abberline schrieb:Der Islam müsste sich auch davon verabschieden, gesetzgebend zu sein
Peter Scholl-Latour erklärt hier gut den Unterschied zu unserem Wertesystem
jemand wie SCholl-Latour fehlt. Fehlt schmerzlich, denn er hat die Zusammenhänge verstanden.
wie er sagt: der Koran regelt alles - vom privatesten bis in den letzten Winkel der Politik, weswegen ja auch von allen Islamisten der Gottesstaat angestrebt wird mit voller Gültigkeit der Sharia.
Vielen wollen keinen Rechtsstaat, viele wollen keine von Menschen gemachte GEsetze -- sie haben mit dem Koran, den Hadithe, den unzähligen Fatwas ihr eigenes Recht(system)
Deswegen war die Forderung von Tibi richtig, für Europa einen , wie er es nannte , Euroislam forderte.
„Ich bezwecke mit dem Konzept ‚europäischer Islam‘, dass Muslime, die in Europa leben, wenn sie dieses Konzept annehmen, dass sie europäische Bürger werden. Und es gibt einen Begriff, den ich in Amerika gelernt habe. Der heißt citizens of the heart.“
Die säkulare Demokratie bejahen
Staatsbürger von ganzem Herzen, also. Oder Bürger des Herzens, wie Bassam Tibi sie nennt. Solche Staatsbürger haben für Bassam Tibi nicht nur einen europäischen Pass, sondern fühlen sich auch, wie er, europäisch.
„Europäischer Islam heißt Bejahung der säkularen Demokratie. Also erstens: Trennung zwischen Religion und Politik. Dann die individuellen Menschenrechte und dazu gehört auch Glaubensfreiheit. Drittens der Pluralismus der Religionen.“
...„Nach dem islamischen Glauben die einzig richtige Religion ist der Islam. Es gibt zwei unvollständige Religionen: Christentum und Judentum. Und alles andere ist Kufr. Kufr heißt Unglauben. Das kann ich nicht mehr akzeptieren. Keine Religion darf Ansprüche stellen, höher über einer anderen Religion zu sein.“
Grundgesetz so wichtig wie der Koran
Bassam Tibi ist außerdem wichtig, dass das säkulare Recht des Staates über dem religiösen Recht steht. Er selbst ist 1962 als Student aus Syrien nach Deutschland gekommen, damals war Tibi 18 Jahre alt. Heute, sagt er, ist das Grundgesetz für ihn genauso wichtig wie der Koran.
„Für mich Recht ist das Grundgesetz und die Gesetze, die der Bundestag verabschiedet. Und ich möchte, dass die Muslime, die in Deutschland leben, dies befolgen, sonst sind sie keine Bürger des Herzens.“
Quelle:
https://www.deutschlandfunk.de/bassam-tibi-ueber-den-euro-islam-bejahung-der-saekulaeren.886.de.html?dram:article_id=361560allein, er ist damit gescheitert.
Die Deutsche Islamkonferenz, der Religionsunterricht in den Schulen, die Freitagspredigten u.a wurden (und werden in Teilen) mehr und mehr von Leuten gesteuert, die ein orthodoxes Islamverständnis , oft gepaart mit außerordentlichem Nationalismus (Stichwort Erdogan und die Grauen Wölfe sowie die Muslimbrüder) vertreten. Gesponsert u.a. aus der Türkei (DITIB untersteht direkt der regierenden AKP), aus Saudi Arabien u.a. lehren in Europa auch (wenngleich nicht nur!) Imame, denen die Werte der Aufklärung, die Gleichberechtigung der Geschlechter, Demokratie und westl Lebensweise am Allerwertesten vorbeigehen.
nur in diesem geistigen Klima konnten sich Menschen u.a. in den Moscheen für den Krieg des Islamischen Staates in Syrien und IRak begeistern und rekrutiert werden
Der Zug ist mittelfristig abgefahren, hier eine Wende hin zu Trennung von Religion und Staat zu vollziehen.
Der legalistische Islamismus (also nicht der terroristische islamismus) hat sich "den Gang durch die Distanzen" vorgenommen
Legalistischer Islamismus
Die meisten Islamisten in Deutschland lehnen es ab, Gewalt zur Durchsetzung ihrer Ziele anzuwenden. Nicht-gewaltorientierte, sogenannte legalistische islamistische Gruppen verfolgen ihre extremistischen Ziele mit politischen Mitteln innerhalb der bestehenden Rechtsordnung.
Sie bestehen auf einer strengen Lesart des Korans, der unabhängig von Zeit und Ort für alle Menschen gültig ist. Richtschnur sind die Weisungen, die im islamischen Recht der Scharia enthalten sind. Die Vorschriften der Scharia dürfen ihrer Ansicht nach nicht relativiert werden.
Doppelstrategie
Durch Lobbyarbeit versuchen legalistische Islamisten, Einfluss auf Politik und Gesellschaft zu nehmen. Dabei verfolgen sie eine Doppelstrategie: Während sie sich nach außen offen, tolerant und dialogbereit geben, bestehen innerhalb der Organisationen weiterhin antidemokratische und totalitäre Tendenzen.
Ziel legalistischer Islamisten ist es, zunächst Teilbereiche der Gesellschaft zu islamisieren. Langfristig streben sie die Umformung des demokratischen Rechtsstaats in einen islamischen Staat an.
Quelle:
https://www.verfassungsschutz.bayern.de/islamismus/definition/erscheinungsformen/legalistischer_islamismus/index.htmldavor darf man halt auch nicht die Augen verschließen. Der Terror ist nur eine Säule, wenn auch die verachtenswerte.
Funkystreet schrieb:Möchte man meinen, dass dort Integration besonders gut funktioniert? Denkste. Das Gegenteil ist der Fall.
siehe oben. Shariarecht und GG sind nicht in allen Punkten in Übereinstimmung zu bringen.
Integration macht sich auch nicht allein fest am Job oder am Spracherwerb. Integration ist mehr. Integration bedeutet für mich: dazu gehören wollen auf der einen Seite und dazu gehören lassen auf der anderen Seite.
Funkystreet schrieb:Und die Parteien im Bundestag haben nichts Besseres zu tun, als das Problem unter den Tisch zu kehren.
ich bin überzeugt, dass sie es in Teilen noch nicht mal verstanden haben, weil sie sich zu wenig mit der Thematik beschäftigen und viel zu wenig die Unterschiede der Religionen, der Kulturen etc aber auch der Sozialisierung (kollektivistisch, individualistisch) und den daraus folgenden Konsequenzen erkennen
Erkennen, Verstehen und Handeln, welches aus langfristige Änderungen hinwirkt (die großen Linien in der Politik, der sog Gesellschafstentwurf) sind nicht so das Ding dieser seit 16 Jahren im Amt befindlichen BKin, deren Regierungsarbeit für Deutschland als "alternativloses auf Sicht fahren" zu bezeichnen ist und die Problemlagen nur zu erkennen scheint,wenn sie ihr mit Macht auf oder vor die Füße krachen.