chüls schrieb:Nein, aber wir machen es trotzdem. Selbst am unteren Ende der Gesellschaft leben die Menschen hierzulande noch wie im Schlaraffenland. Ich hatte das hier schonmal vorgerechnet, eine Hartz4-Familie mit 2 Kindern hat mehr als 50,- Euro jeden Tag zum Leben, 30 Tage im Monat. Und die Warmmiete für ihre Bleibe kommt noch dazu.
So gut geht es uns mit den bösen Kapitalisten, die gegen die Wand fahren.
Die sozialen Netze sind kein Verdienst der "Kapitalisten", sondern der Arbeiterbewegung, die seit Anfang der Industrialisierung verstärkt um vernünftige Arbeits- und Lebensverhältnisse kämpft.
Wenn du ein sehr gutes Beispiel für Erzkapitalismus mit der Anwendung von Humankapital in seiner gröbsten Ausprägung haben willst, musst du dir mal die Geschichte der Feudalherren mit den Leibeigenen ansehen. Land und Leute waren Kapital und im Besitz des Herren, das soziale Netz war die Kirche und das was man erbetteln konnte, der Rest der Verhältnisse ist in Geschichtsbüchern gut dokumentiert.
Erst als die Bauern etwas gebildeter und organisierter wurden, konnten sie sich gegen die Ausbeutung auflehnen. Und hier ist auch der Schlüssel zum Wohl der ganzen Gesellschaft. Bildung und Organisation von Grund auf. Nicht nur in der Elite, wie früher eben.
Deshalb ist ja auch unsere gesellschaftliche Grundordnung so auf Humanismus ausgelegt, weil nun mal jeder in der Gemeinschaft zählt, und auch was beitragen kann. Und sei es nur als Konsument -der dem "Kapitalisten" letztlich auch erst seinen Gewinn ermöglicht- , der allerdings auch erst ein Einkommen braucht, um konsumieren zu können.
Ist ja auch alles ein Kreislauf, und der Reiche wäre ohne den Armen auch nicht Reich, weil jeder andere auch genug Geld hätte, und keiner keinem mehr was abkaufen bräuchte.. man hätte zwar viel Geld, aber könnte nicht wirklich was kaufen, weil jeder genug Geld hätte, und nicht Arbeiten müsste, sozusagen. Das Arm-Reich-Gefälle (Oder besser Bedürftig-Bedürftig-Tauschpotenzial) ist also wichtig, damit das Geld (und damit der ganze Markt) in Bewegung bleibt, sonst verliert es (und die Waren) an Wert.
Steht ja alles in einem ziemlich engen Verhältnis zueinander, und ist eben relativ, je nach Bedürfnis und so.
;)