Aufstände von Stuttgart und FFM

Groucho schrieb:Ich weiß gar nicht, was es da zu diskutieren gibt

Geht mir ganz genauso!

Schönen Abend noch!

https://web.de/magazine/regio/hessen/frankfurter-opernplatz-ermittlungen-zwoelf-verdaechtige-35019732

Frankfurt (dpa) - Fünf Wochen nach den Ausschreitungen am Frankfurter Opernplatz ermitteln Polizei und Staatsanwaltschaft namentlich gegen zwölf Beschuldigte.

Quelle: web.de

Mit Steinen, Flaschen und PfeffersprayJugendliche attackieren Polizeistreife in Frankfurt

Quelle: https://www.hessenschau.de/panorama/steinen-flaschen-pfefferspray-jugendliche-attackieren-polizisten-in-frankfurt-,angriff-polizeistreife-100.html

Wie lange will man sowas eigentlich noch tolerieren?

Mr.Christian schrieb:Wie lange will man sowas eigentlich noch tolerieren?

Ich denke niemand toleriert so etwas - das ist Blödsinn. Und die Polizei am allerwenigsten. Aber was bitte blieb ihnen anderes übrig, als sich aus Eigenschutz erst mal zurückzuziehen? Ich hoffe dafür verurteilt sie niemand, da vollkommen verständlich, dass eine Zweimann-Streife bzw. Zweimann-Besatzung ohne Verstärkung bei einer 25-köpfigen Gruppe nicht viel ausrichten kann.

Und das nach allen beteiligten feigen Säuen gefahndet wird, ist auch kein Zeichen dafür, dass man dass mal eben so vergessen kann oder zulassen oder unter den Teppich kehren will.

Ich meine damit, dass es überhaupt solche Halbstarken gibt, die sich zu Gruppen formieren und einfach so Polizisten angreift. Die scheinen zu denken, dass sie nichts zu befürchten haben. Es muss doch irgendwas geben, damit es erst gar nicht zu solchen Situationen kommt.

Man muss nach Lösungen suchen, damit diese Gewaltbereitschaft wieder sinkt. Aktuell scheint sie ja immer mehr zuzunehmen unter den Jugendlichen.

Mr.Christian schrieb:Es muss doch irgendwas geben, damit es erst gar nicht zu solchen Situationen kommt.

5 Tage die Woche zu Nachtschichten verdonnern. hilft vielleicht, die Auseinandersetzung in die Nachmittagsstunden zu verlagern .

Ansonsten: Werte beibringen, Respekt vor Polizei (wie auch vor zahlreichen anderen Berufen) fördern und einfordern

Leider gibt es da unter Politikern aber einige, die sich da nicht grad als Vorbilder betätigt haben

Mr.Christian schrieb:Ich meine damit, dass es überhaupt solche Halbstarken gibt, die sich zu Gruppen formieren und einfach so Polizisten angreift.

Dann schreib das doch auch so.
Mit 'tolerieren' hat das nämlich nichts zu tun.

Im Kern sehe ich schlicht zwei grobe Komponenten, die darauf Einfluss nehmen können. Ich verpacke sie mal in zwei Fragen:

1) Was kann man tun, damit es nicht so kommt?
2) Was kann man tun, wenn es so kommt?



Das eine ist die Erziehung, Elternhaus, soziales Umfeld, vermittelte Werte aber auch eine Prise Glück. Das andere wären im erzieherischen Sinne Strafen die gut genug sind, prägend auf die Täter zu wirken um Wiederholungstaten zu mindern oder verhindern.

Wenn im Umkehrschluss keine ausreichenden Werte vermittelt werden und Strafen auch nicht abschreckend wirken, dann wird so etwas halt begünstigt - ob mit oder ohne Suff-Faktor. Ich käme z.B. auch im Suff nie auf die Idee, Polizisten anzupöbeln, weil ich einfach schon von Grund auf so geprägt bin, selbst bei Alkoholeinfluss gewisse Grenzen nicht zu überschreiten. "Hardwired", 'programmiert', könnte man sagen.

Für andere wird das Partykultur oder Ausdruck irgendeinen Frustfaktors, mit praktischem Buhmann. Quasi schon "guter Ton".

Ich sehe vielmehr einen mindestens schleichenden gefährlichen Trend. Ja sicherlich gab es auch schon im letzten Jahrtausend in dieser Republik rüpelhafte Orte und Zeiten, doch mein persönlicher Eindruck ist derzeit ein Abwärtstrend - wenn denn gesamtgesellschaftlich keine senkenden Maßnahmen und Faktoren diese Probleme abbauen, dann dürfte man auch mit Anwachsen der Probleme rechnen.

Aber wie so oft wird die Zeit zeigen, ob manche Prognosen stimmen oder nicht.

Mr.Christian schrieb:Wie lange will man sowas eigentlich noch tolerieren?

Ich weiß was Du meinst - die Reaktion mit dem "Wunsch" nach Belegen ist so etwas.

Es ist das gesamte System:
- es wird relativiert
- "es gibt kein Problem", Deutschland ist sicher
- wir waren auch mal Jung (ja, richtig, ich habe mich aber mit Polizisten nicht geschlagen)
- Polizisten müssen das aushalten, ist ihr Job
- Polizisten sind gewalttätig, muss an ihnen liegen
- waren frustriert, muss man verstehen
- Politiker? Bla bla...morgen wird wo anders Entschlossenheit und Durchsetzung versprochen.
- Strafverfolgung? Er hat einen Wohnsitz, lass ma laufen.
- Richter? War nur ein Schlag, 20 Stunden Kaffee und Kuchen

Solche Sachen führen dazu dass die Angriffe mehr werden, nicht weniger.
Teilweise ist es Ideologie gegen Staat und Polizei, teilweise ist es Schlafen mit offenen Augen.
Ich bin der Meinung dass man das ruhig als Toleranz bezeichnen kann.

Abahatschi schrieb:es wird relativiert

Pauschal sicherlich nicht richtig, da ich überzeugt davon bin, dass die große Mehrheit unseres Landes solche Taten auf Schärfste verurteilt und nicht kleinredet.

Abahatschi schrieb:es gibt kein Problem", Deutschland ist sicher

Stimmt ja auch. Deutschland ist nach wie vor eines der sichersten Länder der Welt und sicherer als in den 70ern-90ern.

Abahatschi schrieb:wir waren auch mal Jung (ja, richtig, ich habe mich aber mit Polizisten nicht geschlagen

Die Jugend von damals war auch nicht ohne. Es gab schon immer Bekloppte, die nicht nur ein wenig sondern groß übers Ziel hinausgeschossen sind.

Abahatschi schrieb:Polizisten müssen das aushalten, ist ihr Job

Die Berufspflicht bzw. Garantenpflicht kennt Grenzen. Auch bei der Polizei geht den Umständen geschuldet bzw. wenn diese sie dazu zwingen Eigenschutz vor Pflichterfüllung.

Abahatschi schrieb:Polizisten sind gewalttätig, muss an ihnen liegen

Auch hier wieder, denke ich, dürfte die Mehrheit unserer Bürger nicht pauschalisieren und weiß daher, dass nicht jeder Polizist ein schwarzes Schaf ist, Dreck am Stecken hat oder unentwegt gegen das Verhältnismäßigkeitsprinzip verstößt, sondern dürfte die Mehrheit unserer Bevölkerung unserer Polizei grundsätzlich immer noch großes Vertrauen schenken.
Schwarze Schafe innerhalb der Polizei sollte nicht zu einem Generalverdacht bezogen auf die gesamte Polizei führen - das stimmt.

Abahatschi schrieb:waren frustriert, muss man verstehen

Die Beweggründe für solche Taten sollten natürlich ermittelt werden und dann entscheidet jeder einzelne, ob er sie bis zu einem gewissen Grad nachvollziehen kann oder auch nicht. Müssen tut der Bürger allerdings gar nichts und fordert auch niemand, dass man unentwegt Verständnis für die Täterseite aufbringen müsste.

Abahatschi schrieb:Politiker? Bla bla...morgen wird wo anders Entschlossenheit und Durchsetzung versprochen

Die reden tatsächlich nicht nur bzw. machen nicht nur leere Versprechungen. Schon 2017 hat man eine gewisse Problematik erkannt, bei denen sich SPD und Union für eine Strafrechtsreform insbesondere auf die Paragraphen § 113 und 125 u. 125a StGB bezogen stark gemacht haben.

Heiko Mass, damals noch Bundesjustizminister:

Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) wies darauf hin, dass Polizisten mittlerweile angegriffen würden, wenn sie einfach Streife gehen. Deshalb solle der strafrechtliche Schutz über Vollstreckungshandlungen hinaus auf die gesamte Dienstausübung ausgeweitet werden. In Zukunft müsse „jeder wissen, der gegen einen Polizeibeamten einen tätlichen Angriff durchführt, dass er mit einer Mindeststrafe von drei Monaten belangt werden kann“.

Zur Reform gehöre, dass der schwere Fall mit einer Mindeststrafe von sechs Monaten ausgeweitet wird. So solle bereits das Mitführen einer Waffe dazu ausreichen, unabhängig davon, ob sie zum Einsatz kommt. Das sei „nicht nur rechtsstaatlich geboten“, betonte Maas, „wir sind auch der Auffassung, dass wir das den Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten, den Rettungskräften und den Vollstreckungsbeamten schuldig sind, denn sie leisten eine wichtige Arbeit“.

Maas betonte, dass die Verschärfung des Strafrechts in ein Bündel von Maßnahmen zum besseren Schutz von Einsatzkräften gehöre. So habe die Koalition auch eine bessere personelle und materielle Ausstattung der Bundespolizei auf den Weg gebracht. All dies hätte „auch etwas zu tun mit Respekt gegenüber dem Staat und den Beamten, die dessen durchsetzen

Stärkung des Schutzes von Vollstreckungsbeamten und Rettungskräften

Quelle: https://www.google.de/url?sa=t&source=web&rct=j&url=https://www.bundestag.de/blueprint/servlet/redirect/491556&ved=2ahUKEwjVrYSCneHsAhUvzYUKHSSxDZoQFjAFegQIFhAB&usg=AOvVaw0O6najrgmiw9t3Bm0vjwV3&cshid=1604231281987

Abahatschi schrieb:Strafverfolgung? Er hat einen Wohnsitz, lass ma laufen.

Du kannst halt nicht jeden in U-Haft stecken. Das würde unserem Rechtsstaatsprinzip widersprechen. Darüberhinaus hat das nichts damit zu tun, dass keine Strafverfolgung betrieben werden würde. Strafverfolgung findet natürlich trotzdem statt, auch wenn jemand erst mal wieder auf freien Fuß gesetzt wurde, weil sich ein Haftbefehl mit anschließendem Vollzug nicht rechtfertigen ließ.

Abahatschi schrieb:Richter? War nur ein Schlag, 20 Stunden Kaffee und Kuchen

Übertreib doch nicht immer so.
Außerdem kommt es stets auf den Einzelfall an.
Du tust ja gerade so, als würde es unentwegt bei jedem Täter und jedem Tatbestand nur Sozialstunden hageln, was natürlich absoluter Blödsinn ist. Auch ist nicht jeder Richter in seinem Ermessensspielraum gleich milde gestimmt. Gibt solche und solche Richter.

@rhapsody3004
Ich verstehe nicht was deine Botschaft sein sollte, dass die Situation nicht besser wird weil es so ist wie es geschrieben habe?
Das berühmte typische deutsche "alle haben recht, kann man auch so sehen...kann man nichts machen©"...also macht man auch nichts.
Sprich alles richtig, Ergebnis Scheisse.

Abahatschi schrieb:Das berühmte typische deutsche "alle haben recht, kann man auch so sehen...kann man nichts machen©"...also macht man auch nichts.Sprich alles richtig, Ergebnis Scheisse.

Das ist eine sehr gute Zusammenfassung zum Thema :D

@Rick_Blaine
@Abahatschi


Kennt man doch.

In Deutschland gilt derjenige, der auf den Schmutz hinweist, für viel gefährlicher als derjenige, der den Schmutz macht.

Quelle: Kurt Tucholsky.

@Warden
So ist es, wie schon Friedrich Wilhelm 1806 sagte: Ruhe ist die erste Bürgerpflicht. Kopf in den Sand stecken und einfach dabei bleiben, dass nicht sein kann was nicht sein darf. So funktioniert Merkelland.

Warden schrieb:In Deutschland gilt derjenige, der auf den Schmutz hinweist, für viel gefährlicher als derjenige, der den Schmutz macht.

Das Problem ist nur, dass der Schmutz gerne pauschalisiert und übertrieben dramatisch-emotinal dargestellt wird und von einigen wenigen sogar als Brandbeschleuniger genutzt wird (Stichwort geistige Brandstifter), um Hass, explizit Fremdenhass und noch expliziter Flüchtlings- und Muslimenhass zu schüren. Nicht unbedingt hier, aber anderswo und auch aus ganz bestimmten politischen Kreisen kommend. Diese Kreise zeichnen auch regelmäßig ein Bild von Deutschland, welches in der tatsächlichen Wahrheit nicht existiert, sondern höchstens nur in der gefühlten.
Und ja, geistige Brandstifter sind gefährlich. Warum muss ich wohl nicht extra erwähnen. Nur so viel: Aus Worten können Taten werden, selbst wenn der, der gesprochen hat, nicht selbst aktiv wird, sondern andere, die sich durch Worte bestätigt und angestachelt fühlen und jedem Wort glauben schenken.

Desweiteren wird ständig unsere Justiz als Kuscheljustiz dargestellt und einige milde Urteile pauschalisiert bzw. so dargestellt, als würden bei jedem und jeder Tat milde Urteile gesprochen werden.

Und und und...

Rick_Blaine schrieb:So ist es, wie schon Friedrich Wilhelm 1806 sagte: Ruhe ist die erste Bürgerpflicht. Kopf in den Sand stecken und einfach dabei bleiben, dass nicht sein kann was nicht sein darf. So funktioniert Merkelland.

Na ja durchdrehen und in Panik verfallen, pauschalisieren und sogar Falschmeldungen oder verdrehte, übertriebene Fakten zu verbreiten sind auf jeden Fall auch keine Lösung und definitiv ablehnungswürdig. Nein, nicht nur abzulehnen, sondern sollte sogar aufs Schärfste verurteilt werden.

Rick_Blaine schrieb:So ist es, wie schon Friedrich Wilhelm 1806 sagte: Ruhe ist die erste Bürgerpflicht. Kopf in den Sand stecken und einfach dabei bleiben, dass nicht sein kann was nicht sein darf. So funktioniert Merkelland.

rhapsody3004 schrieb:Na ja durchdrehen und in Panik verfallen, pauschalisieren....

Zwischen diesen beiden Extremen gibts halt aber auch noch was und das vermisse ich manchmal politisch gesehen (sh zB auch was alles im Islamismus-Thread angesprochen wurde)

@rhapsody3004
Lass doch mal die Leute kritisieren wie sie wollen - dieses Genöle von "man sollte es richtig machen" ist langsam abgeleiert.
Aufregen hat mit Emotionen zu tun, man ist ja Mensch.
Es lässt sich zB. bei "Partypeople" leicht sagen..na ja, die waren frustriert und paar Scheiben eingeschlagen um dann bequem ein "Geschäfte sind üblicherweise versichert" nach zu schieben.
Das sagt aber keiner dem Eigentümer ins Gesicht, da könnte nämlich eine sehr menschliche Reaktion folgen.

Abahatschi schrieb:dieses Genöle von "man sollte es richtig machen" ist langsam abgeleiert.

So ist es, ich kann dieses Gejammere nicht mehr hören

Abahatschi schrieb:Lass doch mal die Leute kritisieren wie sie wollen - dieses Genöle von "man sollte es richtig machen" ist langsam abgeleiert.

Rick_Blaine schrieb:So ist es, ich kann dieses Gejammere nicht mehr hören

Was meint ihr?

Dies hier:

Mr.Christian schrieb:Wie lange will man sowas eigentlich noch tolerieren?

Ihr sollt mir nicht antworten!

Aber ich würde mir wünschen, dass ihr mal über meine Frage nachdenkt. ;-)

Abahatschi schrieb:es gibt kein Problem", Deutschland ist sicher

LuL Wer sagt denn sowas dämliches? Respektive, wer glaubt eigentlich sowas dämliches? :D

Abahatschi schrieb:wir waren auch mal Jung (ja, richtig, ich habe mich aber mit Polizisten nicht geschlagen)

Wie läßt sich eigentlich so eine selbstbeweihräuchernde Selbstdarstellung überprüfen?

Abahatschi schrieb:dieses Genöle von "man sollte es richtig machen" ist langsam abgeleiert.

Oh Gott ja, wie recht du hast. Allerdings ist das Gejammere über irgendein Genöle schon lange ausgeleiert.

rhapsody3004 schrieb:Das Problem ist nur, dass der Schmutz gerne pauschalisiert und übertrieben dramatisch-emotinal dargestellt wird und von einigen wenigen sogar als Brandbeschleuniger genutzt wird (Stichwort geistige Brandstifter), um Hass, explizit Fremdenhass und noch expliziter Flüchtlings- und Muslimenhass zu schüren.

So ist es.