@Fedaykin Doch, steht so in der Definiton
Eigentlich ist Wikipedia eine äußerst schlechte Quelle für juristische Rechtsauslegungen, aber Ich gehe mal mit.
In dem von Dir zitierten Wikipediaartikel findest Du weiter oben das Merkmal gemäß dessen sich die Annexion definiert, Zitat:
"Eine Annexion ... ist die
erzwungene (und einseitige)[1] endgültige Eingliederung eines bis dahin unter fremder Gebietshoheit stehenden Territoriums in eine andere geopolitische Einheit"
Betonung liegt auf "erzwungen" und "einseitig", d.h. wenn die Russen die Krim zur Angliederung
gegen ihren Willen gezwungen hätten (und sei es mit Androhung militärischer Gewalt), dann würde Ich Dir zustimmen. Wenn es aber im Konsens erfolgte, dann hast Du allein schon per Definition keine Annexion mehr gegeben.
Um es klarer zu machen, kannst Du Dir bspw. die Annexion von Hawaii durch die USA betrachten. Auf der Hawaii erfolgte deshalb durch die USA eine definitionsgemäße Annexion, weil es eben
einseitig und erzwungen war. Es erfolgte
gegen den Willen der Hawaiianer.
Willst Du also nachweisen, dass die Krim annektiert wurde, musst Du eben nachweisen, dass die Merkmale erfüllt sind und die Angliederung gegen den Willen der Krim erfolgte. Das Problem: Sowohl die Sitzungsprotokolle des Krimparlaments, als auch die unveränderten Verwaltungsstrukturen zeugen eher davon, dass der Akt im gegenseitigen Vernehmen erfolgte. Das Parlament machte laut den Quellen weiter oben bereits am 4. und 19. Februar keine Geheimnisse darum welche Absichten sie verfolgen (und das lange bevor irgendwer meinte das Parlament besetzen zu müssen).
Hoffe geholfen zu haben und Dein Missverständnis nun geklärt wurde
j.t. schrieb:"Der IGH geht in seinem Gutachten davon aus, dass eine Unabhängigkeitserklärung dann im Einklang mit dem Völkerrecht steht, wenn sie gegen keine anwendbare Regel des Völkerrechts verstößt. Nicht erforderlich sei hingegen eine Legitimation durch eine völkerrechtliche Norm"
