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Montags-Mahnwachen

6.110 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Krieg, Verschwörung, Frieden ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Montags-Mahnwachen

03.10.2014 um 19:54
@Aldaris
@Driftwood
@Subcomandante
@univerzal
@paranomal
@interrobang
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Schlomo Stern
‏@Schlomo_Stern
German Defence League vor dem Reichstag #montagsquerfront
Berlin, Berlin

BzCkhsdIAAAcnMp
https://twitter.com/Schlomo_Stern/status/518094865306226688


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Montags-Mahnwachen

03.10.2014 um 19:58
@che71

Wofür braucht Else denn Spenden? Um sein COMPACT-Magazin zu finanzieren? Das ist echt erbärmlich, ehrlich.


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Montags-Mahnwachen

03.10.2014 um 20:00
@Aldaris
Nicht mal den Dreck unter meinen Schuhen, ganz zu schweigen von einer Geldspende !


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Montags-Mahnwachen

03.10.2014 um 20:13
In Hamburg wollte man heute ein Zeichen gegen die Schafsmedien setzen:

Heute war in Hamburg der "TAG DER DEUTSCHEN EMPÖRUNG"
Diesen lustigen Namen hatten die hanseatischen Wahnwichtel um Henrik "Kekusu" Hansen und den CGI's Official Page -Berater Robin "Nibor" Güldenpfennig ausgedacht, um die Massen zum Sturm auf die Hamburger Medienzentralen zu bewegen.
Tatsächlich kamen knapp 200 Wichtel, trotz des schönen Wetters zum Redaktionsgebäude der ZEIT. Fast ebenso viele unfreiwillige Gäste des Hofbräu-Biergartens im Erdgeschoss des ‪#‎ZEIT‬-Gebäudes wurden Ohrenzeugen eines flammenden Appells des Oberwichtels Hansen an die ZEIT-Redakteure. Hätten die heute nicht alle frei gehabt, wären sie wahrscheinlich sehr beeindruckt gewesen. Denn Hansen zählte auf, wie "fies" DIE ZEIT in Print und Online über die Wichtel berichtet hat in den vergangenen Monaten. Als außenstehende Beobachterin muss man sagen: Respekt an die ZEIT – ihr habt's denen ja ordentlich gegeben '
Sehr schön war der Tag auch für die Band "Die Bandbreite" – T-Shirts und die neue CD gingen am improvisierten Verkaufsstand weg wie warme Semmeln. Das hat auch die paar Glatzen und Böhse Onkelz-Fans gefreut, die sich auf der Wiese zwischen Scientology-Zentrale und ZEIT-Redaktion in die City versammelt hatten.
Geschützt durch die Polizei marschierten 200 Wahnwichtel dann zum Gebäude des SPIEGEL, um dem heute leerstehenden Gebäude mit Musik und Gedröhn den Rest zu geben.
Jedenfalls war das Wetter schön. Geredet wurde das Gleiche wie immer


https://www.facebook.com/jolanda.voscherau


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Montags-Mahnwachen

05.10.2014 um 11:35
Das Recht verpönte Wahrheiten auszusprechen und Kritik am Vorgehen der Machthaber zu üben, diese Funktion nehmen inzwischen die Satiriker wahr. Eigentlich war es schon immer so, der Hofnarr war einst die einzige Person, die dem Fürsten ungestraft die Wahrheit sagen durfte. Das Mittelalter ist zwar längst vorbei, aber die Heuchelei ist geblieben und es werden sogar Kabarettisten wegen ihrer Satire verklagt. Der Zeit-Autor Jochen Bittner hat eine einstweilige Verfügung gegen einen Beitrag der «Anstalt» erwirkt. Ein Interview mit den Kabarettisten Max Uthoff und Claus von Wagner von der Anstalt:
"Journalisten scheinen sich förmlich im Schützengraben einzubuddeln"

In Ihrer aktuellen Sendung haben sie eine pointierte Medienkritik geliefert, das Publikum applaudierte laut. Wie erklären Sie sich diese begeisterte Reaktion des Publikums?

Max Uthoff: Ja. Und im Internet findet der Clip rasante Verbreitung. Die Nummer scheint in den Zuschauern etwas berührt zu haben. Es gibt wohl ein diffuses Unbehagen darüber, dass die Leitmedien dem Bürger in wichtigen politischen Fragen oft eine beschränkte Weltsicht aufzudrängen versuchen.

Claus von Wagner: Die Journalisten spüren, dass ihnen etwas entgleitet: die Deutungshoheit über Themen. Aber das könnte eigentlich auch so was wie eine Befreiung sein. Warum nicht einfach wieder zurück zum kompetenten Informationen-Sammeln und -Aufbereiten, um so den Lesern das Selberdenken zu ermöglichen!? Damit sind nicht die Meinungsseiten gemeint. Die sollen bitte so subjektiv sein, dass es kracht!

Max Uthoff: Die Leser werden es sich nicht auf Dauer gefallen lassen, bei Kritik oder abweichenden Meinungen wahlweise ignoriert oder denunziert zu werden. Man muss sich das einmal vorstellen: Der Programmbeirat der ARD, also ein offizielles Gremium des Senders, in dem ausgewählte Bürger die Berichterstattung beobachten, also diese offiziellen Beobachter müssen sich allen Ernstes als Agenten Putins beschimpfen lassen, weil sie die einseitige Berichterstattung zur Ukraine kritisieren (…)
http://www.heise.de/tp/artikel/42/42921/1.html
Die besagte Sendung der Anstalt, hatte ich schon verlinkt, wer es aber noch nicht gesehen, sollte es sich anschauen.

https://www.youtube.com/watch?v=xi25_GbrBvQ


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Montags-Mahnwachen

05.10.2014 um 19:12
@cathari

Der Faktencheck:

Youtube: Die Anstalt (ZDF vom 23.09.2014) - Der Faktencheck
Die Anstalt (ZDF vom 23.09.2014) - Der Faktencheck
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Über den ein oder anderen Kritikpunkt kann man zwar durchaus streiten, aber meine beiden persönlichen Hauptärgernisse an der Sendung sind zum einen die Ausklammerung ukrainischer und anderer nichtrussischer, aber gleichwohl sowjetischer Opfer, während des Zweiten Weltkriegs.
Und zum anderen die Gleichstellung der heutigen, deutschen Medienlandschaft mit derjenigen des Dritten Reichs.
Beides ist gleichermaßen widerlich.


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Montags-Mahnwachen

06.10.2014 um 10:28
Die Ansprache des "glühenden Antisemiten" Jürgen Elsässer. Inhaltlich bringt der Mann allerdings nichts wirklich neues. Alles wie gehabt (3. Oktober 2014) ..

Youtube: Elsässer: Die Tage des Merkel-Regimes sind gezählt
Elsässer: Die Tage des Merkel-Regimes sind gezählt
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Montags-Mahnwachen

06.10.2014 um 10:36
@cathari
Schönes Video, hab selten so gelacht.
Zitat von catharicathari schrieb:Das Recht verpönte Wahrheiten auszusprechen und Kritik am Vorgehen der Machthaber zu üben, diese Funktion nehmen inzwischen die Satiriker wahr.
Und das zu Recht, denn Komiker gibt es schon wie Sand am Meer.
In Humor verpackte Wahrheiten, satirisch dargestellt, waren schon immer ein Dorn im Fleisch.


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Montags-Mahnwachen

06.10.2014 um 12:08
@JohnDifool
Zitat von JohnDifoolJohnDifool schrieb:Beides ist gleichermaßen widerlich.
Satire darf übertreiben, überspitzen, anprangern und austeilen. Im «Faktencheck» wird der Sendung «Die Anstalt» russische Propaganda unterstellt und am Ende des Videos heißt es, «stop Russian Propaganda». Mit anderen Worten, «Der Faktencheck» ergreift Partei, denn tatsächlich haben beide Konfliktparteien ihre Propagandamaschinen hochgefahren. Wenn man einen Konflikt verstehen will muss man immer beide Seiten hören (Audiatur et altera pars) und die Vernachlässigung dieses Prinzips in unseren Medien steht zu Recht in der Kritik.


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Montags-Mahnwachen

06.10.2014 um 14:11
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Montags-Mahnwachen

06.10.2014 um 14:25
@Aldaris
Zitat von AldarisAldaris schrieb:Die Ansprache des "glühenden Antisemiten" Jürgen Elsässer. Inhaltlich bringt der Mann allerdings nichts wirklich neues. Alles wie gehabt (3. Oktober 2014) ..
Bin mal echt gespannt wie der Prozess Elsässer ./. Dittfurth am 08.10 ausgeht.


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Montags-Mahnwachen

06.10.2014 um 16:59
@Herbstblume

Ditfurth hat ihrer eigenen Aussage nach noch einige Argumente in der Tasche hinsichtlich der Hauptverhandlung, Edit: Oder besser gesagt, mit Blick auf die Hauptverhandlung. Spoilerdfe Wie auch immer es ausgeht: Elsässer ist und bleibt ein Schwachmat.


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Montags-Mahnwachen

08.10.2014 um 10:16
Xavier Naidoo: Jesus bei den Reichsbürgern

Popsänger Xavier Naidoo hat mit Auftritten vor Verschwörungstheoretikern und Rechten am Einheitsfeiertag für Aufsehen gesorgt. Warum nur? Der Mannheimer vergleicht sich mit Jesus: Der sei auch auf "alle Menschen" zugegangen.

[...]


http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/xavier-naidoo-pop-saenger-richtet-sich-an-verschwoerer-klientel-a-995909.html

So langsam bekommen die Wahnwichtel, was sie sich gewünscht haben: Aufmerksamkeit durch die "Systempresse". Auch wenn da erst ein Xaver auftreten musste.


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Montags-Mahnwachen

08.10.2014 um 18:04
@Aldaris
@JohnDifool
@che71
@Driftwood
@univerzal

Nachdem Naidoo sich nun endgültig am 3. Oktober positioniert hat, wollte ich nun mal schauen, was die Medien so über Naidoos Reichsbürger-Aktivitäten so berichten.

Xaiver Naidoos Weg endet offenbar in der Sackgasse, in der die Reichsbürger und Montagsmahnwachler ihre Zelte aufgeschlagen haben. Am Tag der deutschen Einheit trat der Schlagerstar in Berlin als Redner auf. Eine ideologische Analyse dieses Spektrum ist kaum noch möglich, zu wirr ist die Mischung aus Chemtrail-Opfern, Evangelikalen, ordinären Nazis und Verschwörungsideologen.
[...]
Zwischen Bundestag und Kanzleramt demonstrierten am arbeitsfreien 3. Oktober 2014 auf zwei bzw. drei Kundgebungen rund 300 sogenannte Reichsbürger zusammen mit Nazis, Menschen der “Montagsmahnwache für den Frieden” und Verschwörungsideologen.
[...]
An den Kundgebungen nahmen u.a. Autonome Nationalisten aus Berlin Hellersdorf und Oranienburg, der Berliner NPD-Chef Sebastian Schmidtke, bundesweit angereiste teilweise gewalttätige Reichsbürger, Holocaustleugner sowie Aktivisten der Montagsmahnwachen teil.
[...]
Xavier Naidoo, der bei seinem ersten Auftritt vor dem Bundestag das orange-schwarz gestreifte Sankt-Georgs-Band trug [...] – ursprünglich ein militärischer Orden für besonders erfolgreiche Soldaten der russischen Zarendynastien -, viel bereits in der Vergangenheit durch wohlwollende Worte gegenüber den antisemitischen Montagsmahnwachen auf.
[...]
Auf dieser Kundgebung vor dem Bundeskanzleramt erschienen Antisemiten mit Transparenten in NS- und Stürmer-Stil [...]. “Erhebt euch gegen die Plutokratie der Zionisten”, “Antisemitismus und Rassismus [ist] Plutokratie & zionist(IS)isch” sowie “Wahrheit macht frei” war dort zu lesen.
[...]
Und kaum war der Rede und Gesang von Naidoo verklungen, brüllte Moderator Carschten Halter [...] antiisraelische Parolen in Mikro – so als ob Israel mit Deutschland im Krieg sei.

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http://www.publikative.org/2014/10/07/43287/ (Archiv-Version vom 09.10.2014)

Die pro7 Newstime haben Naidoos Auftritt ebenfalls einen Beitrag gewidmet:

Youtube: Pro7 Newstime über Xavier Naidoo's Reichsbürgerauftritt am 03.10.14
Pro7 Newstime über Xavier Naidoo's Reichsbürgerauftritt am 03.10.14
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Radio Eins hat mit dem Rechtsextremismus-Experten Bernd Wagner über Xavers Auftritt gesprochen:

https://www.youtube.com/watch?v=lCpsOiaeIe8

Ich finde ja die Erklärung von Xavers PR-Managerin cool: Er sei alleine mit dem Fahrrad zufällig an den Veranstaltungen vorbeigekommen und konnte dem Mikrofon nicht widerstehen.

Offenbar, so schildert es seine Managerin Merle Lotz am Dienstag am Telefon, war der Popsänger Xavier Naidoo am vergangenen Freitag, dem Tag der deutschen Einheit, "allein mit dem Fahrrad" in Berlin unterwegs gewesen. Wohl ganz zufällig befand er sich ausgerechnet zum Beginn der Kundgebungen in der Nähe von Bundestag und Kanzleramt. Und da muss ihn sein missionarischer Drang überkommen haben. Es habe weder eine Einladung von einer der beteiligten Organisationen gegeben, noch habe Naidoo geplant, am Einheitsfeiertag aufzutreten.
http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/xavier-naidoo-pop-saenger-richtet-sich-an-verschwoerer-klientel-a-995909.html


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Montags-Mahnwachen

08.10.2014 um 18:39
@Subcomandante

Wenigstens hat er es mit dem Auftritt endlich zu einem eigenen Eintrag bei Psiram gebracht: http://www.psiram.net/ge/index.php/Xavier_Naidoo (Archiv-Version vom 10.10.2014)


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Montags-Mahnwachen

08.10.2014 um 19:13
@Subcomandante
@Aldaris
@JohnDifool
@Driftwood
@univerzal
Zitat von SubcomandanteSubcomandante schrieb:Offenbar, so schildert es seine Managerin Merle Lotz am Dienstag am Telefon, war der Popsänger Xavier Naidoo am vergangenen Freitag, dem Tag der deutschen Einheit, "allein mit dem Fahrrad" in Berlin unterwegs gewesen.
Die glauben auch das andere doof sind ?!

Und dann das noch:
Vor dem taz-cafe diskutierte man im Anschluss noch etwas weiter. Barges, zu seinen Behauptungen zur deutschen Geschichte befragt, antwortete ausweichend mit "Es gibt da verschiedene Meinungen" und zum Holocaust: "Darüber kann man streiten, wie viele es waren". Ken Jebsen diskutierte hocherregt mit einigen Menschen, im Anschluss führte er mit Pedram Shahyar noch ein kurzes Gespräch vor der Kamera auf der anderen Straßenseite, Carsten Halter radelte mit seiner Trommel lauthals singend am taz-Cafe vorbei und wir entschieden uns zu gehen.
https://www.facebook.com/kentrails/posts/509918459152929
Antisemitische Ausfälle, wie eine Demonstration gegen Israel vor der Synagoge in der Oranienburger Straße, bei der Israel ein Völkermord an Palästinensern aus rein finanziellen Gründen unterstellt wurde („es geht nur um Kohle, Kohle, Kohle“ - was die Jüdische Gemeinde in der Oranienburger Straße damit zu tun haben soll, bleibt allerdings ein Rätsel) und Parolen wie „Völkermord auf Völkermord ist des Zionisten Lieblingssport! Leute, Leute passt nur auf, sonst geh’n wir bald alle drauf“ gehören bei diesem Teil der Montagsdemonstranten zum Alltag.
https://www.facebook.com/kentrails/posts/509918459152929

Hermann Barges ist wohl auch so ein "Reichsbürger" und Holocaustrelativierer !



++++ Wahnwachen Lügenpropaganda Ukraine ++++

Sehr guter Artikel von Die Kentrail-Verschwörung über Lügen- Propaganda
u.a. auf der Braunschweiger Wahnwache. Absolut lesensewert!
Er müsse sich entschuldigen, denn er könne nicht laut reden. Der Krieg sitzt ihm noch zu sehr in den Knochen. So begann Mark Bartalmai seine Rede auf der Braunschweiger ‚Friedensmahnwache‘ am 22.09.14. [1] Dann fand er aber doch seine Stimme und es folgte eine schwülstige Erzählung von Erlebnissen, die der als Kriegsreporter vorgestellte Herr kürzlich in der Ostukraine erlebt und erfahren haben will. Unter anderem behauptete er, die ukrainische Armee habe nach der Einnahme der Stadt Slawjansk ein Kind vor den Augen seiner Mutter gekreuzigt…

Diese krude Geschichte verbreitete der russische TV-Sender „Kanal 1“ Mitte Juli 2014. Sie ist schon damals sofort als frei erfunden entlarvt worden. [2] Nicht nur in westlichen Medien, auch in Russland selbst löste die groteske Propagandalüge massive Proteste aus. [3] Mit hoher Wahrscheinlichkeit ist die ganze Story von einem sehr ähnlichen Gerücht inspiriert worden, das der Rechtsesoteriker Alexander Dugin einige Tage zuvor im sozialen Netz verbreitete. [4] Ein damaliger Anführer der pro-russischen Kämpfer - Igor ‚Strelkow‘ Girkin - hatte sie leicht verändert weitergereicht und die angebliche Augenzeugin baute sie letztlich noch ein wenig aus... [5]

Nur bei den Braunschweiger Wahnwichteln hatte es sich auch Ende September noch nicht herumgesprochen, dass es sich um einen dreisten Fake handelt, deshalb konnte Mark Bartalmai hier noch einmal damit brillieren. Wer ist dieser Mann?

Der Reporter mit dem Aluhut betreibt einen eigenen YouTube-Kanal und diverse Blogs. Am vergangenen Donnerstag erschien ein einstündiges Video-Interview mit ihm bei KenFM, in dem er sich als unerschrockener Fotoreporter präsentierte, der die Wahrheit verbreiten wolle. [5] Doch ebenso wie bei dem ehemaligen Jugendmoderator Ken Jebsen [6] handelt es sich auch hier um einen Hochstapler.

Bevor der Infokrieger sein Alter-Ego „Mark Bartalmai“ erfand, war er unter seinem bürgerlichen Namen Mirko Möbius als Online-Markting-Berater tätig und beschäftigte sich vorrangig mit Dingen wie Suchmaschinenoptimierung für Webshops. [7] [8] Nach eigenen Angaben im KenFM-Interview kam er im Juli 2014 als Begleiter einer „Hilfslieferung“ in das ostukrainische Donezkbecken und blieb dann für mehrere Wochen dort. Jetzt ist er wieder in Deutschland und stellt das gesammelte Filmmaterial zu einer Doku zusammen. [9] Ein Teil davon kann bereits auf Bartalmais YouTube-Kanal bewundert werden. [10]

Dort gibt es u.a. ein Interview mit zwei offenbar leicht verwirrten Spaniern, die sich für eine neue ‚Internationale Brigade‘ halten [11], aber auch mit französischen Kämpfern [12]. Bei letzteren handelt es sich um Anhänger des bereits erwähnten rechtsradikalen Gurus Alexander Dugin [13], was die YouTube-Zuschauer jedoch nicht erfahren. Gut möglich, dass der ‚Reporter‘ es selbst nicht weiß. Auch von der menschenverachtenden ‚Parade‘ zum Unabhängigkeitstag, bei der gefangene ukrainische Soldaten öffentlich vorgeführt und mit Dreck beworfen wurden, stellte Bartalmai ein wohlwollend kommentiertes Video ins Netz. [14]

Insgesamt scheint der selbsternannte Kriegsberichterstatter vor allem das nachzuplappern, was die ‚Volksrepubliken‘ ihm vorgegeben haben, ohne irgendetwas davon in Frage zu stellen. Das ist auch kein Wunder, selbst gestandene Journalisten mit jahrelanger Erfahrung haben in der Regel große Probleme, die Objektivität zu wahren, wenn sie ‚embedded‘ arbeiten müssen. [15] Dass ein deutscher Online-Aktivist ohne jegliche Vorkenntnisse diesen Job besser erledigen könnte, glaubt hierzulande nur er selbst und jene überschaubare Zahl von Fans, die er im Mahnwachen-Umfeld gewinnen konnte.

Gleichgesinnte jedoch fand der Mann mit dem großen Sendungsbewusstsein bei ANNA News. Dieser dubiosen, pro-russischen Propaganda-Klitsche - über die wir bereits vor Kurzem berichteten [16] - gab er vor Ort ein Interview [17]. ANNA News wird von Marat Musin betrieben, der mit einem berüchtigten Kommandanten der pro-russischen ‚Volkswehr‘ persönlich befreundet ist: Igor ‚Strelkow‘ Girkin. [18] Also demjenigen, der auch die schräge Kreuzigungsgeschichte weitererzählte, die letztlich auf Bartalmais Lippen ihren Weg bis nach Braunschweig fand…

Der draufgängerische ANNA-Chef selbst befindet sich übrigens mittlerweile in ukrainischer Gefangenschaft, das behauptet zumindest der Publizist Vladislav Shurigin [19], der sich ebenso wie Marat Musin, Igor Girkin und Alexander Dugin im ultranationalistischen Establishment Moskaus bewegt. [20] [21]

Ob der Suchmaschinenoptimierer Mirko Möbius überhaupt weiß, mit wem er im Donbas gesprochen hat? Egal. Er will ja nur den armen Kindern helfen… und die Wahrheit… und so…

Foto: Mark Bartalmai (Mitte) mit pro-russischen Kämpfern
https://www.facebook.com/Aluhut.fuer.Ken.site
http://youtu.be/MZOVsvjWCVk
Published on Aug 18, 2014
Die angebliche "Mahnwache für den Frieden" warnt vor Genozid durch Zionisten, die "mit allen Mitteln bekämpft werden müssen" - Montags-Wahnmache in Berlin am 11.08.2014 u.a. vor dem Bundestag und dem Checkpoint Charlie. (Nein, das sind keine echten GI´s davor, das sind Schauspieler!)
Carsten Halter, Wahnwichtel der ersten Stunde und mittlerweile eine der Führungspersönlichkeiten (Redner, Organisator) der sogenannten Alexanderplatz-Montagsdemo und Teilnehmer der letzten Chemtrail-Demo, stellt in seinem Profil die Frage, wer die Schuld am Zweiten Weltkrieg hatte und verlinkt dazu eine Rede von Adolf Hitler. Diese soll wohl zeigen, dass es nicht so war, wie es in jedem seriösen Geschichtsbuch steht. "Wer zog die Strippen, wer finanzierte wen?" Wen Adolf Hitler hinter "dem Geldsystem" vermutete, dürfte ja allgemein bekannt sein.
Dass hier unbewusst ein Putin-Hitler-Vergleich gezogen wird, fällt da schon gar nicht weiter auf..
Am 3.10. will übrigens unter anderem die Gruppe um Carsten Halter (Anmelder der Demo) mit bekannten Rednern wie Jürgen Elsässer, Peter Feist, Mario Rönsch, Stephane Simon und anderen rechten Personen eine Großkundgebung vor dem Reichstag abhalten. Insgesamt 6 Demonstrationen und Kundgebungen von verschiedenen rechten Gruppierungen (u.a. die staatenlos-Spinner und die German Defence League mit Unterstützung belgischer Neonazis) sind für diesen Tag zeitgleich ab 15.00 dort geplant. Einige dieser Gruppen planen auch einen "Sturm des Reichstages" um dort ihre "Verfassung" auszurufen.
https://www.facebook.com/friedensdemowatch?ref=profile

Interressant ist auch das zu KenFM:
Zur Verwendung "jüdischer Kronzeugen"
[Satire] "Haben Sie vom Nahostkonflikt keine Ahnung, aber eine Meinung zu bieten? Wollten Sie schon immer mal für mutig gehalten werden, weil Sie etwas aussprechen, was sowieso alle denken? Dann schreiben Sie doch einfach einen israelkritischen Text! Im Folgenden präsentiert Ihnen die Wahrheit eine kleine Handreichung, wie solch ein Text aussehen könnte, sowie ein paar – nennen wir sie: Stolpersteine, die Sie unbedingt beachten sollten, damit Ihre Publikation auch tatsächlich als israelkritisch wahrgenommen wird und nicht etwa als … na, Sie wissen schon.

1. Der Kronzeuge
Zitieren Sie einen israelkritischen Juden, denn wer einen Juden zitiert – das liegt in der Natur der Sache –, der kann die Juden nicht hassen. Bedienen Sie sich dabei der Einfachheit halber aus dem übersichtlichen Pool „kritischer Juden“, die auch von anderen israelkritischen Texten immer wieder gern zitiert werden." http://www.taz.de/!107442/ [/Satire]

"Es ist ein so alter wie durchschaubarer Trick der Antisemiten, für ihre Zwecke stets antizionistische Juden als Kronzeugen zu präsentieren, die – aus welchen Gründen auch immer – dem Staat Israel wenig bis nichts Gutes abgewinnen können. Wenn sie es doch selbst sagen, können wir gar nicht antisemitisch sein, lautet die dahinter stehende Logik, die jedoch nur dann funktioniert, wenn man davon ausgeht, dass Juden per se vor Antisemitismus gefeit sind und für ihren Antizionismus daher ausschließlich edle, hilfreiche und gute Argumente vorzubringen haben, derer sich die Israelhasser dann nur noch bemächtigen müssen, um sich über jeden Verdacht zu erheben. Dementsprechend werden sie umgarnt, die Avnerys, Langers, Finkelsteins [den z.B. KenFM zitiert hatte] und Zuckermanns; mutige Menschen seien sie allesamt – bloß warum? Was ist daran mutig, etwas zu äußern, das in Europa und der islamischen Welt ohnehin common sense ist und das in Israel geäußert werden kann, ohne unterdrückt zu werden? Eigentlich nichts, es sei denn, man folgt dem allemal antisemitischen Fantasma einer zionistischen Allmacht, die mehr oder minder im Verborgenen Politik, Wirtschaft und Medien lenke respektive kontrolliere und dabei auch noch die Shoa für sich instrumentalisiere, sprich: selbst aus der Vernichtung der europäischen Juden durch die Nationalsozialisten noch Profit schlage." http://lizaswelt.net/2006/12/16/mehr-als-nur-ein-kronzeuge/

"Israelkritik" als Entlastungsantisemitismus:
"Den Entlastungsantisemitismus mit seiner Täter-Opfer-Umkehr findet man jedoch nicht im Ausland, sondern nur in Deutschland. Gefühle von Scham und Schuld werden nicht aufgearbeitet, sondern den Opfern angekreidet. In Briefen an den Zentralrat der Juden in Deutschland steht meist, dass das, was »die Juden den Palästinensern antun, genau dasselbe ist, was die Nazis den Juden angetan haben«. Das ist die klassische deutsche Täter-Opfer-Umkehr." Prof. Dr. Monika Schwarz-Friesel, http://www.juedische-allgemeine.de/article/print/id/18418

"Der Entlastungsantisemitismus vieler Bildungsbürger artikuliert sich vor allem in Täter-Opfer-Umkehrungen und kollektiven Schuldzuweisungen: „Die Legitimationsbasis all Ihrer Verbrechen ist wohl die zionistische Idee, ein auserwähltes Volk zu sein.“ [ZJD, 27.02.2009, ein Jura-Professor]
Häufig anzutreffen sind kausale Attribuierungen, die Antisemitismus als ein begründetes Phänomen rechtfertigen. Ein Journalist: „Bislang glaubte ich wirklich, die Juden seien zu Unrecht drangsaliert worden. Heute habe ich meine Zweifel.“ [IBB_1.11.2012]

Somit wird das alte antijudaistische Stereotyp „Juden sind selbst schuld am Antisemitismus“ kodiert: „Der Zentralrat der Juden fördert und erzeugt mit seiner unkritischen Haltung gegenüber der israelischen Unrechtspolitik massiv Antisemitismus“ [ZJD, 07.05.2008]
https://www.facebook.com/friedensdemowatch/posts/654108587976734:0


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Montags-Mahnwachen

08.10.2014 um 22:02
Zitat von LandluftLandluft schrieb:Wenigstens hat er es mit dem Auftritt endlich zu einem eigenen Eintrag bei Psiram gebracht:
Den Eintrag hat sich Xaver redlich verdient.

@che71
@Landluft
@Subcomandante

Weiß eigentlich jemand von euch, wie der Prozess Elsässer-gegen-Ditfurth ausgegangen ist? Heute war ja die erste Hauptverhandlung. Ich finde dazu bislang nichts.

»Im Hauptsacheverfahren wird es … auch darum gehen, ob diese gar nicht so neuen Formen des Antisemitismus von deutschen Gerichten als solche anerkannt werden.«
Jürgen Elsässer gegen Jutta Ditfurth

Der ERSTE HAUPTVERHANDLUNGSTERMIN in Sachen Elsässer ./. Ditfurth findet statt:
am Mittwoch, den 8.Oktober 2014
um 13:45 Uhr


http://www.jutta-ditfurth.de/allgemein/News.htm


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Montags-Mahnwachen

08.10.2014 um 22:29
@Aldaris
Es gibt anscheinend noch nichts zu dem Prozess.


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Montags-Mahnwachen

09.10.2014 um 06:03
@Aldaris
@che71
Zitat von AldarisAldaris schrieb:Weiß eigentlich jemand von euch, wie der Prozess Elsässer-gegen-Ditfurth ausgegangen ist? Heute war ja die erste Hauptverhandlung. Ich finde dazu bislang nichts.
Das Urteil soll wohl am 19.11.14 gegen 9.30h verkündet werden.

Im Spoiler
+++ Der Prozessbeginn Jürgen Elsässer/ Jutta Ditfurth +++
+++ Glühender Antisemitismus vor Gericht +++

Gastbeitrag von Manuel Rodriguez
Zur Vorgeschichte:
Es ist der 8. Oktober, ...ein denkwürdiger Tag.
Am 8. Oktober gelingt in Dresden zum ersten mal ein friedlicher Dialog, nachdem die Polizei rund 5.000 friedliche Demonstranten eingekesselt hatte.
Den Demonstranten gelingt es die Einsatzleitung für Gewaltlosigkeit zu gewinnen. Dies war in der Folge der entscheidende Durchbruch für den friedlichen Dialog, zur Auflösung der Bundesrepublik..
Halt.. Irrtum.. es handelte sich letztlich nur um die Auflösung der DDR, also halb so schlimm und es war auch nicht diese Bewegung 1989, sondern die heutige Persiflage auf die Montagsdemonstrationen von ´89, über die gefühlt auch zu Gericht gesessen wurde.

Nun, an diesem denkwürdigen Tag sitzt nun einer der Hauptprotagonisten dieser, sich selbst als Friedensbewegung bezeichnenden "Per Montagsmahnwachen abhalten durch die Galaxis", Veranstaltungen, ein Herr Elsässer, als Kläger vor einem Münchner Gericht und die Beklagte soll sich dafür rechtfertigen die Meinung geäußert zu haben, dass dieser Herr mit der lustigen Frisur und seiner penetrant händchenhaltenden, zu ihm aufblickenden jungen, blonden Schönheit, die ihn begleitete, ein "glühender Antisemit" wäre.

Er vertritt hier stellvertretend die Friedensbewegung, die sich auf die Montagsdemonstrationen von ´89 bezieht und eine seiner Begleiterinnen, wohl eine Praktikantin, trägt ein T-Shirt mit der Aufschrift "Mut zur Wahrheit".
Vor dem fast noch königlich, aber eben doch inzwischen tatsächlich recht republikanisch anmutendem bayerischen Gericht, wird verhandelt, ob man den Chefredakteur einer Publikation, der sich im Umfeld eindeutig antisemitischer Zeitgenossen (Ahmadijeschad, Irans oberster Holocaustleugner war, beispielsweise, immerhin sein geschätzter Gastgeber gewesen) pudelwohl zu fühlen scheint, derart benennen dürfe.

Der Kläger meinte, ihm solle ein Maulkorb verpasst werden und es fiel wohl nicht jedem im Saal auf, dass es nicht darum geht, ihm, sondern der Beklagten einen Maulkorb zu verpassen, nämlich vom Kläger, der sich nicht als glühender Antisemit bezeichnet sehen möchte, da ihn dies angeblich ruinieren würde. Es geht um nichts weniger, als um die Meinungsfreiheit, die hier nicht am Hindukusch sondern zur Abwechslung in der ehemaligen Hauptstadt der Bewegung verteidigt werden soll.

Die rund fünfzig, im Durchschnitt gut über 50-jährigen im Publikum, die in etwa so grau wie die Gardinen einer Kneipe im Ruhrpott aussahen, wohl vom vielen sozialen Netzwerken erschöpft und zumindest vereinzelt leicht nach Restalkohol müffelnd, genossen bei dieser Veranstaltung zur Wahrheitsfindung, zunächst spürbar, den gewichtigen Auftritt ihres heroischen, doch irgendwie recht defensiv wirkenden Gurus Elsässer, welche bald mit dem Schlaf zu kämpfen schienen.

Die fast königlich bayerische Richterin erläuterte souverän, geduldig und trotzdem leicht nervös, ob der politischen Dimension des gesamten Vorgangs, dass es sich bei der beklagten Äußerung der Publizistin und Autorin Jutta Ditfurth, um eine bewertende Äußerung gehandelt habe, die man als Behauptung weder widerlegen noch beweisen könne. Es handele sich für sie, um eine Meinungsäußerung.

Im nächsten Schritt, so die Richterin, sei zu prüfen, ob es sich bei der Meinungsäußerung, um eine Schmähkritik gehandelt haben könnte, die losgelöst von einer Sachauseinandersetzung dann als Beleidigung strafwürdig wäre.
Es sei eine Äußerung in der Sache gewesen.
Dies könne aber trotzdem eine persönlich beleidigende Schmähkritik sein.

Nun schreitet das Gericht zu seiner Definition von Antisemitismus:
Ein Antisemit sei jemand, der sich mit Überzeugung (aha!) antisemitisch äußere und das III.Reich nicht verurteilt und die Judenverfolgung nicht ablehnt.
Nach Ansicht des Gerichts, sei mit der Äußerung der Autorin in einer TV Sendung eine Grenze überschritten und es stelle sich die Frage, ob hier das Persönlichkeitsrecht des Klägers berührt sei.
Die Äußerung sei im Zusammenhang einer Kritik an den bundesweit stattfindenden Montagsmahnwachen entstanden und habe etwas mit dieser Querachse (auch nicht schlecht.. Querachse des Bösen..) zu tun.

Frau Jutta Ditfurth gelingt es die Richterin begrifflich etwas zu korrigieren.
Nein, Querfront, also wie die Richterin dann richtig feststellt, die Verbindung zwischen Links und Rechtsextremen. Der Anwalt, des zu diesem Zeitpunkt schon recht beklagt wirkenden Klägers Elsässer wirft nun ein, dass sein Mandant in eine Ecke gestellt würde, aus der er nicht mehr herauskäme.
Dies sei ein Totschlagargument, nicht nur Antisemit, sondern sogar noch "glühender" Antisemit genannt werden zu dürfen, das glühend sei besonders gravierend. ( so so!).

Frau Ditfurth erläutert, dass mit glühend, so etwas wie etwas mehr als glimmend aber noch nicht flammend gemeint sei, also mehr so verdeckt vor sich hin glühend. Ich gebe zu, beinahe hätte ich schallend gelacht. Aber ich wollte das friedfertige schnauben der grauen neurechten Herde nicht übertönen, in der ich mittendrin saß.

Der Kläger meinte in einem wirklich Mitleid erregendem Miniplädoyer, in eigener Sache, dass der Zuhörer so einer Sendung, so eine Äußerung ja nicht einordnen könne und zitiert emphatisch den Focus Chefredakteur M. der bekanntlich der ultimative Antisemitismus Definierer in diesem unserem schönen Lande und ich vermute, überhaupt der westlichen Hemisphäre ist.
Antisemitismus sei das komplette ''Aus'' wenn man so einer sei.

Die Richterin führte nun ihre auf der Prämisse der nur ohne Tatsachenbeweis möglichen Meinungsäußerung aufbauende Argumentation aus.

Es sei in einem zweiten Schritt ja eine Äußerung die zwischen zwei öffentlichen Personen gefallen sei. Es sei eine Schmähkritik ( dieses war der zweite Schritt) mit oder ohne beleidigenden Wert (dies sei dann in einem dritten Schritt zu klären).
Ich gebe zu, ich verging fast vor Spannung, was bei diesem dritten Schritt nun rauskommen würde.
Es sei zu klären, ob tatsächlich Tatsachen vorlägen die auf glühenden Antisemitismus beim Kläger schließen lassen würden. Der Anwalt der Meinungsäußerin deren Äusserung zuvor als eigentlich unbeweisbar deklariert worden war, schlug nun sichtlich amüsiert vor, ob es dem Kläger denn möglich erschiene sich wenigstens gütlich, als subkutaner Antisemit bezeichnen zu lassen, also ungefähr so, wie ein verdeckter, subtiler Antisemit und wies auf das hohe Gut des Art. 5 unserer Verfassung hin sowie auf das einschlägige Urteil im Zusammenhang mit der Beleidigungsklage gegen Abtreibungsgegner, die in Nürnberg, die Stadt und den Arzt einer städtischen Klinik, als Betreiber eines "Babycaust" bezeichnet hatten.
Die Stadt habe sich das gefallen lassen müssen, der Arzt, als individuelle Person aber nicht, meinte dazu die Richterin.
Es sei in diesem Fall aber keine Schmähkritik in einer privaten Auseinandersetzung und richte sich auch nicht gegen eine Privatperson, sondern gegen eine öffentliche Person und laut dem Verfassungsgericht dürfe Schmähkritik auch wehtun,. oh Freunde und werte Leserschaft, wenn ihr jetzt nur das leidende Gesicht des Klägers gesehen haben könntet. Unbezahlbar.
Der Anwalt der Beklagten erklärte, in Bezugnahme auf das einschlägige Verfassungsgerichtsurteil:

Solange die Sachauseinandersetzung im Vordergrund gestanden habe, und das wäre eindeutig der Fall gewesen, sei jede Kritik zulässig. Man bewege sich auf verfassungsrechtlich dünnem aber tragbarem Eis. Es sei zudem zulässig im Rahmen einer Sendung Kritik in dieser Form zu äußern, ohne im Detail den Sachzusammenhang mitzuliefern. Es gäbe blöde Antisemiten, die sich auch antisemitisch äußerten und es gebe nun mal auch subtilere Arten sich antisemitisch zu äußern. Man könne dabei aber den Antisemitismus trotzdem spüren und hören. Und schließlich fände der Kläger auch offenen Zuspruch z.B. von der NPD.

Frau Jutta Ditfurth empfahl an dieser Stelle der Richterin ein Buch: "Die Sprache der Judenfeindschaft im 21. Jahrhundert".
Sie erläuterte, dass es hier dazugehöre, dass nicht direkt offen antisemitisch gesprochen würde, sondern sprachliche Codes verwendet würden und der Kläger regelrecht Spaß dabei zu empfinden scheine, sich hierzu immer neue Redewendungen einfallen zu lassen. Sie erwähnte nun die Kooperation des Klägers mit Karl Heinz Hoffmann, dem Betreiber der Wehrsportgruppe Hoffmann und erwähnte in dem Zusammenhang der nervöser werdenen Richterin das Oktoberfestattentat.. (hei.. es is grad Wiesn in München keine zehn Steinwürfe von diesem ehrwürdigen Saal entfernt...) und da wollte die Richterin der Beklagten nur noch einen letzten Satz einräumen.
Der Kläger, so die Beklagte habe sie auch als Schreckschraube etc etc. bezeichnet. An diesem Punkt brachte sie wirklich herrliche Zitate des Klägers und die Miene der Richterin verfinstere sich ungemein mit Blick auf den nun noch beklagenswerter als bisher aussehenden Kläger. Haben Sie das wirklich gesagt?? Und Frau Ditfurth ergänzte: Es steht immer noch auf seiner Seite im Internet zum nachlesen. Auf der Seite eines seiner Kumpane, Lars Mährholz sei die dem Gericht vorgelegte Rothschildkarikatur zu sehen.. ja die sei wirklich widerwärtig, so die Richterin, und Jebsen sei, so Frau Ditfurth sinngemäß, der Dritte im Bunde.

Der Kläger meinte er ließe sich gerne als schreckschrauberich bezeichnen aber nicht als Antisemit und hier bebte seine Stimme vor Erregung, schon gar nicht als glühender Antisemit. Dies sei existenzgefährdend, da spräche ja dann kein Politiker mehr mit ihm.. (höre ich da den Versuch heraus, die Schmerzensgeldzahlung in die Höhe zu treiben?)
Er sei ruiniert und könne seinen Beruf an den Nagel hängen, wenn das, so sinngemäß, an ihm hängen bliebe. Die Beklagte habe sogar im Internet dazu aufgerufen ihr zu helfen seinen angeblichen Antisemitismus zu belegen.
Er hätte für die jüdische Allgemeine geschrieben und nie etwas gegen die jüdische Religion gesagt, diese Publikation würde ihn nie mehr für sich schreiben lassen, so die Beklagte, sie habe sich dort erkundigt.

Es folgte ein Disput, ob der Kläger sich gleichzeitig mit Jebsen und Mährholz gezeigt habe. Was für eine Finesse vom Kläger!
Nein, die Beklagte habe dies nie gesagt, sondern nur, dass er jeweils mit einem der beiden aber eben mit beiden aufgetreten wäre. Es wurde vom Anwalt der Beklagten in Richtung Richterin angemerkt, dass es wohl klar sei, dass es nicht bei dieser Instanz bleiben würde sondern diese Sache in die nächsthöhere Instanz gehen würde.
Ich meine da eine entsprechende Verunsicherung im Gesicht der Richterin bemerkt zu haben aber sie pflichtete dem Verteidiger zu.

Dieser Prozess hatte etwas bizarres und paradoxes an sich, Eugene Ionescu,. absurdes Theater, meets Franz Kafka, und ja, etwas vom guten alten königlich bayerischen Amtsgericht.
Der Kläger verhielt sich wie ein Beklagter und fühlte sich wohl auch so, die Beklagte klagte diese spezielle Form des subtilen Antisemitismus an und riss den Kläger aus seiner bequemen Grauzone in der er womöglich meinte weiter komfortabel und ungestört seine, womöglich mehr oder weniger, antisemitischen Äußerungen und Insinuationen verbreiten zu können. Bei Prozessen dieser Art verlieren eigentlich immer beide Parteien. In diesem Fall gewinnen beide unabhängig vom Ausgang.

Der Kläger wird seine Auflage etwas steigern und weitere interessierte Kreise mit dem Label des glühenden bzw. des nicht glühend genannt werden Dürfenden gewinnen und entweder, als strahlender Sieger oder als Opfer der Systemgerichtsbarkeits da stehen und die dann wohl noch deutlicher zu ihm aufsehenden Blicke seiner Begleitung genießen dürfen.
Die Beklagte hat das Verdienst, den Kläger aus seiner vermeintlich sicheren publizistischen Höhle, des mit einem gewissen scharlatanischen, mit Antisemitismus aber allermindestens spielenden Sprachduktus, vertrieben zu haben.

Die Urteilsverkündung wurde auf den 19.11. um 9:30 terminiert.
Es waren, soweit ich es erkennen konnte, kaum vier oder fünf Leute da, die im Publikum auf der Seite der Beklagten standen. Aber viele überwiegend graue Herren die wirkten, als hätte die Zeit sie gestohlen.
Ein trauriger, grauer Herr sah aus wie der Wehrsportgruppen-Hofmann.
Ein denkwürdiger Prozess, um die Meinungsfreiheit und deren Begrenzung durch persönliche Befindlichkeiten, geht seinen Gang in die nächste Runde.
Demnächst in diesem Theater.

https://www.facebook.com/Aluhut.fuer.Ken.site
ist ein Bericht über den Prozess.


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