Griechenland 2015 - Heldenepos oder Tragödie?
18.07.2015 um 17:29Für den Tourismus wäre ein Grexit nicht Fatal sondern ein Segen. Ferien in Griechenland würden so billig wie noch nie.
Der Grexit, der Austritt Griechenlands aus der Euro-Zone, ist tabu. Dabei ist ökonomisch die Lage klar: Was für die deutsche Wirtschaft gut ist, schadet in einer gemeinsamen Währungsunion Griechenland, und umgekehrt. Zu unterschiedlich ist die wirtschaftliche Ausgangslage. Das war bei Gründung des Euros auch klar. Allerdings hoffte man auf eine schnelle Anpassung – natürlich in dem Sinne, das Griechenland auf Deutschlands Leistungsniveau hochschnellt wie ein Hochspringer. Eine Illusion.http://www.rolandtichy.de/tichys-einblick/griechen-krise-per-grexit-zu-glueck-und-frieden/
Jetzt fordert einer der wichtigsten Berater von Griechen-Regierungschef Alexis Tsipras (41) den schnellen Ausstieg seines Landes aus dem Euro („Grexit“): Costas Lapavitsas (54), Abgeordneter im griechischen Parlament für das regierende Linksbündnis „Syriza“. Im Interview schockiert er mit der Forderung nach einem kompletten Schuldenerlass für sein Land. Das sei die Voraussetzung für den „Grexit“, meint der Professor für Ökonomie an der Universität London, Wirtschafts-Kolumnist beim angesehenen britischen „Guardian“. Dabei haben wir das auf dieser Site bereits mehrfach beschrieben – und ergänzen das mit den Analysen von Lapavitsas.
Es gibt Regularien und die sind bewusst so gemacht, ändert man dieses ist das der anfang vom ende der Europäischen Gemeinschaftgreenkeeper schrieb:Man muss für diesen Fall eben neue Regularien schaffen und kann sich nich einfach damit herausreden dass es für diesen Fall keine gibt.
ich war in einigen ländern unterwegs wo man Euro (alle ex jugoslawischen staaten) oder Dollar als inoffizielle 2. währung schon lange benutzt und alle hatten mit den selben Problemen zu kämpfen weil die eigene währung zu schwach ist.Chavez hatte in Venezuela gewisse Produkte aus dem wettbewerb genommen und in kuba gab es lebensmittel coupon..das alles spielte im untersten rahmen der grundbedürfnisse sich ab und alles was besser war ....gabs nur in harter $ währung und genau das spaltetgreenkeeper schrieb:Isolieren? wovon? Und das mit dem Taxi fahren is ja nun mal kein Argument. Wichtig is das die Preise für Lebensmittel usw. stabil bleiben und noch einigermaßen bezahlbar sind.
ach ja sieht man ja an griechenland wie "lernfähig" man da ist ...greenkeeper schrieb:die EU hätte gezeigt das sie lernfähig is und gemachte Fehler durchaus auch korrigieren kann.
Nachfrage wonach ? Griechische Luxusautos oder Computerkomponenten oder nach den immensen Rohstoffvorkommen ?mayday schrieb:Als auch, vielleicht etwas weniger wie 50% das wird sich aber einpendeln..aber 300:1 ist total unrealistisch, du vergisst, wenn die Sache anläuft wird Griechenland billiger und das erzeugt eine erhöhte Nachfrage.
Weils sonst Grexit gibt.catman schrieb:Wunder mich nur, warum man sich nicht mit Händen und Füßen dagegen gewehrt hat.
in diesem konkreten Beispiel stand das damals garnicht zur Debatte. Andererseits war die damalige Regierung dermaßen korrupt, dass mich das wiederum doch nicht wundert.aseria23 schrieb:Weils sonst Grexit gibt.
z.B. Immobilien, die dann in Drachmen billiger sind..über 100 Milliarden griechisches Vermögen ist in Euro im Ausland geparkt, ein Teil davon fliesst zurück, die gehen in Griechenland auf Schnäppchenjagt, die kennen die Situation vorort besser als alle ander Investoren. Mit dem Effekt, dass der Rückfluss von Geld nach Griechenland in die Drachme, diese Währung auch etwas stärkt und der Renovierungs und Bauboom schafft Arbeitsplätze. Werden Fabriken gekauft und renoviert, hat es sogar positive nachaltige Effekte für Arbeitsplätze.catman schrieb:Nachfrage wonach ?
... es gibt regularien und die sind bewusst so gemacht, ändert man dieses ist das der anfang vom ende der Europäiscchen GemeinschaftNa das erklär mir mal. Es geht hier übrigens um die Europäische Union. Die Europäische Gemeinschaft is bereits Geschichte. Nur mal so nebenbei.
Das mag ja auch zeitweise so sein, die Frage is eben nur wie lange. Griechenland is nun auch nich unbedingt mit den Ex-Jugoslawienstaaten zu vergleichen. Ich sehe immer noch kein Argument bei Dir was wirklich gegen einen geordneten Grexit sprechen könnte, außer vielleicht das Luxuswaren zunächst einmal für den Normalgriechen nich mehr erschwinglich wären. Und mit den von der EURO-Zone aufgezwungenen Sparmaßnahmen wären sie es dann aber, oder?smokingun schrieb:alles was besser war ....gabs nur in harter $ währung .
z.B. Immobilinen, die dann in Drachmen billiger sind.ehmmm... wenn ne Bude z.B. 100.000 Euro kostet, dann wird man doch nicht 100.000 belassen und statt Euro Drachme hinschmieren.
sie wissen wen sie schmieren müssen, mehr aber auch nicht.mayday schrieb:die gehen in Griechenland auf Schnäppchenjagt, die kennen die Situation vorort besser als alle ander Investoren
klingt ein bisschen mehr nach Science Fiction. Zuviele Faktoren unberücksichtigt und viel zu optimistisch, so sollte man eine wirtschaftliche Prognose nicht aufstellen...mit Immobilienblasen sind schon etliche Länder auf die Fresse gefallen, falls du dich noch erinnerst :)mayday schrieb:Mit dem Effekt, dass der Rückfluss von Geld nach Griechenland in die Drachme, diese Währung auch etwas stärkt und der Renovierungs und Bauboom schafft Arbeitsplätze.
Wo leben die Deutschen? Tipp: Deutschland erlebt gerade einen Bauboom, mehr Häuser, mehr Wohnungen.catman schrieb:Und selbst wenn, wenn alle Immobilien verkauft sind, wo sollen die Griechen wohnen ?
wegen spottbilliger Kredite....brauchst mir nicht so von oben herab mit "ein Tipp" kommen, habe selber 2 gekauft...die erste ist in 4 Jahren abbezahlt :)mayday schrieb:Deutschland erlebt gerade einen Bauboom, mehr Häuser, mehr Wohnungen.
das bringt aber nix, wenn man nix produziert, was man exportieren könnte. Würde gehen, wenn beispielsweise deutsche Industrie da was hinbaut, weil is ja nich weit weg, aber dann beisst du dir in den Arsch, weil hierzulande nix mehr produziert wird. Ist doch garnicht kompliziert, den Kreislauf zu betrachten.mayday schrieb:Mit der Drachme sinken die Löhne, weil diese in Drachme ausbezahlt werden
schon okay.. mich hats nur aufgeregt, weil ich eben persönlich da was am Laufen habe :)mayday schrieb:ok sorry, klingt tatsächlich etwas arrogant, "tipp" nehm ich zurück
Griechenland exportiert schon, stellt z.B. sogar Medikamente her, die werden für den Export billiger, oder früher ein grosser Wirtschaftsfaktor war die Agrarwirtschaft, diese wprde auch profitieren, die Tourismusbranche sowieso.Griechenlands Industrie ist für den Popo.
gerade das verstehe ich nicht, warum man das so zertrampelt hat. Na vielleicht besinnt man sich noch und baut es wieder auf.Nerok schrieb:oder früher ein grosser Wirtschaftsfaktor war die Agrarwirtschaft,
das Betätigungsfeld ist völlig unwichtig, wichtiger ist, wieviel Umsatz damit generiert wird.Nerok schrieb:Wie ich schonmal verlinkte war der größte und wertvollste Börsennotierte Konzern vor 5 Jahren ein Flaschenabfüller für Coca-Cola.
Weil sie der Hochleistungsagrarwirtschaft der Industriestaaten keine Konkurrenz mehr bieten konnten, nachdem durch das künstlich nach oben geschraubte Lohn-Preis-Niveau die Bauern nicht mehr Wettbewerbsfähig waren. Aber die Bedingungen sind dort schon gut, also können sie wieder was draus machen.catman schrieb:gerade das verstehe ich nicht, warum man das so zertrampelt hat. Na vielleicht besinnt man sich noch und baut es wieder auf.