@parabolHabe ich irgendwo etwas von Antisemitismus geschrieben? Falls ja, würde ich hierzu gerne einen Hinweis haben.
Das was ich schrieb war, dass man Russland durch so eine Aktion Nahrung für weitere Porpaganda gibt, die auch in der russischen Bevölkerung verfängt. Dies muss in meinen Augen nicht sein und ist auf jeden Fall kontraproduktiv um den weltweit von Russland erzeugten Eindruck von „alle Ukrainer sind Nazis“ zu stoppen.
Es ist nicht nur Russland wo dies verfängt. In sozialen Netzwerken sieht man genug Kommentar die genau dies aufgreifen und „alle“ Ukrainer als Nazis bezeichnen (ob dies Trolle, rechtes gesocks oder was auch immer sind, kann nicht überprüft werden). Genau mit solchen Aktionen gibt man entsprechenden Leuten Futter.
Ich denke das Bandera kein lupenreiner Demokrat war, sollte auch klar sein. Nicht umsonst hat sich die ukrainische Regierung von den Äußerungen Melynks distanziert (auch um der russischen Propaganda, wie oben geschrieben, keinen Nährboden zu geben).
Hier ein paar Auszüge aus einem Text vom SWR:
Bandera stieg in den 1930-Jahren in den engeren Führungszirkel der OUN auf, der Organisation Ukrainischer Nationalisten. Wenige Tage nach dem Überfall Deutschlands auf die Sowjetunion proklamierte Banderas OUN in Lemberg einen unabhängigen ukrainischen Staat an der Seite Hitler-Deutschlands. Doch den Nationalsozialisten passte das nicht. Sie bevorzugten ihr eigenes Besatzungsregiment. So nahmen sie Bandera im KZ Sachsenhausen bei Berlin in Ehrenhaft. Banderas OUN sowie andere nationalukrainische Gruppen kämpften zur gleichen Zeit in der Vielvölkerregion der westlichen Ukraine überwiegend auf deutscher Seite für einen ethnisch reinen ukrainischen Staat.
Ihre Hauptfeinde - die Juden, Polen und Russen – hätten die OUN teilweise vertreiben, teilweise ermorden wollen, sagt Rossoliñski-Liebe: „Vor allem nach dem Angriff der Deutschen auf die Sowjetunion hat der OUN deutlich gemacht, dass man Massenmorde begehen kann, dass man dadurch einen ethnisch reinen ukrainischen Staat haben kann.“
Banderas Kämpfer verübten Massaker an den polnischen Bewohnern der Westukraine, in Ostgalizien und im nordöstlich angrenzenden Wolhynien. 1943/44 metzelten sie bis zu 100.000 Zivilisten nieder. Teilweise wandten sie sich nun auch mit Waffen gegen die vormals verbündeten Deutschen. Seit Kriegsende konzentrierten sie sich auf den Widerstand gegen die Sowjetherrschaft. Ihre faschistischen Verbrechen kehrten sie unter den Tisch.
Quelle:
https://www.swr.de/swr2/leben-und-gesellschaft/stepan-bandera-umstrittenes-symbol-fuer-den-kampf-um-die-ukrainische-unabhaengigkeit-100.html (Archiv-Version vom 12.08.2022)Wie wir schon bei den Nazis in Deutschland festgehalten haben, muss man nicht persönlich Massenmorde begehen um als solcher bezichnet zu werden.
parabol schrieb:Das russische Narrativ braucht keine Fakten, um bestärkt zu werden.
Nein, braucht es nicht. Solche Aktionen haben deshalb aber nicht weniger Gewicht wenn sie in die Propaganda einfließen.
Wie ich schon schrieb verfängt die Propaganda nicht nur in Russland sondern auch u.a. hier in Deutschland. Leider.