Der Chef der Untersuchung, Sir Robert Owen, stützt sich stattdessen auf Plausibilitätsüberlegungen:
Weil Polonium nur in zwei Hochsicherheitsfabriken in Russland hergestellt werde, seien die Drahtzieher in Russlands Sicherheitsdiensten zu suchen
Weil es sich bei der Liquidierung eines Dissidenten wie Litwinenko im Ausland um ein komplexes Unternehmen handle, sei es "wahrscheinlich, dass Lugowoi unter Anleitung des Inlandsgeheimdienstes FSB" gehandelt habe
Weil es sich um eine "FSB-Operation" gehandelt habe, sei sie "wahrscheinlich von FSB-Chef Patruschew und auch Präsident Putin gebilligt worden"
Es könnte so gewesen sein. Juristisch belastbare Beweise der Schuld Putins enthält der Bericht aber nicht.
So schreibt der Spiegel. Kann man ja machen, dann passen die Überschriften jedoch besser zur Bild (oh, gerade wurds korrigiert)
Wenn man den Artikel seinerzeit dazu liest, fallen mir zwei Dinge auf, die nicht sehr logisch erscheinen:
http://www.spiegel.de/politik/ausland/gestorbener-ex-spion-ein-sadistischer-langsamer-mord-a-450485.htmlPolonium ist damals noch nicht als verursacher der vergiftung ausgemacht worden und hat eine halbwertzeit von 138 Tagen, und ist ein Alpha strahler. Wenn nicht gezielt gesucht wird, ist es nicht unwahrscheinlich, direkt Polonium nachzuweisen, wohl eher über die zerfallsprodukte wie Blei, oder sehe ich das falsch? Der Spiegel schreibt ja auch, das man in der Zimmertoilette der Geheimdienstler Nachweise der Vorbereitung gefunden hat. Was ist denn an Vorbereitung nötig wenn man 1 Gramm der Menge metall in ein Getränk mischen will? Bei Arafat ist der Nachweis letztlich nach vergiftung durch das Gift nicht möglich gewesen, da gabs auch etliche Indizien, nicht mehr.
Dann ist das ein Wärmestrahler, wer reist denn mit solchen Sachen per Flugzeug legal in ein Land ein? Für eine professionelle Geheimdiensttätigkeit schon einige aber.