Phantomeloi schrieb:Ne, nix VT :) alles "Experten". Sowohl die von den feinen Bankenvierteln im edlen Zwirn, die mit Maybach anfahren, als auch die elitären Staaten, bzw. gut ausgebildeten und gesicherten Staatsoberhäupter, bzw. Politiker, die eine solche "Empfehlung" akademisch/wirtschaftlich für gut halten , oder auch die, die wiederum rumblöken, das alles sei reine Fiktion. Lauter Experten auf den Feldern.
Riiiichtiiich, und Experten kosten nun mal. Und wenn man's hat, kann man auch gleich die besten fragen. Full house auf'n Tisch!
:)Nahtern schrieb:Was hat dass mit HarzIV zu tun?
Ich wollte damit zum Ausdruck bringen, wie der Systemfrust gerne auf die gesellschaftlich Schwächsten abgeladen wird. Als Hartzer gehört man zu dieser Klientel. Man ist stigmatisiert. Und man ist das Torgehäuse, in das die deutschen Wutbürger ihre Strafstöße reinballern. Leider nur ins falsche Tor, weil die Hartzer nicht die Richtigen zum Blamen sind, sondern eigtl. sind es die Vorstände und Banker, die ihren Job verkacken und sich dafür vom Taxpayer noch fürstlich bezahlen lassen.
Nahtern schrieb:Nazikeule ist hier als Rethorische Figur zu verstehen, also es geht nicht um die keule an sich, sondern um den effekt, den sie auf eine disskusion hat
Ok.
Nahtern schrieb:Wenn die Regierung sich mit Gewalt an der Macht gehalten hätte, oder die Korruptheit kein offenes Geheimniss gewesen wäre, könnte man das so geltend machen, aber nicht, wenn eine oder mehrere Regierungen über jahrzehnte demokratisch gewählt wird.
Dem Volk ging es ja ganz gut, solange man in der Blase lebte, jetzt wo sie geplatzt ist, und man in der realen Welt angekommen ist, kann man nicht plötzlich alle Schuld von sich abwälzen.
Vor allem wenn man selber nichteinmal selbst zeichen der Besserung zeigt, und z.B. mal mit der Steuerehrlichkeit anfängt.
Ja, dem ging es ganz gut. Kassierten sogar Rente für Tote, oder horrend hohe Stundenlöhne mit freier Pausenzeit. Dass sowas nicht ewig funktioniert, ist nur logisch, aber wer sich als Vertreter der neuen Währungsunion in Szene setzt und parallel ein nicht in diese passendes Land hineinholt, kann noch so oft die Kovergenzkriterien runterleiern - sie verpuffen zu heißer Luft. Deutschland und Frankreich hielten sich selbst nicht an diese Kriterien, hatten aber genug Einfluss, um das mal gepflegt unter den Teppich fegen zu lassen.
Zu was haben die 'Rettungs'pakete geführt? Die Reichen transportierten ihr Kapital aus Griechenland heraus nach London oder in die Schweiz. Was soll denn da noch besteuert werden, wenn nur die Sparguthaben der normalen Bevölkerung übrig bleiben?
Mit der Shoppingtour der EZB, bei der für über 130 Milliarden € griechische und andere Schrottpapiere getickt wurden, hat die EZB höchstselbst die Regeln des Maastricht-Vertrags gebrochen: „Kredite sind ebenso verboten wie der unmittelbare Erwerb von Schuldtiteln durch die EZB.“ (Art. 104 - vgl.
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/eurokrise/ezb-nachfolger-um-jeden-preis-11143349.html).
Bleibt ja noch die Frage, wohin die Gelder der Hilfspakete eigtl. fließen. Für die, die's sowieso wussten, keine Überraschung:
Bundeskanzlerin Angela Merkel und der deutsche Finanzminister Wolfgang Schäuble mögen Griechenland für seine Opfer loben und Tranchen und neue Hilfe versprechen, sofern die Griechen ihre Verpflichtung einhalten, sich … selbst zu vernichten. Jedoch bleibt es eine Tatsache, dass ein minimaler Teil (sprich gerade einmal 1,6%) der Kredite und eigenen Finanzierungen, welche das Land erhält, in den staatlichen Haushalt und die reale Wirtschaft mit ihren Menschen fließen.
Dagegen dient fast die Gesamtheit der Hilfe an Griechenland der Bedienung seiner Gläubiger. “Die Gelder flossen von der einen Tasche in die andere“, dies ist die einzige Wahrheit bezüglich 89% der Kredite, die von der Troika als Hilfe an das überschuldete und leidende Griechenland gewährt wurden. Wie bezüglich dieser Gelder neulich auch die Nichtregierungsorganisation Attac erklärte, “flossen sie vorbei, erreichten jedoch nicht die Menschen“.
Tatsächlich kamen von den 212 Mrd. Euro, die Griechenland bis heute (Juli 2013) als Kredit von der Troika gewährt wurden, in der realen Wirtschaft nur ungefähr 16,6 Mrd. Euro (also 8,8%) zur Deckung des primären Defizits (Gehälter, Renten usw.) und weitere 4,9 Mrd. Euro (2,3% des BIP) für die fälligen Verbindlichkeiten, also gerade einmal 11% der Gesamtsumme an.
http://www.griechenland-blog.gr/2013/07/griechenland-hilfe-fliesst-zu-98-prozent-an-die-glaeubiger/38831/Bislang haben die Euro-Mitgliedsländer und der Internationale Währungsfonds Griechenland mit rund 226 Milliarden Euro ausgeholfen, doch davon flossen nur 15 Milliarden in den unmittelbaren Betrieb des Staates, also etwa in die Polizei und in Renten. Inklusive indirekter Staatsausgaben kommt man auf 27 Milliarden Euro – gerade einmal elf Prozent der Gesamtsumme. Der Grund dafür: Die griechische Regierung musste ihre Ausgaben massiv kürzen.
(...)
Dagegen wendete Griechenland mehr als 40 Milliarden Euro für Zinszahlungen auf. Um fällige Kredite abzulösen, musste Athen sogar auf 81 Milliarden Euro zugreifen. Addiert man zu diesen beiden Werten noch Rückzahlungen an den Internationalen Währungsfonds im Umfang von circa neun Milliarden, wird klar: 132 Milliarden Euro flossen allein in den Schuldendienst. Mehr als Hälfte der Hellas-Hilfen.
Außerdem kostete der Schuldenschnitt im Frühjahr 2012 fast 35 Milliarden Euro, rund 14 Prozent der Troika-Unterstützung. Griechenland wurde zwar ein Teil der Schulden erlassen, doch waren damit weitere Kosten verbunden. Weitere 48 Milliarden Euro brauchte das Land, um die Banken des Landes am Leben zu halten.
http://www.zeit.de/wirtschaft/2015-02/eurokrise-griechenland-eu-hilfen-grafikIn dem von dir geposteten Spiegel-Link stehen die Begründungen, warum die Besteuerung der Reeder scheitert, schon drin.