che71 schrieb:Links ist Elsässer schon lange nicht mehr. Aber er hat erkannt, das man mit der Hetze gegen "Fremde", Bücher und Vorträge verkaufen kann.
@che71 Zuweilen ist es äusserst schwierig links und rechts zu unterscheiden, insbesondere wenn man es mit Extrempositionen zu tun hat, die sind sich nämlich manchmal ähnlicher als man zunächst meinen möchte.
Es gibt keine festgelegte Grenze, die eindeutigerweise aus einer extremen Linksposition eine rechte Haltung macht.
Dass ein Nationalsozialist kein Linker im originären Sinn mehr sein kann, dürfte hoffentlich jedem normalen Menschen oder zumindest den meisten einleuchten. Außer der Steinbach natürlich, aber ich sprach ja extra von normalen Menschen.
Aber wo genau verläuft die Grenze?
Der humanistische Linke würde wohl sagen: dort wo jemand unterdrückt wird, denn das verstößt gegen die oberste Prämisse der Gleichheit.
Da stellt sich aber die Frage inwiefern der Linke überhaupt gegen Rechte vorgehen darf, denn das ist zweifellos eine Ausgrenzung die nicht mit kompromisslosen Gleichheit aller Menschen in Einklang zu bringen ist.
Muss man Rechte also widerspruchslos hinnehmen? Nein, sicher nicht, aber man muss sich innerhalb des demokratischen Spektrums bewegen. Linke Gewalt ist demnach problematisch. Sie liegt ausserhalb des demokratischen Spektrums, aber ist sie eigentlich noch links? Schwierig.
Der Linke darf eigentlich nicht unterdrücken, viele tun es dennoch. Er darf kein "Kapitalist" sein, viele sind es dennoch. Er kann niemals Neoliberaler sein, manche sind es dennoch. Der Linke müsste eigentlich gegen unsere Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung sein, viele sind es nicht, sondern partizipieren stillschweigend.
Und da wäre noch die Fragen aller Fragen:
Kann ein Linker überhaupt nationale Interessen vertreten? Wäre das in den meisten Fällen nicht gegen andere (wen auch immer) und würde somit gegen den Gleichheitssatz verstoßen? Oder ist es vielmehr nicht so, dass der Gleichheitssatz ohnehin nur innerhalb von Staates gelten kann und so betrachtet eine linksnationale Haltung akzeptabel ist?
Und darf ein Linker sozialliberal sein? Je freier die Individuen, desto unsozialer das Ganze.
Es ist und bleibt schwierig.
Und sind chauvinistische Linke (wie sie u.a. auch hier anzutreffen sind) überhaupt noch links einzuordnen? (Nein, auf gar keinen Fall. Achtung Meinung)
Der nächste Punkt ist der linke Klassenkampf. Den gibt es nicht mehr, oder kaum noch. Der wurde chirurgisch aus diesem Volk entfernt, ebenso wie Marx, den manche am liebsten aus den Geschichtsbüchern streichen möchten. Der einst von Linken losgetretene Klassenkampf wird heute hauptsächlich von Rechten oder sog. Querfrontlern bestritten. Mal abgesehen davon, dass sie zu doof sind vernünftige Kritik zu formulieren, bzw dies aus populistischen Gründen gar nicht wollen, stellen die sich dabei gar nicht mal so ungeschickt an, denn immerhin folgen viele ihrem Ruf, siehe Montags-Wahnwichtel.
Wer sich gegen das Establishment und den Mehnstriem positionieren will, fühlt sich bei diesen Querfrontlern möglicherweise ganz gut aufgehoben. Ein bisschen selektive Wahrnehmung hilft da ungemein.
Ob ein Elsässer mehr rechts als links ist, vermag ich nicht zu sagen.
Wie gesagt, es gibt keine festgelegten Grenzen. Die Unterscheidung ist demnach immer willkürlich und abhängig von den Merkmalen und deren Gewichtung.
Ich würde ihn (ebenso wie die Chauvi-Linken) dem drölften Spektrum zuordnen: opportunistisches Dreckschwein.
Und da ist es egal ob er von links oder von rechts kommt. Da braucht man sich nicht lange an Unterscheidungen abarbeiten, denn Schwein bleibt Schwein.