Sache ist.


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12.11.2020 um 23:15
Zitat von bgeowehbgeoweh schrieb:Wie weit der einzelne sich da engagieren muss bleibt ihm selbst überlassen, aber als Gemeinschaft gibt es eine Art kollektive Verantwortung zumindest mal Problembewusstsein zu schaffen und sich zu positionieren.
Hinter dieser Aussage stehe ich zu 100% !
@peterlee
genügt dir das als Antwort?


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13.11.2020 um 00:31
Zitat von SeidenraupeSeidenraupe schrieb:es ist eine grundfalsche Annahme, dass Armut oder hohe Arbeitslosigkeit unter Jugendlichen zwangsweise zu Terrorismus führen.
Auf jeden Fall sind solche Jugendlichen anfälliger für extreme Gruppierungen.
Zitat von peterleepeterlee schrieb:Ich habe mal eine allgemeine Frage. Immer wieder lese ich "die" muslime sollten sich von den Terroristen distanzieren und demonstrieren.
Ich bin mir nicht sicher wie man sich dazu positionieren sollte, ob man das einfach so verlangen darf oder ob es nicht die freie Entscheidung jedes Menschen ist wofür er demonstriert oder ob es ein überfälliges Signal wäre so wie die großen Demos gegen rechts.

Wie steht ihr dazu?
Zwingen kann man natürlich niemanden.

Demos gegen islamistischen Terror sind bzw. wären genauso angebracht wie weiterhin Demos gegen Rechts.
Jegliche Demo gegen Gewalt und Terror wäre angebracht.


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Gewinnt der islamistische Terrorismus?

13.11.2020 um 00:39
Zitat von KreuzbergerinKreuzbergerin schrieb:Deine Aussage, dass in unserem Nachbarland Polen die katholische Kirche menschenverachtende Taten praktiziert, hätte ich von dir gerne näher erläutert.

Anmerkung: ich möchte es gerne von @rhapsody3004 persönlich erläutert haben, wie er es gemeint hat. Es nützt nichts, wenn andere das versuchen zu erklären, weil sie ja nicht wissen können, was er damit gemeint hat
Frag die polnische Regierung und ihre treuen Wähler, vorwiegend erzkonservative Katholiken und Nationalisten. Um die ging es mir hauptsächlich.

Und mit menschenverachtenden Taten meinte ich eure Hetze gegen Homosexuelle und auch Angriffe gegen sie. Dasselbe bzgl. Migranten.

Und sowas im 21.Jahrhundert noch - unfassbar.


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