calligraphie schrieb:Das ist schon im Ansatz Täter Opfer Umkehr .
Sicher. Und? Ist das etwa etwas Neues?
Unzähligen Gewaltopfer bleibt nichts anderes übrig. Denen hilft es nichts, wenn Unbeteiligte sich über die Tat aufregen, der Täter aber ungeschoren bleibt. Die haben die realen Auswirkungen zu ertragen.
Natürlich ist es moralisch falsch und ändert an der Sache nichts, sondern verschlimmert sie nur. Aber wer will schon, nur der symbolischen Demonstration wegen, seinen Kopf riskieren? Zumal das in diesem Fall ja wortwörtlich zu nehmen ist.
calligraphie schrieb:der Täter muss an seinen kognitiven Fähigkeiten arbeiten .
Theoretisch ja. Praktisch ist es schwierig, ihn dazu zu zwingen. Denn es ist ja nicht immer so, dass der Täter an diesen Fähigkeiten arbeiten WILL. Möglicherweise sieht er sich ja sogar im Recht.
Diese Mörder sehen sich von ihrem Gott legitimiert und werden von ähnlich Denkenden bejubelt. Und genau bei letzterem müsste eigentlich angesetzt werden. Wenn jeder Imam in der Moschee predigen würde, dass man die Meinungsfreiheit und die Menschenrechte auch missliebiger Personen zu achten hat, wäre das schon mal ein Anfang.
@Glünggi Diese deine Wertvorstellungen sind ja sehr edel. Nur führt anscheinend gerade dieses extreme Verständnis für fanatische Mörder eher selten zu deren Läuterung, sondern gefährdet häufiger dritte, unbeteiligte Personen. Sollen andere Menschen also weiterhin den größten Gefahren ausgesetzt bleiben, nur weil irgendjemand Gewissensbisse hat, wenn ein Fanatiker, der sie gern umbringen würde, abgeschoben wird und riskiert, dass ihn in seinem Herkunftsland jemand böse anguckt?
Solche Leute nutzen diese Toleranz aus, und wenn die Gesellschaft, in der sie ihre Taten verüben, die Schuld auch noch bei sich selber sucht, spielt ihnen das zusätzlich in die Hände.