Griechenland 2015 - Heldenepos oder Tragödie?
30.04.2015 um 17:37Tja genau, es zeigt sich das Vertrauen sich nicht Ausszahlt bei Finanziellen Dingen.
Kc schrieb:Und damit sind sie auf die Nase geflogen. Wer ist Schuld, der ,,Betrüger" oder der Gierschlund?das würde ich ganz klar beantworten: In erster linie ist derjenige schuld der sich geld leiht und es einfach verjuxt. Und genau das war bei griechenland der fall. Hätte das land die kredite, sagen wir mal "unglücklich investiert", würde ich das ggf anders bewerten. Die Griechen (da ist es schon wieder ^^) haben das geld aber einfach in den konsum gesteckt, sie haben im wahrsten sinn des wortes über ihre verhältnisse gelebt. Deswegen trifft sie in allererster linie die schuld.
Oder vielleicht beide?
Kc schrieb:und wenn man sich drüber hätte informieren WOLLEN, hätte man das auch garantiert rausfinden können - warum verleiht man dann immer noch Geld?Ich glaube da unterschätzt du die dreistigkeit der privaten geldgeber. WARUM kam griechenland nach der euroeinführung günstiger an kredite? Weil man die bonität positiver bewertete. Warum war dies so?
Ich leihe niemandem was, wenn ich fast sicher bin, dass er mir das Geld nicht zurückzahlen kann/wird, sondern damit nur einen aufwendigen Lebensstil finanziert.
Denn das ist doch ganz grob fahrlässig.
Viele, große Kreditgeber haben es aber doch genau so gemacht, Prinzip Hoffnung, angetrieben von Gier und dem nächsten Quartalsbonus für einen tollen, neuen Geschäftsabschluss.
Da komme ich nicht umhin, zu sagen: ,,Selber schuld, verehrte Geldgeber!
Kc schrieb:Deutschland täte gut daran, sich nicht hochmütig zu geben, sondern mit Griechenland zusammen ein neues, funktionierendes Staatswesen aufzubauen.sehe ich grundsätzlich ähnlich, ohne schuldenschnitt wird es nicht gehen. Allerdings würde ich das mit einem Grexit verbinden, denn ich bin leider der meinung dass korruption und vetternwirtschaft zur helenischen kultur gehören - man muß ja nur mal in uralten asterix-heftchen blättern, schon da war das bekannt^^. Und auf ratschläge von außen verzichten die stoltzen helenen meiner auffassung nach recht gerne,
Den Griechen klar machen:,,Passt auf, Leute, so geht das nicht nochmal, ihr könnt höchstens knapp über dem lebe, was ihr euch leisten könnt. Wir helfen euch, wirtschaftlich konkurrenzfähig zu werden, damit sowas nicht nochmal aus dem Ruder läuft. Wir helfen euch EIN Mal! Nur, wenn ihr euch dem verweigert, gibt es keine Hilfe mehr."
Dabei wird man nicht um weitere Schuldenschnitte herumkommen, meine ich. Das sollten wir akzeptieren, statt schroff am Prinzip:,,Schulden müssen bezahlt werden" festzuhalten. Grundsätzlich ist das richtig, aber wenn`s nicht mehr geht, geht`s halt nicht.
Mir sind Menschen wichtiger, als die dicken Kontos der Banker und Reichen und Spekulanten.
dunkelbunt schrieb:Und als Geldgeber weiß man auch, worin der Nehmer investieren will, also war es offenbar im gegenseitigen EinvernehmenAch du scheiße :-O . Irgenwo hört die vergleichbarkeit zu privaten kreditnehmern auf^^. Oder glaubst du ernsthaft der käufer einer staatsanleihe weiß wohin das geld fließt?!
dunkelbunt schrieb:Der Konsum ist zunächst mal eine wichtige Säule einer jeden Marktwirtschaft, also kann man hier schon mal nicht von "verjuxt" sprechen. Klingt, als hätten sie es im Ausländischen Casino verzockt, und im Puff verjubelt, wobei auch das sogar noch die Dienstleistungsbranche stärken würdeDas ist jetzt die ganz vulgäre variante einer nachfrageorientierten wirtschaftspolitik :-D ? Kredite aufnehmen, verkonsumieren und dadurch die wirtschaft ankurbeln und anschließend die kredite nicht zurückzahlen... Brillant ;-), aber keynes hatte das irgenwie anders gemeint würde ich vermuten^^ !
armleuchter schrieb:2. Ander glaubten an ein einspringen der leistungsfähigeren staaten - genauso wie es gekommen ist.Das ist doch ein Beweis für meine These über Gier und Spekulation, nicht wahr?
Kc schrieb:Das ist doch ein Beweis für meine These über Gier und Spekulation, nicht wahr?Durchaus! Und leiter konnte diese gier nicht - wie in der theorie - vom markt bestraft werden. "to big to fail", wir kennen ja das drama. Und offensichtlich ein fehler im system, den man m.E. auch jetzt nur halblebig behoben hat.
dunkelbunt schrieb:Schau, selbst wenn sie es nur für BMWs etc. und sonstigen Konsum von Beamten im Land ausgegeben hätten, dann wäre doch alles irgendwo in der besseren Mobilität, im höheren Einkommen der Dienstleister, die diese Beamten eben auch versorgen, in der ganzen Infrastruktur gelandet, nicht wahr?Nein. Da die griechen immer ein sehr großes außenhandelsdefizit haben landen diese kredite zum großen teil wieder im ausland - häufig sogar bei den kreditgebenden ländern - z.B beim exportweltmeister deutschland. Genau das ist ja das üproblem wenn ein land wie griechenland das geld v.a in den konsum steckt.
dunkelbunt schrieb:ffenbar wurde es aber nicht wirklich breit verkonsumiert, sonder landete wie man hört oft in den Händen weniger, was wohl auch die damalige konservative Regierung mit Hilfe der unseren verbrochen hatte.Mal ganz abgesehen davon dass ich nicht weiß was in dem fall die deutsche regierung verbrochen hat ist das richtig.
dunkelbunt schrieb:von wegen "die Griechen" waren es, weil sie es verkonsumierten. Das wäre ja sogar noch sehr gut, wenn es so wäre.V.a ware es die korrupte oberschicht, der staat und der riesige beamtenapparat. Aber auch der OttoNormalgrieche profitierte indem er z.B weniger steuern zahlte. Normalerweise sollte man nämlich mit diesen seinen aufgeblähten staatsapparat finazieren.
dunkelbunt schrieb:Offenbar wurde es aber nicht wirklich breit verkonsumiert, sonder landete wie man hört oft in den Händen weniger, was wohl auch die damalige konservative Regierung mit Hilfe der unseren verbrochen hatte. Und da sieht das schon wieder etwas anders aus.. von wegen "die Griechen" waren es, weil sie es verkonsumierten. Das wäre ja sogar noch sehr gut, wenn es so wäre.Ich weiss nicht. Das hört sich bei dir so an, als müsste man nur allen genug Geld ausstellen, und schon würde die Wirtschaft laufen. Die Praxis zeigt aber wohl eher, dass sich Geld dann entwertet (Inflation) weil es ohne Deckung zu stehen scheint und eigentlich kaum jemand mehr Arbeit und damit Produktion schaffen müsste, weil sie sich auch so alles leisten könnten; nicht unbedingt die perfekte Einladung zu Leistung. Umgekehrt könnten auch einige Wenige in Griechenland zwar alles für sich irgendwo vielleicht haben, aber es wäre nie zur Krise in diesem heutigen Sinne gekommen, weil Geld sowieso umlaufen muss, nehme ich an (Man korrigiere mich) und diese Wenigen richtig hätten investieren können, damit Arbeit schaffen können und alles wieder zurück zahlen können.
dunkelbunt schrieb:Du weißt was unsere deutsche Regierung verbrochen hat, sie hat den dortigen Konservativen die Stange gehalten, und auf weitere Kredite gedrängt. Das war ein Fehler der sicher nicht mit "Aussenhandelsdefizit" zu erklären ist.du glaubst dass deutsche regierungen mitverantwortlich sind, dass die griechen bis heute nicht in der lage sind steuern einzutreiben ? Ernsthaft?
dunkelbunt schrieb:Denn.. wenn das Geld dort wirklich verkonsumiert wäre, wäre in der breiten Masse viel Kapital vorhanden.Unsinn. Wenn ein griechischer beamter sein üppiges jahresgehalt nutzt um 3mal in den urlaub zu fliegen und den neuen 5er BMW zu kaufen, wo wird denn da kapital gebildet? die kohle für den urlaub ist sofort weg, der BMW ist nach 3 jahren nur noch die hälfte wert. Schöne kapitalbildung, aber exemplarisch. Griechenland hat die kredite einfach verfrühstückt: z.B beamten bezahlt die kein mensch braucht. Und jetzt ist die kohle einfach weg. Naja genaugenommen ist sie nicht weg, sondern zum teil wieder beu uns , bei den limousinenherstellern usw. Aber für die griechen ist sie weg, wie man sieht^^.
dunkelbunt schrieb: Stattdessen landete das Geld mit Hilfe unserer und derer Konservativen in den Taschen einiger weniger, die ohnehin kaum steuern Zahlen, und nun wird das dem Bürger angelastet. Das war ein großangelegter Betrugsfall, so wie ich das sehe, und es wundert mich nicht, dass sich die normalen Menschen dagegen so wehren.nochmal - was haben unsere konservativen damit zu tun wenn die griechen vom ihren reedern keine steuern wollen? Das ist in der tat ein großangelegter betrugsfall, den aber die griechische gesellschaft mit ihrer vetterlestradition zu verantworten hat. Unser konservativen sind allerdings schuld, dass so ein land den euro überhaupt bekommen hat.