Russland das Buhland... aber warum?

frivol schrieb:Das kann Putin eigentlich egal sein, weil so wie der Nawalny, sitzt Girkin ja schon im Knast. Nur die noch draußen rumlaufen könnten Putin gefährlich werden.

Ob es Putin egal ist, wird sich am 18. September entscheiden.
Eigentlich soll Girkin an dem Tag nämlich aus der Untersuchungshaft entlassen werden...

Ich persönlich glaube, dass dies dann auch geschehen wird.
Allerdings ist er dann entweder handzahm (auf Kreml Linie) oder aber alsbald mausetot.

Das Putin derzeit gegen die MilBlogger vorgeht, mag für einen kurzen Moment die Kritik eindämmen, mittelfristig fliegt ihm der ganze Laden dadurch aber zwangsläufig um die Ohren.

Zz-Jones schrieb:Das Putin derzeit gegen die MilBlogger vorgeht, mag für einen kurzen Moment die Kritik eindämmen, mittelfristig fliegt ihm der ganze Laden dadurch aber zwangsläufig um die Ohren.

Nein glaube ich nicht. Die öffentliche Meinung verbessert sich für Putin, wenn es weniger öffentliche Kritik gibt. Nawalny, Prigoschin, Girkin, einen nach dem anderen ausschalten. Jeden der was gegen Putin und den Krieg sagt verhaften.

@frivol
ob sich die Meinung wirklich verbessert? Die Russen sind auch nicht blöd, die wussten auch zu UDSSR Zeiten, dass die da Oben lügen.

Und laufende Rekrutierungen von Soldaten, der Sold wurde extrem erhöht, fallen denen doch auch auf.
Dann noch laufend gesperrte Flughäfen, weil mal wieder Papierflieger der Ukrainer in Russland rumfliegen, hier und da einschlagen.
Gerade der einflussreiche Westen Russlands mit seinen wohlhabenderen Bürger bekommt mit wie es nun Russland trifft.

Röhrich schrieb:ob sich die Meinung wirklich verbessert? Die Russen sind auch nicht blöd, die wussten auch zu UDSSR Zeiten, dass die da Oben lügen.

Das mag sein, aber solange niemand öffentlich in Opposition zu Putin und dem Krieg steht, bleibt es die private Meinung von einigen Leuten.

Und wen willst du außer Putin wählen? Es gibt eigentlich nur die Parteien der Kommunisten und der Rechtsextremisten, die beide den Krieg unterstützen und die bekommen jeweils ca. 10%. Für Putin bleiben ca. 75% offiziell. Und warum sollten die Wahlen überhaupt korrekt ablaufen, glaubst du Putin holt sich Wahlbeobachter vom Westen dazu?

Ich denke viele Russen haben auch andere Sorgen als die Ukraine.

frivol schrieb:Das mag sein, aber solange niemand öffentlich in Opposition zu Putin und dem Krieg steht, bleibt es die private Meinung von einigen Leuten

Es gibt keine Opposition mehr in Russland. Und wer sich öffentlich äußert, denen ergeht es wie Nemzow, Nawalny oder Politkowskaja. Außerdem sind die Russen gehirngewaschen. Gibt ja genug Interviews mit Bürgern auf der Straße.

frivol schrieb:Nein glaube ich nicht. Die öffentliche Meinung verbessert sich für Putin, wenn es weniger öffentliche Kritik gibt. Nawalny, Prigoschin, Girkin, einen nach dem anderen ausschalten. Jeden der was gegen Putin und den Krieg sagt verhaften.

Durch das Fehlen solcher Ventile wird doch die öffentliche Meinung zu Putin nicht besser.
Wenn ein "Dampf ablassen" nicht mehr möglich ist, platzt der Kessel einfach irgendwann. Bisher war Putin mit diesem "andere Meinungen zulassen" eigentlich ganz gut gefahren, konnte sich die Bevölkerung doch somit einfach ihre "Lieblings-These" herauspicken.
Fällt dies weg, muss der Kreml von nun an ganz alleine Antworten liefern.
Zunehmende Inflation und Rubelverfall wird die Bevölkerung zudem womöglich auch noch aus ihrer jetzigen Lethargie erwachen lassen..

Zz-Jones schrieb:Durch das Fehlen solcher Ventile wird doch die öffentliche Meinung zu Putin nicht besser.

Also wenn sich niemand öffentlich gegen Putin stellt, sei es in der Presse oder in großen sozialen Netzwerken, warum sollte ich als Russe dann an Putin oder dem Krieg zweifeln?

So könnten Russen denken:
"Selbst wenn bekannte Menschen von mir im Krieg sterben oder schwer verletzt werden, würde ich als Russe die Schuld der NATO geben. Hätte die NATO die Ukraine nicht unterstützt, dann hätten wir Russen schon längst gewonnen. Wenn die vom Westen unterstützte Nazi-Regierung in Kiew fällt, dann kommt die Ukraine wieder zu Russland"

Zz-Jones schrieb:Zunehmende Inflation und Rubelverfall wird die Bevölkerung zudem womöglich auch noch aus ihrer jetzigen Lethargie erwachen lassen..

Das glaube ich eher, wenn es an den Geldbeutel geht, dann rebellieren die Leute.

frivol schrieb:Also wenn sich niemand öffentlich gegen Putin stellt, sei es in der Presse oder in großen sozialen Netzwerken, warum sollte ich als Russe dann an Putin oder dem Krieg zweifeln?

Russland ist nicht Nordkorea.
Eine einfache VPN reicht auch dort aus, um sich zu informieren.
Zumal, diese Ultranationalisten großen Teilen der Bevölkerung ja quasi auch aus der "Seele" gesprochen haben.
Wenn es jetzt nur noch "rosarote Elefanten" aus einem Land aus "Milch und Honig" gibt, welches sich jedoch komplett von der Realität losgelöst hat, kann das auf Dauer nicht gutgehen.
Wollte er dies durchziehen, müßte er das Internet abschalten und die Daumenschrauben für die Bevölkerung noch viel härter anziehen. Ja, wie gesagt, er müßte sich dann im Grunde Nordkorea als Vorbild nehmen.

Zz-Jones schrieb:... Wenn ein "Dampf ablassen" nicht mehr möglich ist, platzt der Kessel einfach irgendwann. ...

Das weiß Putin sicher auch. Allerdings kann "irgendwann" auch weit in der Zukunft liegen. Das muss ja nicht zeitnah geschehen. Putin denkt sicher das er genug Zeit hat den Krieg zu gewinnen und danach mit der Opposition endgültig abzurechnen.

Ahmose schrieb:Putin denkt sicher das er genug Zeit hat den Krieg zu gewinnen und danach mit der Opposition endgültig abzurechnen.

Eine klassische Fehlannahme sozusagen.
Unabhängig davon, dass er den Krieg nicht gewinnen kann, begünstigt er somit im Grunde dann ja auch erst die Entstehung einer nennenswerten Opposition.
Das, was vorher zersplittert war, eint dann der Unmut gegen die vorhandene Regierung.
Kleine unbedeutene Gruppen lassen sich wesentlich besser unter Kontrolle halten und gegeneinander ausspielen, als wenn da jetzt (mangels Alternativen) eine einzige Bewegung entstehen würde.

SomertonMan schrieb:Es gibt keine Opposition mehr in Russland. Und wer sich öffentlich äußert, denen ergeht es wie Nemzow, Nawalny oder Politkowskaja. Außerdem sind die Russen gehirngewaschen. Gibt ja genug Interviews mit Bürgern auf der Straße.

Es kritisiert niemand mehr öffentlich, weil jeder der den Mund aufmacht mit Repressalien zu rechnen hat. Bestimmt gibt es eine ganze Menge Gehirngewaschener in Russland, aber ich glaube nicht, dass das die Mehrheit ist.

Wurstsaten schrieb:Es kritisiert niemand mehr öffentlich, weil jeder der den Mund aufmacht mit Repressalien zu rechnen hat. Bestimmt gibt es eine ganze Menge Gehirngewaschener in Russland, aber ich glaube nicht, dass das die Mehrheit ist.

Beschäftige dich doch einfach mal, mit der politischen Kultur in Russland.

Du und einige andere, treffen gebetsmühlenartig immer die selbe Fehleinschätzung.


Der gemeine russische Bürger, interessiert sich überhaupt nicht für politische Belange.

Nicht unter Putin, nicht unter seinen Vorgängern, nicht unter dem kommunistischen Sowjet-Regime.


Das Ausüben/hinterfragen/kritisieren von politischen Dingen, findet nur in einer sehr kleinen Bevölkerungsschicht statt.


Russland hat nicht unsere politische Kultur, wo sich der Großteil der Bürger umfassend informiert, um an der Politik teilhaben zu können.

EDGARallanPOE schrieb:Beschäftige dich doch einfach mal, mit der politischen Kultur in Russland......Der gemeine russische Bürger, interessiert sich überhaupt nicht für politische Belange.

Um die russische Kultur zu verstehen sollte man sich einfach die Interviews von 1420 anzuschauen. Da ist das gesamte Spektrum vertreten. Vom komplett gehirngewaschenen Ultrafaschist, über den völlig politisch apathisch Uninteressierten, dann diejenigen die sich lieber gar nicht äussern wollen bis hin zu den Mutigen die den ganzen Mummenschanz durchschauen und eins zu eins Tacheles reden wie die Situation wirklich ist und sich nicht scheuen, vor laufender Kamera Russland als Alleinschuldigen anzuprangern, wirklich eine beachtliche Bandbreite.

EDGARallanPOE schrieb:Beschäftige dich doch einfach mal, mit der politischen Kultur in Russland.

Du und einige andere, treffen gebetsmühlenartig immer die selbe Fehleinschätzung.


Der gemeine russische Bürger, interessiert sich überhaupt nicht für politische Belange.

Nicht unter Putin, nicht unter seinen Vorgängern, nicht unter dem kommunistischen Sowjet-Regime.


Das Ausüben/hinterfragen/kritisieren von politischen Dingen, findet nur in einer sehr kleinen Bevölkerungsschicht statt.

Ich denke, ich kenne die politische Kultur der Russen ganz gut, denen ist nicht alles egal, aber die Erfahrung, die sie über Generationen gemacht haben, ist die, dass es sich nicht lohnt gegen etwas, das »die da oben wollen«, aufzulehnen. Die Herrscher sind noch nie pfleglich mit dem Volk umgegangen und haben es meistens nur missbraucht. Glasnost und Perestroika hat keiner verstanden, deswegen ist Gorbatschow gescheitert und nach ihm sind gleich Usurpatoren an die Macht gekommen. Mir hat ein Russe mal gesagt: »Wenn du die Scheiße nicht ertragen kannst, musst du halt Wodka trinken«

Zz-Jones schrieb:Eine klassische Fehlannahme sozusagen.
Unabhängig davon, dass er den Krieg nicht gewinnen kann, begünstigt er somit im Grunde dann ja auch erst die Entstehung einer nennenswerten Opposition.
Das, was vorher zersplittert war, eint dann der Unmut gegen die vorhandene Regierung.
Kleine unbedeutene Gruppen lassen sich wesentlich besser unter Kontrolle halten und gegeneinander ausspielen, als wenn da jetzt (mangels Alternativen) eine einzige Bewegung entstehen würde.

Die einzigen die sich noch halbwegs frei äußern dürfen sind die Nationalisten. Und die sind alles andere als geeint. Manche hat sich Putin inzwischen zu Feinden gemacht, andere stehen aber weiterhin fest hinter ihm. Ansonsten gibt es noch die Kommunisten und ein paar kleinere Gruppen, die ideologisch sehr weit voneinander entfernt sind. Nemzow und Prigoschin sind tot, Nawalny ist im Gefängis und Chodorkowski ist im Exil.

Eine geeinte und v.a. handlungsfähige Opposition wird es so schnell nicht geben. Langfristig hat Putin höchstwahrscheinlich sowohl Russland als auch sich selbst das Grab geschaufelt. Aber kurzfristig wird er wohl mit seiner Politik durchkommen.

In der Ukrainska Prawda ist ein Artikel darüber erschienen, warum die Wirtschaftssanktionen gegen Russland so wenig wirksam sind

Die russischen Exporte gingen im Jahr 2022 nicht zurück, sondern stiegen um 20 %. Tatsache ist, dass Russland den besten Zeitpunkt für sich gewählt hat, um einen großen Krieg zu beginnen – den Höhepunkt der Weltinflation. Dies ist eine Zeit, in der sich die globale Industrie vom Coronavirus erholte und die Leitzinsen der Zentralbanken niedrig waren. Jeder brauchte Rohstoffe und jeder hatte Geld dafür, sodass die Preise an den Börsen stiegen.

Als Russland in die Ukraine einmarschierte, kam es zu einem Schock auf den Rohstoffmärkten. Die Börsen reagierten mit steigenden Preisen für Öl, Gas, Lebensmittel und Metalle. Aus Angst vor einem noch stärkeren Anstieg der Rohstoffpreise haben westliche Länder die Einführung von Sanktionen gegen die Russische Föderation um sechs bis zwölf Monate verschoben.

Der Angreifer hat also Zeit gewonnen. Das ganze Jahr 2022 über badete Moskau in Dollar: Die russischen Exporte erreichten 591 Milliarden Dollar. Dies ist ein Rekordindikator für die gesamte Geschichte der Russischen Föderation.

...

Die Handelsbilanz der Russischen Föderation belief sich im ersten Halbjahr 2023 auf 57 Milliarden Dollar, das sind nur 15 % weniger als im gleichen Zeitraum des Jahres 2021. Da Russland immer noch mehr Waren verkauft als es kauft, hat die Zentralbank die Möglichkeit, die Reserven aufzufüllen.

...

Warum Sanktionen nicht funktionieren
Einer der Gründe ist, dass die Sanktionen über einen längeren Zeitraum verhängt wurden. 6-12 Monate Vorsprung Russlands reichten aus, um sich auf das Embargo vorzubereiten: neue Absatzmärkte zu finden , die Lieferung von Komponenten zu organisieren, Infrastruktur aufzubauen und politische Unterstützung in neutralen Ländern zu erhalten.

Man hat den Eindruck, dass Sanktionen erst in Kraft treten, wenn Russland eine Alternative zum westlichen Markt findet. Sollte es nicht möglich sein, den europäischen Markt vollständig zu ersetzen, werden alternative Käufer die negativen Folgen für die Russische Föderation abmildern. Ein plötzlicher Lieferstopp ist kein Schock und Sanktionen verlieren ihre Bedeutung.

https://www.epravda.com.ua/publications/2023/09/4/703866/

Putins bizarre Erklärung: „Ethnischer Jude“ Selenskyj soll wahren Grund für Ukraine-Krieg tarnen

Den Trick kannte nichtmal Hitler

Wie die ukrainische Prawda berichtet, ergänzte das russische Staatsoberhaupt gegenüber dem kremlnahen Fernsehsender VGTRK.: „Das macht die Situation absolut widerwärtig: dass ein ethnischer Jude die Verherrlichung des Nazismus und derjenigen, die einst den Holocaust in der Ukraine anführten, verdeckt“.

Putin äußerte am Dienstag seine neue „Begründung“ für den von Russland im Februar 2022 begonnenen Ukraine-Krieg: „Westliche Handlanger“ hätten „einen ethnischen Juden an die Spitze der modernen Ukraine gestellt“, um „den menschenfeindlichen Charakter“ der Ukraine zu vertuschen.

Quelle: https://www.merkur.de/politik/wladimir-putin-erklaerung-ukraine-krieg-wolodymyr-selenskyj-ethnischer-jude-92503323.html

Russischer Humor - Albanischer Ministerpräsident erzählt einen Witz - kein Scherz

„Ich weiß nicht, ob Sie davon gehört haben, dass Russland erwägt, die Uhrzeit zu vereinheitlichen, weil es zwischen dem einen Ende des Landes und dem anderen einen Zeitunterschied von neun Stunden gibt“. Das kam so:

„Der russische Premierminister geht zu Wladimir Putin und sagt: ,Herr Präsident, wir haben ein Problem mit den Zeitzonen: „Ich habe Olaf Scholz angerufen, um ihm zu einem Jahrestag zu gratulieren, aber bei ihm war es schon der nächste Tag. Ich habe Xi Jinping angerufen, um zum neuen Jahr zu gratulieren, aber bei ihm war es noch das alte Jahr.‘

Darauf sagte Putin: ,Ja, das ist mir auch passiert. Ich habe die Familie von Jewgeni Prigoschin angerufen, um ihr mein Beileid auszudrücken, aber das Flugzeug war noch gar nicht gestartet“

RT-Chefin Margarita Simonjan kann es nicht fassen

Im Krieg ganz allein
Kreml-Propagandistin klagt: "Jetzt sind sie alle gegen uns"

Margarita Simonjan ist eine treue Propagandistin des Kreml. Im Fernsehen spricht sie nun öffentlich vom "schwierigsten und härtesten Krieg", den Russland je geführt habe. Schließlich stünde Russland alleine da, der einzige Verbündete sei eigentlich keiner.

Quelle: https://www.n-tv.de/politik/Kreml-Propagandistin-klagt-Jetzt-sind-sie-alle-gegen-uns-article24376187.html

frivol schrieb:Quelle: https://www.n-tv.de/politik/Kreml-Propagandistin-klagt-Jetzt-sind-sie-alle-gegen-uns-article24376187.html

Der einzige Verbündete Russlands könnte Simonjan zufolge noch Belarus sein. "Allerdings ist es schwer, Belarus einen Verbündeten zu nennen, weil es zu uns gehört."

Ich lach' mich schlapp. Wann wird denn der Anschluss offiziell vollzogen? Was wird Lukaschenko denken, wenn er so etwas lesen muss? "Werd' ich dann wenigstens Oberst in Putins Armee?"