Russland das Buhland... aber warum?
04.04.2022 um 22:02Anzeige
Da kannst recht haben, es heißt ja immer, es kommt nix besseres nach.MarinaG. schrieb:Ich mache mir eigentlich eher Gedanken, was "nach Putin" kommen wird. (Wenn das mit der Erkrankung stimmen sollte.) Ich meine, von meiner Warte aus, muss das nicht unbedingt "besser" sein.
Die große Gefahr die ich am Ende von Putins Karriere sehe, unabhängig davon wann das genau ist, ist dass jemand verhältnismäßig Liberales ihn wegputscht und dann seinerseits recht schnell einem zweiten Putsch von konservativen bzw. putin-artigen Kräften zum Opfer fällt, bevor er seine eigenen Strukturen etablieren kann. Das ist ein Muster, das man in Autokratien öfter sieht, weil die Machtdynamiken die eine Autokratie mit sich bringt sowas begünstigen.Doverex schrieb:Was aber optimistisch stimmen könnte wäre der Gedanke, dass ein Nachfolger von Putin erst mal eine Zeit (Jahre) brauchen könnte, um seine Macht auszubauen/festigen. Und es andere gibt, die diesen Anspruch nach Macht entgegen wirken, weil sie selbst nach Macht trachten. Solche Vorgänge sind erst mal gut, dass nicht einer allein zu mächtig wird. Aus dieser Sichtweise könnte nach Putin eine Erleichterung passieren - also schon besser sein als die jetzige Situation? Vielleicht - nur angedacht von mir!
Ja stimmt zweifelos. Nur über ungelegte Eier ist es eh immer schwer zu schreiben. Aber ja, was du andenkst könnte zutreffen. Dazu ist eine gewissen/teilweise "Unterwürfigkeit" mMn. in der russ. Bevölkerungsschicht zu erkennen. Aber es gibt in der russ. Bevölkerung sicher auch Kräfte, die sich wehren und keineswegs unterwürfig sind. Auf die ist zu hoffen!bgeoweh schrieb:Die große Gefahr die ich am Ende von Putins Karriere sehe, unabhängig davon wann das genau ist, ist dass jemand verhältnismäßig Liberales ihn wegputscht und dann seinerseits recht schnell einem zweiten Putsch von konservativen bzw. putin-artigen Kräften zum Opfer fällt, bevor er seine eigenen Strukturen etablieren kann
Fast für jede irrationale Handlung und für vieles mehr, kann ein Tumor eine Erklärung sein. Wenn es so ist, kann man nur hoffen, dass die Strukturen im Kreml es zulassen, Putin rechtzeitig abzusetzen, sonst wäre die Angst vor einem nuklearen Angriff begründet. Dieses Problem der Gewaltenteilung sehe ich aber generell, auch bei anderen Staaten. Nur dass es eher "privat" bleibt, sofern man keine Langstreckenraketen hat.Wurstsaten schrieb:Auch für die Corona Paranoia beim Besuch von Macron könnte eine Tumorerkrankung eine Erklärung sein.
Es gibt keinen objektiven, allgemeingültigen Wert. Nur dass man im Verteidigungsministerium in Deutschland seit einigen Jahren nicht mehr auf dem Trip ist "alles muß weg", sondern "hätten wir nur mehr Material". Das dürfte den Wert aus dortiger doch deutlich erhöhen.interpreter schrieb:Was kann man denn sagen? Hast du einen aktuelleren Wert?
Ok ja das kann ich verstehen.MarinaG. schrieb:Ich habe indes eher Panik vor einer Art "Hitzkopf".
Waffenruhe ja, Frieden nein. Die hatten vorher ja schon 8 Jahre Bürgerkrieg bzw. Frozen Conflict, auf das Niveau wird das günstigenfalls wieder fallen, aber vermutlich nicht darunter. Da hast du dann eine Situation wie früher im Baskenland oder Nordirland, oder heute in Israel, wo regelmäßig Raketenbeschuss und Terroranschläge stattfinden und jederzeit das Risiko besteht dass ein echtes Militär über Nacht zum Angriff übergeht.Doverex schrieb:Ich glaube also wirkich, der Friede wird noch vor dem Sommer kommen in der Ukraine, und danach wird herum gestritten, wer was und wem gehört, wahrscheinlich über Jahre?
Da wirst schon Recht haben damit.bgeoweh schrieb:Waffenruhe ja, Frieden nein.
Das ist ja das Problem, auch nach dieser Friedensdefinition würde es nicht reichen die aktuellen Kampfhandlungen einzustellen, auch nicht, dass sich die Russen hinter die Grenze zurückziehen - die Ukraine müsste jederzeit mit einem neuen Überfall rechnen. Den könnte man abschrecken, abwehren oder das versuchen, aber genau diese Sicherheit hätte man erst wenn das Putin-Regime beseitigt ist oder mindestens seine Truppen weit von der ukrainischen Grenze weg abgezogen. Und das scheitert ja schon an den sogenannten Volksrepubliken und der Krim.Doverex schrieb:Für mich ist Friede, wenn ich mich nicht mehr fürchten muss, dass im nächsten Moment eine Bombe oder Rakete einschlägt.
Dito! Und deshalb mache ich mir auch Gedanken. Nicht nur wegen Putin, sondern auch wegen dem "Danach" und "Nebendran". Aber gut, etwas Genaues kann wohl keiner wissen und per Orakel ist schlecht beruhigen. Bleibt nur, zu hoffen, dass bald irgendeine Form von Beruhigung wird eintreten können.Doverex schrieb:Für mich ist Friede, wenn ich mich nicht mehr fürchten muss, dass im nächsten Moment eine Bombe oder Rakete einschlägt.
Naja, das Gegenteil vom "Hitzkopf" wäre ja jemand der besonnen reagiert. Das kann ich bei Putin nun gar nicht erkennen. Selbst wenn er mal 'ne Nacht über die eine oder andere Entscheidung schläft, kommt anschließend ja trotzdem dann auch nichts besseres als beim reinen "Hitzkopf" bei heraus. Eigentlich sogar eher schlimmer, da sein "Überdenken" der ohnehin bereits schon getroffen Entscheidung dann noch das taktische Kalkül hinzugibt.MarinaG. schrieb:Ich habe indes eher Panik vor einer Art "Hitzkopf". Man mag von Putin halten, was man will, aber er neigt scheinbar zumindest nicht zu vollkommen überschießenden Reaktionen.
Was könnte er denn noch abfeuern?MarinaG. schrieb:Ein Hitzkopf, wie ich ihn meine, hätte bereits alles was er hat auf die Ukraine abgefeuert; das zumindest sehe ich bei Putin aktuell (noch?) nicht.
Ich meine, die ganze Aktion ist für Russland ein echtes Desaster. Ich würde denken, was man heute weiß, also Putin und der Kreml, wie es sich entwickelt hat, glaube ich, die würden diesen Einmarsch und Krieg nicht mehr machen mit dem heutigen Wissen.bgeoweh schrieb:Das ist ja das Problem, auch nach dieser Friedensdefinition würde es nicht reichen die aktuellen Kampfhandlungen einzustellen, auch nicht, dass sich die Russen hinter die Grenze zurückziehen - die Ukraine müsste jederzeit mit einem neuen Überfall rechnen.
Ja genau, Hoffnung ist immer der bessere Ratgeber als Panik. Die Hoffnung dass bald Beruhigung eintreten wird, die lebt sehr wohl! Das sollte dir Ruhe und Kraft geben. Alles andere ist zu meistern, wenn eben nicht mehr geschossen wird und kein Krieg mehr herrscht. Vielleicht haben wir es ein bisserl schwerer in der Zukunft, heisst aber ja nicht gleichzeitig, dass man unglücklicher lebt. Im Gegenteil, oft ist es so, wenn man bissl welche Schwierigkeiten am Tag hatte, diese aber gut gemeistert hat, man sich Abends dann oft glückllicher und wohler fühlt. Materiell könnten also auch bei uns möglicherweie Einschränkungen passieren, aber ich glaube, da wird es gute Lösungen geben.MarinaG. schrieb:Bleibt nur, zu hoffen, dass bald irgendeine Form von Beruhigung wird eintreten können.
Das war bestimmt Trump, der das sagte (kann selber lediglich Halma oder MauMau).MarinaG. schrieb:Putin pokert nicht, er spielt Schach.
Nur weil er kein rasender Irrer ist, heißt das noch lange nicht, dass sein Vorgehen vernünftig oder gut geplant wäre. Putin hat wahrscheinlich ein gesteigertes Interesse daran weiter zu leben, was in einem Atomkrieg mit dem Kreml und allen möglichen Ausweichpunkten als Primärziele für amerikanische Raketen, wahrscheinlich unmöglich wäre.MarinaG. schrieb:irgendwer hatte hier irgendwo (ich finde das jetzt nicht mehr) geschrieben: Putin pokert nicht, er spielt Schach.
Ich muss gestehen, dass ich, rein intuitiv, einen ähnlichen Eindruck habe. Ein Hitzkopf, wie ich ihn meine, hätte bereits alles was er hat auf die Ukraine abgefeuert; das zumindest sehe ich bei Putin aktuell (noch?) nicht.