@Aldaris Darum geht mir gerade nicht, sondern darum, dass du offenbar immer noch nicht ganz verstanden hast, dass die überschwängliche Dämonisierung der SU und ihrer Protagonisten darauf fußt, dass der Westen Jahrzehnte lang einen Interessenskonflikt mit diesem Block hatte, und sich eben eine entsprechende Rhetorik hier durchsetzte. Das hatte alles gar nichts mit irgendeiner Kritik an besonders unethischer Vorgehensweise zu tun, das war reine Panikmache fürs Volk. Ein Gespenst für die Masse. "Wer Kommi ist, der frisst auch kleine Kinder", sozusagen. Und dann kamen halt alle Missetaten auf den Tisch.
Doch im Osten war der Schlächter nun mal ein Held des Krieges, ob es uns passt oder nicht, und diese Massenmörder finden sich bei unseren Helden ebenso, nur deren Missetaten werden eben hier nicht so überschwänglich kommuniziert, denn keiner soll Angst vor den eigenen verdienten Leuten haben, obschon die auch oft mehr als Angebracht gewesen wäre.
Wie gestern auch vielfach aufgezeigt.
Es gibt da kein eindeutiges Schwarz oder Weiß, gerade in so einem instabilen und von vielen Seiten hart umkämpften Land wie der SU seinerzeit.
Und selbst unsere Seite nach dem WW2 hat sich doch auch immer wieder die Finger dreckig machen müssen "für die gerechte Sache", wo ebenso millionenfach Menschen drauf gingen, und ebenso bis heute die Staatsleute, die das unter ihrem Kommando hatten, auch nicht dämonisiert werden, sondern deren "besondere Verdienste" gewürdigt werden. Dass es da auch Schlächter und Skrupellose Massenmorde gab, ist gut dokumentiert.
Von diesen Beispielen gab es doch immer wieder dutzendfach welche, aber die sind nun mal nur deshalb ok, weil es unsere Kriegshelden/Schlächter sind, und nicht die eines lange verhassten und sehr starken direkten Konkurrenten, wie es die SU seinerzeit war.
Der Punkt ist doch hier klar, man dämonisiert gerne den Feind, während man die eigenen Krieger heroisiert. Mag uns nicht schmecken, dass die den Stalin so in Ehren halten, aber immerhin hat er -nach deren Lehre- ihre Heimat gerettet, und das bedeutet eben doch vielen noch was. Da vergisst man auch mal gerne, dass er eigentlich ein Soziopath gewesen sein muss.