Russland das Buhland... aber warum?
20.09.2022 um 17:04JosephConrad schrieb:Hier ist, was Biden sagt (vom 17.09.22):Na, das ist doch genau das, was ich gesagt hatte. Biden sieht ein Risiko, wägt aber genau ab und bleibt entschlossen.
Von Scholz kamen von Anfang an unpassende historische Vergleiche (Wilhelm Zwo), komische PKs wie die kurz nach Ostern (wo er das Wort Waffenlieferungen noch nicht in den Mund nehmen wollte), die Fixierung auf Eskalationsrisiko oder Wahlen-Kalkül oder was weiß ich, und es war eigentlich nie eine Logik oder Linie zu erkennen. Bewegung immer erst nach höchstem Druck. Das sehen seine Koalitionspartner ja auch so. Jetzt kannst du noch lange argumentieren, dass dem nicht so ist. Geschenkt.
scorpius schrieb:Russland wird auch nach Beendigung des Krieges (am Verhandlungstisch) nicht von der Landkarte verschwindenNa wer sagt das denn?
Dazu aus einem lesenswerten Interview mit Jan Behrends.
Wenn Russland diese "Spezialoperation" nun verlieren würde, was wären die möglichen Folgen? Einige Experten fürchten bei einem Sturz Putins Chaos bis hin zu einem Bürgerkrieg in Russland.Quelle: https://www.t-online.de/nachrichten/ausland/krisen/id_100053164/historiker-ueber-ukraine-krieg-dann-haetten-wir-es-mit-einem-anderen-russland-zu-tun-.html
Wir wissen nicht, was passieren wird. Solange Putin an der Macht ist, muss der Westen weiter eine Politik der Eindämmung und Abschreckung gegenüber dem Kreml beibehalten. Für die Zeit nach Putin, wann immer sie kommt, bin ich moderat optimistisch. Denn Russlands Geschichte weist auch immer wieder Reformer auf.
Denken Sie an Nikita Chruschtschow, der auf den Massenmörder Stalin folgte, oder den kürzlich verstorbenen Michail Gorbatschow. Neue Machthaber legitimieren sich, indem sie ihre Vorgänger verdammen und einen neuen Kurs einleiten.
Putins potenzieller Nachfolger könnte ihm also den möglicherweise verlorenen Krieg in die Schuhe schieben?
Warum denn nicht? Putin ist einfach der perfekte Buhmann. Wenn er weg ist, ergäbe sich auch für den Westen die Chance, ein anderes Verhältnis zu Moskau aufzubauen. Neben einem personellen Problem – namens Putin – hat Russland ein strukturelles. Das Land bräuchte für seine politische Neuordnung dringend funktionierende Institutionen.
Im Laufe seiner Geschichte hat sich das Land immer auf autoritärem Wege versucht zu modernisieren. Erst die Zaren, dann die Kommunisten, später Putin, versuchten einen starken Staat zu bauen, aber bekamen nur einen starken Mann an der Spitze. Dieser Kreislauf muss unterbrochen werden, Veränderungen müssen aus der Gesellschaft selbst getragen werden. Dann hätten wir es mit einem anderen Russland zu tun.
Könnte eine demokratische und prosperierende Ukraine, die Putin gerade zerstören will, ein Vorbild sein für ein anderes Russland?
Die Ukraine ist ein Land mit einem gewaltigen Potenzial, ein Land, das zu Europa gehören will. Nun sollte der Westen dafür sorgen, dass Russland diesen Traum nicht zerstören wird. Denn eines steht fest: Solange er an der Macht bleibt, sollten wir Putin nicht unterschätzen. Das hat der Westen viel zu lange getan.