Russland das Buhland... aber warum?

taren schrieb:Tatsächlich sind gute Gebiete der Ukraine ehemalig polnische Gebiete zumindest vor der Westverschiebung Polens, insofern weiß ich nicht wirklich ob Polen die Gebiete durchaus zurückhaben möchte.

Ich denke, das steht momentan nicht zur Diskussion, genauso wie Deutschland nicht Schlesien heim ins Reich holen möchte.

Ich denke, dass dieses Geschwafel schon die ersten Anzeichen dafür sind, dass kräftig an Putins Stuhl gesägt wird.

Innenpolitische Krise?US-Experte erkennt Indiz, dass Putin die Kontrolle über den Kreml verliert


Mittwoch, 27.07.2022, 14:11

Immer häufiger melden sich russische Politiker jenseits von Wladimir Putin zum Krieg in der Ukraine und dessen Folgen für den Westen zu Wort. Der bekannte US-Historiker Timothy Snyder sieht darin ein Indiz dafür, dass der russische Präsident die Kontrolle über den Kreml verliert.

Quelle: https://www.focus.de/politik/ausland/ukraine-krise/us-experte-erkennt-indiz-dass-putin-die-kontrolle-verliert_id_123623258.html

taren schrieb:Tatsächlich sind gute Gebiete der Ukraine ehemalig polnische Gebiete zumindest vor der Westverschiebung Polens

Naja, vor dem 1. Weltkrieg war Polen selbst Teil des russischen Zarenreiches oder auch Österreich-Ungarns, deshalb ist "ehemals polnisch" oder "ehemals xy" immer relativ...

taren schrieb:Tatsächlich sind gute Gebiete der Ukraine ehemalig polnische Gebiete

Und noch viel früher waren diese Gebiete Teil der Kiewer Rus

cyberbeep schrieb:Ja, aber schon damals waren die Polen dort in aller Regel nur ne Minderheit.

Ist aber nicht so als hätte Polen und Ukraine in diesem Punkt da so alles geklärt.
Wikipedia: Massaker in Wolhynien und Ostgalizien
Das Polen als Staat dies versucht ist unwahrscheinlich aber wie hoch ist der Anteil der Bevölkerung die hier latent die Gebiete wieder angliedern möchten?

Wurstsaten schrieb:Ich denke, das steht momentan nicht zur Diskussion, genauso wie Deutschland nicht Schlesien heim ins Reich holen möchte.

Gute Frage aber auch hier gibt es Bevölkerungsgruppen die dies nur zu gern revidieren möchten...

taren schrieb:Ist aber nicht so als hätte Polen und Ukraine in diesem Punkt da so alles geklärt.

Da gibts nichts zu klären, da wurde alles geklärt. Genauso wie es zwischen Kroatien und Serbien seit dem Krieg in Jugoslawien in den 90ern nichts mehr zu klären gibt.

cyberbeep schrieb:Dabei hätte Bayern in der Zeit, alleine nur mit dem Ausbau von Windenergie

Da liegen die tollen Bayern wirklich ganz hinten dran, durch die dort gültigen Bestimmungen mit den Abstandsregelungen.

Aus dieser Reportage von 05/2022 geht das auch hervor.
https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/45_min/video-podcast/Das-Energie-Dilemma-Wie-sichern-wir-unsere-Versorgung,minuten3582.html

Durch den Krieg kommt da eine wahnsinnige Dynamik hinein.

Wurstsaten schrieb:Ich denke, das ist absoluter Schwachsinn, was Medjedev da so auftischt, so einen Stuss ist es nicht wert zu diskutieren.

Sollte Putin irgendwann einmal zur Strecke gebracht werden, durch wen auch immer, dann muss dieses Putingesindel komplett mit entsorgt werden, denn diese Jasager und Arschkriecher, die immer noch eins draufsetzen, um dem Meister zu gefallen, sind fast noch schlimmer als der Gestörte selbst.

parabol schrieb:Da gibts nichts zu klären, da wurde alles geklärt. Genauso wie es zwischen Kroatien und Serbien seit dem Krieg in Jugoslawien in den 90ern nichts mehr zu klären gibt.

Ziemlich naive Ansicht, weil man hätte meinen können zwischen Russland und der Ukraine ist auch alles geklärt aber dennoch stehen heute russische Soldaten in einem Krieg mit der Ukraine.... Weil heute einem russischen Präsidenten einfällt finde das scheiße was damals geklärt wurde.

parabol schrieb:Naja, vor dem 1. Weltkrieg war Polen selbst Teil des russischen Zarenreiches oder auch Österreich-Ungarns, deshalb ist "ehemals polnisch" oder "ehemals xy" immer relativ...

Und warum waren Sie das? Freiwillig oder gab es da in den 1790er Jahren nicht sowas wie die Dreiteilung Polens, in der sich das Russische Reich, Preußen und Österreich das bis dahin bestehende polnische(-litauische) Königreich unter sich aufgeteilt haben?

Als Teilung Polens wird in erster Linie die schrittweise Aufteilung und letztliche Auflösung der Adelsrepublik Polen-Litauen durch Russland, Preußen und Österreich in den Jahren 1772, 1793 und 1795 bezeichnet.[1] Infolge der Annexionen durch die Nachbarmächte existierten 122 Jahre lang, von 1796 bis zum Ende des Ersten Weltkrieges 1918, weder Polen noch Litauen als souveräne Staaten.

Infolge seines Sieges über Preußen und dem Frieden von Tilsit schuf Napoleon Bonaparte 1807 das kurzlebige Herzogtum Warschau als französischen Satellitenstaat. Es bestand zunächst aus den Gebieten, die Preußen in der zweiten und dritten Teilung gewonnen hatte und wurde 1809 durch den Frieden von Schönbrunn um Westgalizien, das österreichische Teilungsgebiet von 1795 vergrößert. Nach Napoleons Niederlage verkleinerte der Wiener Kongress das Herzogtum um Posen, das erneut an Preußen fiel und schuf die Republik Krakau. Aus dem übrigen Herzogtum entstand das konstitutionelle Königreich Polen, das in Personalunion von den autokratischen russischen Zaren regiert wurde.

Als Vierte Teilung Polens gilt die erneute Aufteilung des Landes zwischen Nazi-Deutschland und der Sowjetunion durch den Hitler-Stalin-Pakt von 1939. Die Bezeichnung wurde aber auch auf die Beschneidung des polnischen Staatsgebiets durch den Wiener Kongress und auf die Westverschiebung Polens nach dem Zweiten Weltkrieg angewandt.

Quelle: Wikipedia: Teilungen Polens#:~:text=Die dritte Teilung 1795,-Am 3.&text=Januar 1795 unterzeichneten Katharina II,Memel, Bug und Pilica auf.

Das Geschichte Polens mit seinen Nachbarstaaten (insbesondere Russland und Preußen) ist sehr lang, aber auch interessant.
Vor allem auch, wie sich einige Dinge wiederholen.

Schon vor der 1. Teilung Polens wollte Russland dort eine Marionettenregierung unter der Fuchtel Sankt Petersburgs einsetzen.

Zitat:

Bereits im August 1762 sicherte die Zarin dem früheren britischen Botschaftssekretär Stanisław August Poniatowski die Thronfolge zu und verständigte sich mit der Adelsfamilie der Czartoryski über deren Unterstützung.[13] Ihre Wahl fiel dabei auf eine Person ohne Hausmacht und mit geringem politischen Gewicht. Ein schwacher, pro-russischer König bot in den Augen der Zarin „die beste Gewähr für die Subordination des Warschauer Hofes unter die Weisungen Petersburgs“.

Quelle: Wikipedia: Teilungen Polens#:~:text=Die dritte Teilung 1795,-Am 3.&text=Januar 1795 unterzeichneten Katharina II,Memel, Bug und Pilica auf.

Leider war der gute August dann doch nicht so loyal, von daher musste Nägel mit Köpfen gemacht werden. Wobei der Vorschlag zur Aufteilung wahrscheinlich eher vom "alten Fritz" kam

PS: Ich bin auch der Meinung, dass die Zeit, in der Ländergrenzen nach Belieben verschoben werden können, vorbei sind.
Egal zu wem das Gebiet vor 100 Jahren gehört hat, wie viele die Sprache des Nachbarlandes dort sprechen oder wie die Länder letztendlich entstanden sind. Zumindest hatte ich das für Europa gedacht.
Von daher sehe ich auch keine Ansprüche Polens oder Russlands auf die Ukraine, genauso wenig wie deutsche Ansprüche auf polnische Gebiete oder Österreichs auf Tschechien (Böhmen).
Aber man sieht ja...es muss nur einer anders sehen (Russland), um den gesamten über Jahrzehnte gewachsenen Frieden zu kippen und wieder Überlegungen anzustoßen, was eigentlich zu wem gehört und wer ein souveräner Staat sein darf.

Wobei ich natürlich auch nicht glaube, dass solche Überlegungen in Polen existieren, sondern wieder Schwachsinn der Lügenmäuler aus dem Kreml ist. Irgendwie muss ja versucht werden, einen Keil zwischen der Ukraine und den Ländern, die sie unterstützen, zu treiben.

taren schrieb:Ziemlich naive Ansicht, weil man hätte meinen können zwischen Russland und der Ukraine ist auch alles geklärt aber dennoch stehen heute russische Soldaten in einem Krieg mit der Ukraine....

Zwischen der Ukraine und Russland ist auch alles geklärt, es ist Russland das was von der Ukraine will

Daran kann man Nationalisten erkennen, die wollen was von anderen Völkern...

taren schrieb:Gute Frage aber auch hier gibt es Bevölkerungsgruppen die dies nur zu gern revidieren möchten...

Klar, die gibt es, aber Spinner gibt es überall.

TommyG schrieb:Sollte Putin irgendwann einmal zur Strecke gebracht werden, durch wen auch immer, dann muss dieses Putingesindel komplett mit entsorgt werden, denn diese Jasager und Arschkriecher, die immer noch eins draufsetzen, um dem Meister zu gefallen, sind fast noch schlimmer als der Gestörte selbst.

Diese Arschkriecher teilen sich in zwei Gruppen auf, die einen glauben an den Schwachsinn, den sie erzählen, die anderen wissen es besser, machen es aber aus Machtkalkül. Ich bin mir nicht sicher, ob die Russen aus eigener Kraft in der Lage sind, die gefährlichen auszusortieren, denn die Verrohung der Machteliten ist schon ziemlich weit fortgeschritten.

Wahrscheinilch wird das nur sehr blutig funktionieren.

Wurstsaten schrieb:Ich bin mir nicht sicher, ob die Russen aus eigener Kraft in der Lage sind, die gefährlichen auszusortieren, denn die Verrohung der Machteliten ist schon ziemlich weit fortgeschritten.

Dem kann man nur zustimmen.
Das Problem das Putin schuf, sitzt tief im System. Puitinsgesindel sitzt überall an allen Schaltstellen der Regierung und Behörden.
So wie die ganzen Ideen die dieses System über 2 Jahrzehnte propagierte...

Es ist sehr zweifelhaft das ein Machtwechsel dazu führt das alle die dazu gehören, einfach so verschwinden und alle eine 180 Grad Richtung einschlagen.

Putins System unterscheidet sich da leider etwas zu sehr von der Sowjetunion, welche die Menschen irgendwann satt hatten.
Denn Putins System vermittelt den Leuten, dass sie angeblich in einer freien Demokratie leben würden, aber äußere böse Einflüsse und Kräfte, machen es nötig das sie an einigen Stellen beschnitten wird.

Alles im allen wäre die Entwicklung in Russland, nach Putins Sturz, eine Blackbox. Wo man nicht weiß wie es danach weiter gehen wird.

Obrok schrieb:Dem kann man nur zustimmen.
Das Problem das Putin schuf, sitzt tief im System. Puitinsgesindel sitzt überall an allen Schaltstellen der Regierung und Behörden.
So wie die ganzen Ideen die dieses System über 2 Jahrzehnte propagierte...

Klingt nicht wie ein System, welches Putin geschaffen hat, sondern das Russland seit Jahrhunderten inhärent ist.

Obrok schrieb:Alles im allen wäre die Entwicklung in Russland, nach Putins Sturz, eine Blackbox. Wo man nicht weiß wie es danach weiter gehen wird.

So wie immer.
Der Zar ist tot, lang lebe der Zar.

Obrok schrieb:Puitinsgesindel sitzt überall an allen Schaltstellen der Regierung und Behörden.

Das war und ist nie ein Problem -wenn man ihnen Straffreiheit und bleibende Privilegien verspricht, ist ihnen Putin egal.

@parabol

parabol schrieb:Daran kann man Nationalisten erkennen, die wollen was von anderen Völkern...

Den find ich GUT.Ich hoffe das war kein Zufallsprodukt.
claudius140 😁

parabol schrieb am 25.07.2022:im Gegensatz zu Russland wo ein Wirtschaftseinbruch von mindestens 10% droht.

Deutlich mehr. Russland ist komplett im Arsch. Industrieprodukte sind quasi nur noch Lagerverkäufe und selbst die gibt es nicht mehr. Bestes Beispiel: Es wird ja für die Familien der gefallenen Soldaten ein "neuer" Lada versprochen. Problem ist, die Produktion steht quasi still (-96,7% Output zum Vorjahr):

Die Produktion von Personenkraftwagen in Russland ist im Mai 2022 auf Jahresbasis um das 30,3-fache (um 96,7 %) eingebrochen und hat sich in fünf Monaten mehr als halbiert (um 56,4 %). Dies geht aus dem Bericht des Statistischen Bundesamtes der Länder (Rosstat) hervor.

Quelle: https://www.autonews.ru/news/62bd418a9a79476595785b44 (Google Translator)

hidden schrieb:War euch das so beweißt das die Ösis auch so naiv/blöd waren?

Die FPÖ war (und ist) doch sehr gut verhandelt mit dem Terror-Regime. War nicht Putin damals auch auf einer Hochzeit einer Politikerin der Grünen?
Warum sollten die Ösis schlauer sein als wir?

Obrok schrieb:Alles im allen wäre die Entwicklung in Russland, nach Putins Sturz, eine Blackbox. Wo man nicht weiß wie es danach weiter gehen wird.

Das dürfte spannend sein, aber ich gehe davon aus, dass auch heute schon der Ferne Osten eigenständig regiert und sich bei einer Abspaltung von Moskau nichts ändern wird. Man müsste nur die Frage klären, wer die stationierte Armee dann finanziert. Mehr ist glaube ich nicht notwendig und schon läuft es genauso besch**** weiter.

@Obrok

Obrok schrieb:Denn Putins System vermittelt den Leuten, dass sie angeblich in einer freien Demokratie leben würden, aber äußere böse Einflüsse und Kräfte, machen es nötig das sie an einigen Stellen beschnitten wird.

Klingt irgendwie wie Nord-Korea.Und der droht auch schon wieder mit dem roten Knopf.
Während von Russlands Seite diesbezüglich in letzter Zeit weniger zu hören war.
Dabei sollte man doch annehmen das das wieder mehr thematisiert wird je schlechter der "Laden" läuft.
Mich wunderts schon lange wie "ruhig" die "Russen" die westlichen Waffen hin nehmen.
So wie die denen zusetzen.
claudius140

SvenLE schrieb:War nicht Putin damals auch auf einer Hochzeit einer Politikerin der Grünen?

Der Blauen. Die FPÖ ist Blau!

https://www.wienerzeitung.at/nachrichten/politik/oesterreich/2141052-50.000-Euro-Ohrringe-von-Putin-zur-Hochzeit.html (Archiv-Version vom 22.05.2022)

SvenLE schrieb:Warum sollten die Ösis schlauer sein als wir?

Sind sie nicht. Was die Abhängigkeit von Russland angeht, viel blöder...

https://kurier.at/wirtschaft/omv-die-russland-connection/121.992.416