Auch mit der Bundeswehr, der deutschen Armee, ist tatsächlich nicht mehr viel los. Genau wie die Polizei, die öffentliche Verwaltung, das Sozialwesen und die (universitäre) Bildung wurde auch die Armee kaputt gespart. Stattdessen wurden Unmengen an Geldern in solch sinnlose Aktionen, wie Bankenrettungen, niemals fertig werdende Flughäfen (BER), oder auch Stuttgart 21, usw. gepumpt.
Eine solche Politik war und ist gefährlich und zwar nicht nur, weil sie das durchgehende Versagen deutscher Politiker aufzeigt, was verständlicherweise zu immer mehr Politikverdrossenheit führt und als Folge davon Rechts- und Linksextreme stärkt, sondern auch, weil die europäischen Partner längst nicht so verlässlich sind, wie deutsche Regierungen sich das selbst gerne eingeredet haben. Das hat man sowohl in der Euro-Krise, als auch in der Flüchtlingskrise gesehen. Natürlich darf man in beiden Fällen nicht verschweigen, dass Deutschland wenigstens einen typisch deutschen Sonderweg beschreiten wollte und damit Irritationen hervorgerufen hat.
Scheinbar sind deutsche Politiker aber nicht in der Lage, selbst einfachste Lektionen aus der Geschichte zu lernen. Nämlich, dass ein deutscher Sonderweg meist zu nichts Konstruktivem führt und dass selbst das auf Expansion ausgerichtete Dritte Reich sechs Jahre brauchte, um aus der einhunderttausend- Mann-Reichswehr eine schlagkräftige Wehrmacht zu schaffen.
Natürlich will ich damit nicht sagen, dass Deutschland eine neue Wehrmacht brauchen würde, sondern lediglich aufzeigen, dass man eine Armee nicht innerhalb von ein paar Wochen neu aufstellen, ausrüsten und ausbilden kann.
Wenn Deutschland aber, wie von der UN und der EU gefordert, mehr weltweite Verantwortung übernehmen soll und andrerseits auch in der Lage sein muss sein Staatsgebiet zu verteidigen, dann braucht es eine effektive Einsatzarmee und eine effektive Landesverteidigung. Derzeit hat Deutschland aber weder das eine, noch das andere. Nachzulesen heute hier:
http://www.welt.de/politik/deutschland/article152233092/So-schwach-ist-Deutschlands-Rolle-in-der-Welt.htmlNun mögen einige ja immer wieder sagen, was soll das ganze Theater? Krisen gab es weltweit immer und nie ist Deutschland etwas dabei passiert. Tja, richtig, nur hat Deutschland sich auch früher aus meist allem herausgehalten, mit Verweis auf das Dritte Reich. Zumindest solange, bis es damit sogar den ehemaligen Feinden/Alliierten auf den Nerv ging und man Deutschland mehr oder weniger in die Verantwortung gezwungen hat.
Doch welches Bild gibt Deutschland nun eigentlich ab, in einem Europa das längst nicht mehr so sicher zu sein scheint, wie früher und einer globalisierten Welt, in der uns die Handlungen offensichtlich größenwahnsinniger Regenten (Putin, Erdogan, Assad oder die Familie Saud und die Mullahs in Teheran) und terroristischer Organisationen mittlerweile auch direkt betreffen?
Ein lächerlich schwaches Bild, eine Art Papiertiger, ohne Zähne. In den internationalen Krisen wird Deutschland kaum ernst genommen, weil das Gegenüber weiß, dass Deutschland sowieso nicht anders kann, als zu reden und innenpolitisch folgen den großen Worten von Humanität und "Wir schaffen das", keine entsprechenden Taten, denn da wie dort fehlen die entsprechenden Mittel, als auch Fähigkeiten.
Es bleibt zu hoffen, dass dem deutschen Wähler irgendwann mal auffällt, dass man die derzeitigen Berliner Witzfiguren durchaus auch abwählen kann und sollte, statt sich weiterhin, innen- wie außenpolitisch, ein X für ein U vormachen zu lassen.