@armleuchter Der Witz ist, dass man dem Schuldner Griechenland nur deshalb neue Kredite gibt und einen Teil der Schulden erlässt, um erstens die Illusion eines Funktionierens des kapitalistischen, spekulativen Zinssystems aufrecht zu erhalten und zweitens einen Totalverlust der eigenen Spekulationen zu vermeiden.
Geht der griechische Staat in den Konkurs, sind nämlich die ganzen, per Spekulation reingesteckten Gelder und die (zum Teil bereits verplanten) erwarteten Gewinne futsch.
Das wiederum wäre doof für Banken, spekulative Akteure oder auch Unternehmen, die Kredit gegeben haben.
Denn die Banken beispielsweise machen Gewinn, indem sie das Geld ihrer Kunden nehmen, damit Kredite verteilen oder spekulieren und so Zinsen einstreichen.
Verspekulieren sie sich oder kann der Kreditnehmer das Geld nicht zurückzahlen, müssen die Banken aus eigener Tasche die Konten ihrer Kunden wieder auffüllen. Das können sie nicht, wenn sie zu viel spekuliert und verloren haben, sie geraten dann in Pleitegefahr oder gehen Pleite, was zu Entlassungen führen kann, zu privaten Verlusten der Bankkunden, fehlender Verfügbarkeit neuer Kredite für andere Interessenten und zu einem Vertrauensverlust in die Systeme von Banken und Kapitalismus.
Die Rettung des griechischen Staates geschieht aus purem Eigennutz seitens des deutschen Staates, der müsste nämlich dann den Fail der Banken, Hedgefonds und Co. ausbaden.
Da man aber nicht zugeben will, dass man sich verspekuliert hat und nun darum ringt, Illusionen aufrecht zu erhalten und Totalverlust zu verhindern, nimmt man seitens Deutschlands die Position eines strengen, aber irgendwie großmütigen Gönners ein und legt die griechische Wirtschaft und Gesellschaft an die Kette auf eine Weise, die es kaum möglich macht, in Zukunft zu florieren und neue oder alte Kredite zurückzuzahlen und auf eigenen Beinen zu stehen.