Quiron schrieb:Die schweren Waffen versetzen die Ukraine in die Lage, sich besser gegen die russische Eroberung zu wehren. Wer glaubt, die Russen könnten sich durch den ukrainischen Widerstand provoziert fühlen, zu größeren Kalibern zu greifen (sprich Nuklearwaffen), der impliziert gleichzeitig, dass der ukrainische Widerstand am Ende nicht erfolgreich bleiben darf, egal mit welchen Mitteln ihnen das gelänge. Das kann ja wohl kaum ein Argument sein.
@QuironIch habe
keine Angst vor einem alles vernichtenden Atomkrieg. Das vorweg.
Soweit wird es nicht kommen.Tatsächlich droht Russland aber indirekt mit seinen Atomwaffen.
Für möglich halte ich, dass Russland Atomwaffen in abgeschwächter Form und Wirkung einsetzt.
Und ich frage mich: Wie würde darauf die NATO reagieren?
Ich glaube, man wird sich defensiv verhalten.
Das Problem ist, dass der, der den ersten Schritt gemacht hat im Vorteil ist. Also Russland (durch den Angriffskrieg)
Auf Aktion folgt Reaktion.
Umkehrbar ist das nur, in dem man Russland kräftemäßig überholt und damit in die Position des Reagierenden drängt.
Will man das? Bisher nein. Das ist genau die Diskussion über die rote Linie, die nicht überschritten werden darf.
"Wir sind KEINE Kriegspartei". Das bedeutet, immer einen Schritt hinter Russland.
Hier wurde vor ein paar Seiten darüber spekuliert, ob Russland denn überhaupt noch eine Atommacht ist.
(Wenn das Militär von unten bis in die Spitze korrupt und pflichtvergessen ist, funktionieren auch die Atomwaffen nicht mehr.)
ich gehe davon aus, dass die Atomwaffen in Schuss sind und auch bedient werden können.
Ich verstehe, dass man solche Witze zum Stressabbau braucht. In einem Forum, in dem vor allem zur Unterhaltung geschrieben wird, ist gegen Witze nichts zu sagen. In der Realität darf man sich die Unterschätzung eines Gegners nicht leisten.
Deine Schlussfolgerung, dass der ukrainische Widerstand nicht erfolgreich sein darf, weil sich Russland provoziert fühlen könnte, kann ich nicht nachvollziehen, weil du damit sagst, dass uns der Krieg im Grunde nichts angeht. Wir helfen, weil wir Gentle(wo)men sind.
Ich glaube, wir müssen diesen Krieg ganz und gar
als unseren Krieg begreifen.
Es geht weniger darum, einem kleinen Land zu helfen, dem die Waffen fehlen, sondern es geht um die Kriegsgefahr, in die wir mehr und mehr geraten, denn Russland wird sich mit einem Teil der Ukraine nicht zufrieden geben und auch nicht mit der ganzen Ukraine.
Es geht auch nicht darum "unsere Werte" zu verteidigen.
Es geht darum, einen Krieg einzudämmen, der in der Ukraine begonnen wurde und peu a peu fortgesetzt werden wird.
Die Sanktionen gegen Russland zeigen Wirkungen. Das scheint mir der richtige Weg zu sein.
Aber: die Sanktionen müssen wir gemeinsam durchstehen. In Ostdeutschland wird es auf Dauer ein Problem damit geben.
Und mit Sätzen wie "Es geht um unsere Werte" überzeugst du niemanden, der in seiner Wohnung im Kalten sitzt
und die Bundesregierung sowieso abgehoben und spinnert findet.
Ich habe gerade mit zwei Leuten (Brandenburger) diskutiert, die sich total darüber aufregen, dass sich die USA "da einmischen". Die hätten dort nichts zu suchen.
Und darum werden wir bald erleben, dass hier verbal aufgerüstet wird.
Ich hoffe, ich habe meine Gedanken verständlich ausgedrückt. Falls nicht, bitte nachfragen.
Ich habe weder Patent noch Lösung.
Es gibt Entwicklungen, die ich erwarte und unvermeidbar finde. Mir geht dabei aber jede Faszination für Kriegswaffen ab.
edit:
Eine Frage in die Runde:
Vor ein paar Wochen war die Rede von verätzten Atemwegen unter ukrainischen Soldaten.
Vermutet wurde, dass Russland einen chemischen Kampfstoff eingesetzt hat.
Ist das inzwischen geklärt worden und habt ihr darüber etwas gelesen?